Tipps für eure Reiseplanung

Die Normandie im Norden Frankreichs ist nicht nur für ihre kulinarischen Highlights wie Calvados, Cidre und Brie bekannt, sondern punktet vor allen Dingen auch mit ihrer vielfältigen Landschaft, der reichen Geschichte und charmanten Städten. Von dramatischen Klippen über malerische Apfelhaine bis hin zu historischen Stätten hat die Normandie einfach alles! Heute stelle ich euch meine liebsten Herzensorte der Region vor und gebe euch den ein oder anderen Tipp für eure eigene Reisevorbereitung! 

Honfleur

1. Rouen: Die Stadt der hundert Türme

Was soll ich sagen: Rouen hat sich auf Anhieb einen großen Platz in meinem Herzen gesichert! Die Hauptstadt der Normandie steckt voller Geschichte und Charme. Besonders beeindruckend ist die gotische Kathedrale, die schon Claude Monet für das ein oder andere Kunstwerk inspiriert hat. Die Altstadt von Rouen ist geprägt von Fachwerkhäusern, engen Gassen und schönen Plätzen, die zum Bummeln und Verweilen einladen. Nicht selten bleibt man stehen, um all die wunderbar erhaltenen Bauwerke zu bestaunen. Ein beeindrucktes „Wow!“ und „Boah, ist das schön!“ habe ich bei unserem Besuch nicht nur einmal gesagt.

Tipp: Lasst euch durch die malerischen Gassen treiben. Neben klassischen Highlights wie die Kathedrale und die astronomische Uhr Gros Horloge solltet ihr auch die Rue Eau-de-Robec nicht verpassen. Die idyllische Straße mit einem kleinen Wasserlauf war einst die Straße der Gerber und Färber und gehört heute zu den schönsten Straßen in Rouen – für mich zumindest.

Lohnt sich weniger: Während ich Märkte sonst liebe, ist die kleine Markthalle in Rouen eher übersichtlich. Hier findet ihr auf eurer Reise bestimmt spektakulärere Märkte, um regionale Köstlichkeiten zu probieren und das lebhafte Treiben der Stadt zu erleben.

Fachwerkhäuser Rouen
Spaziergang durch Rouen

2. Étretat: Die beeindruckende Alabasterküste

Nicht zuletzt durch die Romane und Netflix-Serien über Lupin, den Gentleman-Gauner ist Étretat dem ein oder anderen von euch bekannt. Der kleine Ort an der Küste der Normandie ist vor allen Dingen für seine spektakulären weißen Klippen berühmt, die steil in den Ärmelkanal abfallen. Besonders beeindruckend sind die Felsformationen, darunter der bekannte Elefantenrüssel und die „Aiguille“ (die Nadel), die der Küste ihren unverwechselbaren Charakter verleihen. Die Aussicht von den Klippen auf das tosende Meer ist spektakulär, und die Wanderwege entlang der Küste bieten unvergessliche Panoramen.

Tipp: Packt euch ein Picknick in den Rucksack und erkundet die Küste über den Küstenwanderweg. Je nach Wetter könnt ihr unterwegs ins kühle Nass hüpfen und euch am Strand entspannen. Während der Ort mittlerweile stark unter den Auswirkungen des Massentourismus leidet, empfehle ich euch hier vor allen Dingen die Nebensaison!

Strand in Étretat

3. Bayeux: Geschichte und Kunst vereint

Bayeux ist für viele Ausgangspunkt für den Besuch der nahegelegenen Landungsstrände und den meisten wegen seines bekannten „Tapis du Bayeux“ ein Begriff. Der 70 Meter lange Teppich stellt die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer dar und ist ein Meisterwerk mittelalterlicher Kunst. Nicht umsonst zählt er zum UNESCO-Welterbe. Aber Bayeux hat noch so viel mehr zu bieten. Neben einem Besuch der Kathedrale lädt auch Altstadt mit ihren hübschen Gassen zum Flanieren ein. Lasst euch einfach treiben und entdeckt das idyllische Städtchen auf eigene Faust!

Kathedrale von Bayeux

4. Die Landungsstrände: Orte der Erinnerung

Die Landungsstrände sind untrennbar mit der Normandie und der europäischen Befreiungsgeschichte verbunden. Den Besuch hier werde ich nie vergessen, das steht fest. Neben Utah-, Juno-, Gold- und Sword Beach ist insbesondere Omaha Beach einer der heute populärsten Strände, an dem die alliierten Truppen im Juni 1944 landeten. Während die Strände heute stille Gedenkstätten und vor allen Dingen friedvolle Orte sind, fühlt es sich so an, als wenn die grausame Geschichte konstant wie ein Damoklesschwert über einem schwebt. An vielen Stränden und Strandzugängen erinnern Hinweistafeln an den D-Day und klären über die Geschehnisse auf. Auch wenn das Meer durch seine grenzenlose Weite und seine beruhigenden Wellen sonst immer ein Gefühl der Glückseligkeit und Freiheit in mir auslöst, ist die Atmosphäre an den Landungsstränden einfach anders. Die Gedanken kreisen ununterbrochen und für mich war es wirklich schwer zu ertragen, der Geschichte hier so nah zu kommen.

Tipp: Auch wenn die Thematik ganz schön schwere Kost ist, möchte ich euch den Besuch ans Herz legen. Mehr zur Geschichte des D-Days erfahrt ihr auch an den umliegenden Kriegsdenkmälern und Soldatenfriedhöfen mit ihren Besucherzentren. Ein Besuch am frühen Morgen oder späten Nachmittag ermöglicht es euch, die ruhige Atmosphäre der Strände zu genießen und die Geschichte in aller Stille zu reflektieren.

Omaha Beach
British Memorial

5. Calvados: Eine Region der Genüsse und malerischen Landschaften

Die Region Calvados im Herzen der Normandie ist nicht nur Namensgeber des berühmten Apfelbrandes, sondern auch eine Gegend voller idyllischer Dörfer, grüner Wiesen und traditioneller Fachwerkhäuser. Calvados ist bekannt für seine Apfelplantagen, die sich über sanfte Hügel erstrecken, und seine traditionellen Cidre-Produzenten, die für Genießer ein absolutes Muss sind. Das Beste an der ganzen Sache: Auch Cidre ist von Natur aus glutenfrei! Ihr glaubt gar nicht, wie viele lokale Sorten es hier gibt! Es gibt nichts Schöneres, als an einem sonnigen Tag durch die bezaubernde Landschaft zu düsen und die Umgebung zu genießen.

6. Das Seine-Tal und Les Andelys: Eine malerische Flusslandschaft

Das Seine-Tal erstreckt sich wie eine grüne Oase entlang der Seine. Der Fluss prägt die Landschaft mit seinen sanften Kurven, den steilen Kalkfelsen und den grünen Wiesen. Malerische Dörfer, historische Klöster und prunkvolle Schlösser säumen das Ufer. Die Region lädt zu entspannten Wanderungen, Erkundungs-, Boots- und Radtouren ein.

Einer der für mich schönsten Orte im Seine-Tal ist das kleine Städtchen Les Andelys. Von der Ruine der Festung Château Gaillard habt ihr den besten Ausblick auf den kleinen Ort, der sich malerisch an das Seine-Ufer schmiegt. Hoch oben auf einem Kalkfelsen über der Seine gelegen, wurde diese Festung von Richard Löwenherz im 12. Jahrhundert erbaut. Eine Wanderung hinauf zur Festung lohnt sich nicht nur wegen der historischen Bedeutung, sondern auch wegen der spektakulären Aussicht auf die Schleifen der Seine und die grüne Landschaft.

Seineufer
Les Andelys

7. Giverny: Monets Gartenparadies

In Giverny, einem kleinen Dorf in der Normandie, befinden sich das berühmte Haus und der Garten des Malers Claude Monet. Die Gärten mit ihren Seerosenteichen und farbenfrohen Blumenbeeten haben einige der bekanntesten Werke des Impressionismus inspiriert. Ein Spaziergang durch Monets Garten und ehemaliges Wohnhaus fühlt sich so an, als wenn man in ein lebendiges Gemälde eintaucht – zumindest in der Theorie.

Giverny ist seit meiner Kindheit so etwas wie ein echter Sehnsuchts- und Herzensort. Kennt ihr dieses Gefühl, wenn ihr einen Ort früher bereits besucht habt und ihn seitdem ganz besonders in eurem Gedächtnis abgespeichert habt? So friedvoll und voller Magie? Genauso war das bei Giverny und mir. Leider ist von dem damaligen Zauber nur noch wenig übriggeblieben. Ähnlich wie bei anderen Orten der Region hat auch hier der Massentourismus Einzug erhalten und viel der einstigen Magie zunichte gemacht. Reisegruppe für Reisegruppe wird hier in kürzester Zeit durchgeschleust. Gedrängel und Ellenbogenmentalität lassen zu Stoßzeiten nicht mehr viel Raum für einen entspannten Besuch.

Tipp: Giverny ist nach wie vor ein wirklich besonderer Ort. Besucht das Haus und den Garten Monets außerhalb der Hochsaison und vor bzw. nachdem die großen Besuchergruppen hier ankommen. Während der Besuch aufgrund der hohen Besucherzahlen am Nachmittag für uns eine echte Enttäuschung war, wird es zum späten Nachmittag angenehmer! Anstatt in der Menschenmasse unterzugehen, habt ihr dann die Möglichkeit euren Besuch wirklich zu genießen. Online könnt ihr vorab bequem eure Tickets buchen: Wählt hierfür am besten den letzten Time-Slot für den Einlass, dann ist zumindest in der Nebensaison der größte Ansturm wieder weg.

Haus von Monet

8. Mont Saint-Michel: Zwischen Magie und Massentourismus

Die kleine Insel erhebt sich majestätisch aus dem Wattenmeer, gekrönt von einer Abtei, die schon im Mittelalter Pilger aus aller Welt angezogen hat. Bei Flut erscheint der Mont Saint-Michel wie eine schwimmende Festung im Meer, bei Ebbe kann man ihn zu Fuß erreichen. Das enge Labyrinth aus mittelalterlichen Gassen und die atemberaubende Aussicht von der Abtei machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Der Mont Saint-Michel ist wahrscheinlich die bekannteste Sehenswürdigkeit der Normandie und ein absolutes Highlight. Für mich war der einzigartige Klosterberg lange Zeit ein absoluter Sehnsuchtsort. Jahr für Jahr stand er auf meiner Bucket-List. Leider wird auch hier der besondere Zauber durch die Menschenmassen gedämpft, die sich hier Tag für Tag durch die Kopfsteinpflaster-Gassen schieben. Je nach Besuchszeit und Saison ist eine entspannte Besichtigung schlichtweg nicht möglich. Man fühlt sich so, als wenn man Teil einer großen Menschentraube ist, die über den Klosterberg geschoben wird. Stehenbleiben, Genießen oder sich kurz zum Verschnaufen hinsetzen ist hier kaum möglich!

Tipp: Plant euren Besuch früh am Morgen oder am späten Nachmittag/Abend, um den großen Touristenströmen zu entgehen.

Mont Saint-Michel
Der Klosterberg

Die Schattenseiten: Der Massentourismus und seine Folgen

So schön und beeindruckend die Normandie auch ist, gibt es einige Herausforderungen, die besonders in den stark frequentierten Gebieten wie dem Mont Saint-Michel, Étretat und in Giverny spürbar sind. Der Massentourismus hat in den letzten Jahren stark zugenommen, insbesondere während der Sommermonate. Überfüllte Sehenswürdigkeiten, lange Warteschlangen und manchmal auch der Verlust des authentischen Charmes sind die Folge.

Darüber hinaus hat der steigende Tourismus auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. In Orten wie Étretat platzt nicht nur der kleine Stadtkern aus allen Nähten. Durch die immer steigenden Besuchszahlen werden auch hier die Wanderwege stark beansprucht, was zu Erosion und Abnutzung der natürlichen Landschaft führt. Vermehrt findet man Verbots- und Hinweisschilder sowie kleine Zäune, um Besucher von den Klippen fernzuhalten.

Mir ist bewusst, dass auch Reiseblogs und Beiträge wie solche hier dazu beitragen können, dass Menschen entsprechende Orte besuchen und somit der Massentourismus gefördert wird. Andererseits möchte ich jedoch auch die Möglichkeit nutzen, um auf bestehende Probleme der Region aufmerksam zu machen. Nur so kann ein Bewusstsein bei potentiellen Reisenden geschaffen werden, entsprechende Orte zu schonen.

Um die großen Menschenansammlungen zu umgehen, lohnt es sich, die Hauptsehenswürdigkeiten zu Randzeiten oder außerhalb der Hochsaison zu besuchen. Aber selbst in der Nebensaison kann es an beliebten Orten ganz schön voll werden. Versucht eure Besuchszeiten möglichst antizyklisch zu planen. Besonders am frühen Morgen und späten Nachmittag und Abend sind die beliebten Orte oft leerer und ermöglichen euch einen entspannteren Besuch!

Menschenmassen

Plant ihr eine Reise nach Frankreich oder wart selbst schon einmal in der Normandie? Habt ihr noch weitere Tipps oder Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon!

Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!

Eure Anna ♥

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