Tipps für euren Kurztrip nach Brügge

Es gibt ja immer mal wieder Städte, die man entweder lieben oder hassen kann. Bei Brügge bin ich mir aber absolut sicher, dass man das kleine Städtchen direkt in sein Herz schließen muss. Mit seinen malerischen Grachten, mittelalterlichen Gebäuden, wunderschönen Brücken, imposanten Kirchen und verwunschenen Gässchen ist Brügge eine echte Märchenstadt. Nicht umsonst zählt das historische Stadtzentrum seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ich sehe uns immer noch unheimlich begeistert durch die kleinen, malerischen Gässchen schlendern. „Boah, ist das schön hier!“ haben wir nicht nur einmal zu uns gesagt. Ja, tatsächlich hat mir selten eine Stadt so gut gefallen wie Brügge.

Brügges Altstadt
Giebelhäuser

Brügge liegt in der Region Westflandern im äußersten Nordwesten von Belgien nahe der Grenze zu den Niederlanden. Obwohl die Stadt ca. 15 Kilometer vom Meer entfernt liegt, hat sie ihren eigenen Hafen: Zeebrügge. Früher ein bedeutendes Zentrum der Fischerei, heute ist er insbesondere für den Kreuzfahrttourismus von Bedeutung. Und ihr könnt es euch schon fast denken: Spätestens wenn ein Kreuzfahrtschiff im Hafen liegt, platzen die kleinen Gassen fast aus allen Nähten!

I. Sehenswürdigkeiten in Brügge

Auch wenn ich mich sonst auch gerne fernab der typischen Touristenpfade bewege und unbekannte Orte entdecke, dürfen bei einem kurzen Städtetrip natürlich auch die klassischen Sehenswürdigkeiten nicht fehlen! Ein Besuch des Großen Marktes, des Belfrieds oder des Rozenhoedkaais gehören in Brügge einfach dazu. Und das Gute daran: Wenn ihr euch durch die Innenstadt treiben lasst, kommt ihr fast schon automatisch daran vorbei.

Burg

1. Der Grote Markt und der Belfried

Grote Markt

Der Grote Markt macht seinem Namen alle Ehre und ist auch heute noch der Hauptmarktplatz der Stadt. Jeden Mittwoch- und Samstagmorgen findet von 8.00-13.30 Uhr ein bunter Wochenmarkt statt. Von frischem Gemüse, Obst, Brot, Käse und Fleischwaren bis hin zu Blumen und Pflanzen findet ihr hier alles, was man im Alltag benötigt. Speziell glutenfreie Lebensmittel habe ich hier jedoch leider nicht entdeckt!

Der riesige Marktplatz ist von prächtigen Gebäuden, teils wunderschönen Giebelhäusern, unzähligen Restaurants und Cafés umgeben. Besonders hübsch ist der prunkvolle Provinzialpalast (Provinziaalhof) mit seiner Renaissancefassade aus dem 19. Jahrhundert, der früher als Sitzungs- und Gerichtsgebäude genutzt wurde.

Der Grote Markt

Belfried

366 Treppenstufen trennen euch vom Marktplatz bis hin zum wohl bekanntesten Aussichtspunkt der Stadt. Der ursprünglich im 13. Jahrhundert erbaute Turm ist in die aus derselben Zeit stammenden Stadthallen auf dem Grote Markt integriert und diente damals als Aufbewahrungsort für wichtige Dokumente und Schätze. Heute ist der Belfried vor allem Glockenturm und Touristenattraktion! Mit einer Höhe von 83 Metern bietet er nicht nur einen atemberaubenden Ausblick, sondern ist auch der höchste Aussichtspunkt und wohl DAS Wahrzeichen Brügges. Für Menschen mit Höhenangst (so wie mich) eine echte Herausforderung! Der Weg nach oben führt an der Schatzkammer und dem beeindruckenden Glockenspiel mit 47 mächtigen Bronzeglocken aus dem 17. Jahrhundert vorbei. Achtung: Wenn die Glocken gleichzeitig beginnen zu läuten, während ihr oben seid, ist es zwar ein echtes Spektakel, aber gleichzeitig fliegen euch die Ohren weg!

Der Belfried
Blick vom Belfried

2. Die Heilig-Blut-Basilika

Auch wenn der Eingang der Heilig-Blut-Basilika zwischen all den Prachtbauten des Burgplatzes einen fast schon unscheinbaren Eindruck auf mich gemacht hat, lohnt sich ein Besuch auf alle Fälle. Die Basilika ist das älteste sakrale Bauwerk der Stadt und beherbergt die Reliquie des Heiligen Blutes, die angeblich von den Kreuzfahrern nach Brügge gebracht worden sein soll. Bis heute wird das kleine Gefäß mit den Blutstropfen in der St. Blasius Kapelle, der oberen Kapelle, aufbewahrt. Denn: die Basilika besteht aus zwei Kapellen – einer unteren, recht schlichten romanischen und einer oberen, gotischen Kapelle.


Heilig-Blut-Basilika: Burg 13, 8000 Brügge

Eintritt in beide Kapellen: frei (Schatzkammer: 5 €)

Öffnungszeiten: Mo-So jeweils von 10:00-17:15 Uhr


3. Der Minnewaterpark

Während die Menschen früher glaubten, dass hier Wassernymphen („minnen“ auf Niederländisch) leben, ist der Park heute eine grüne Oase am südlichen Ende des Innenstadtkerns. Auch wenn der Park an sich eine friedliche Atmosphäre versprüht, ist er besonders bei schönem Wetter immer gut besucht. Schulklassen, Reisegruppen und Besucher wie ihr und wir nutzen die schönen Grünflächen rund um den See gerne für einen Spaziergang, Aktivitäten an der frischen Luft oder um zu entspannen.

Spaziergang durch Brügge

Minnewaterpark: Minnewater 1, 8000 Brügge

Eintritt: frei, immer geöffnet


4. Der Beginenhof

Sobald man den Beginenhof nahe des Minnewaterparks betritt, fühlt es sich so an, als wenn man von jetzt auf gleich in eine andere Welt eintaucht. Alles scheint hier so leise und entschleunigt. Fast schon andächtig spaziert man hier durch den Hof mit seinen hohen Bäumen und der saftig grünen Wiese. Der „Fürstliche Beginenhof Ten Wijngaarde“ mit weiß getünchten Fassaden und seinem verträumten Klostergarten wurde 1245 gegründet. In diesem Kleinod des Weltkulturerbes lebten früher Beginen, weltliche, emanzipierte Frauen, die allerdings ein frommes und eheloses Leben führten. Auch heute ist der Beginenhof noch von Ordensschwestern und alleinstehenden Frauen bewohnt. Falls ihr einen ruhigen, aber irgendwie gleichzeitig magischen Ort sucht, seid ihr hier genau richtig!

Beginenhof

Beginenhof: Begijnhof 24-28-30, 8000 Brügge

Eintritt: frei

Öffnungszeiten: Mo-So von 07:30-20:30 Uhr


5. Rozenhoedkaai

Der Rozenhoedkaai ist neben dem Belfried wahrscheinlich eines DER Fotomotive von Brügge und auf so gut wie jeder Postkarte oder jedem Instagram-Posting zu sehen. Während hier früher Rosenkränze verkauft wurden, tummeln sich hier heute Besucher, um den schönsten Blick auf die Stadt zu erhaschen. Das Panorama bietet nicht nur einen ausgedehnten Blick auf eine der bekanntesten Grachten Brügges mit ihren Booten, sondern bietet dazu auch noch eine tolle Sicht auf die Rückseite der Heilig-Blut-Basilika, das prächtige Rathaus sowie den Belfried Brügges.

Rozenhoedkaai

Rozenhoedkaai: Rozenhoedkaai, 8000 Brügge

Eintritt: frei, immer geöffnet

Beste Besuchszeit: Am Späten Nachmittag / frühen Abend oder morgens früh!


5. Die Windmühlen von Brügge

Nicht nur der Altstadtkern ist einen Besuch wert. Schlendert doch etwas durchs St. Anna-Quartier bis hin zu den Windmühlen des Stadtwalls. Am Rand der Stadt, entlang des Kruisvest, stehen auch heute noch vier historische Windmühlen, die seit dem Entstehen des äußeren Stadtwalls Ende des 13. Jahrhunderts die Brügger Befestigungsanlage zieren. Bis spät ins 19. Jahrhundert wurden sie genutzt; heute sind sie einfach hübsch anzusehen. Die Sint-Janshuismolen von 1770 steht immer noch auf ihrem ursprünglichen Platz und kann als einzige der vier Mühlen noch besichtigt werden.

Windmühlen am Wall

Sint-Janshuismolen: Kruisvest 3, 8000 Brügge, Belgien

Eintritt: 5 €, kostenlos mit der Musea Brugge Card

Öffnungszeiten:

  • Sommermonate (1. April – 2. November): Geöffnet von 9:30-12:30 und 13:30-17:00 Uhr, montags geschlossen
    Geöffnet an Ostern und Pfingstmontag
  • Wintermonate (3. November – 31. März): Geschlossen, jeden zweiten Sonntag im Monat von 9:30-12.30 Uhr und 13:30-17:00 Uhr geöffnet

6. Grachtenfahrt

Bestimmt kein Geheimtipp mehr aber auf jeden Fall ein Muss, wenn man in Brügge ist! Auch wenn die Boote meist gut mit Besuchern und Besucherinnen gefüllt sind, lohnt sich die halbstündige Tour auf jeden Fall. Verschiedenste Anbieter starten in der Stadt verteilt und schippern mit einem über die kleinen Grachten der Altstadt vom Hansequartier bis zum Beginenhof.

Trotz verschiedener Anbieter fahren alle dieselbe Tour zum gleichen Preis ab. So kann man sich das Vergleichen und ggf. Feilschen direkt sparen und nach Lust und Laune einen Anbieter auswählen! Wir sind spontan gegenüber des 2be an der Nepomuk-Brücke mitgefahren und waren vollauf zufrieden! So bekommt man eine völlig neue Perspektive auf die Stadt und die Möglichkeit, die Highlights mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Grachtenfahrt
Haseviertel

Anbieter: verschiedene in der ganzen Stadt verteilt

Dauer: Ca. ½ Stunde

Preis: 15 € pro Person


7. Museums-Hopping im Museumsviertel

Egal, ob Groeningemuseum, Gruuthusemuseum oder das komplett renovierte Museum Sankt-Jans-Hospital mit der zweitgrößten Hans-Memling-Sammlung der Welt. Brügge hat einige Museen zu bieten, so dass man auch bei regnerischem Wetter immer einen Plan B in der Tasche hat.

Sankt-Jans-Hospital

Das Sankt-Jans-Hospital ist eines der ältesten erhaltenen Krankenhausgebäude Europas und dient heute als Museum. Die Ausstellung umfasst flämische Kunst und die Geschichte der Pflege – dazu gibt es zeitweise Sonderausstellungen. Neben dem Hauptgebäude können auch die kleine Krankenhausapotheke und der Kräutergarten besucht werden. Alleine das Gebäude des Sankt-Jans-Hospital ist wirklich beeindruckend. Eine tolle Kulisse für das heutige Museum! Hier treffen Stadtgeschichte, historische Architektur und Kunst zusammen!

Sankt-Jans-Hospital Museum

Liebfrauenkirche

Die Liebfrauenkirche ist nicht nur Kirche, sondern beherbergt auch gleichzeitig ein Museum mit unzähligen Gemälden, Statuen, Grabmälern und als Highlight der Madonna mit Kind aus Marmor von Michelangelo!

Der Eintritt in die Kirche ist frei, für den Museumsteil wird ein Ticket benötigt. Solltet ihr wenig Interesse an dem angeschlossenen Museum haben, lohnt sich ein Besuch der beeindruckenden Liebfrauenkirche dennoch. Insofern nicht gerade eine große Reisegruppe oder Schulklasse durch die Kirche geführt werden, ist es hier seelenruhig und ein wunderbarer Ort, um kurz in sich zu gehen.

Madonna mit Kind

Groeningemuseum

Das Groeningemuseum ist ein klassisches Kunstmuseum. Neben bedeutenden belgischen Kunstwerken von Jan van Eyck und Werken aus sechs Jahrhunderten bildender Kunst, gibt es auch hier stetig wechselnde Sonderausstellungen. Wenn ihr echtes Interesse an Kunst habt und die Werke auf euch wirken lassen möchtet, sollte man hier etwas mehr Zeit mitbringen!

Groeningemuseum

Gruuthusemuseum

Das Gruuthusemuseum ist in einem Stadtpalais aus dem 15. Jahrhundert beheimatet. Eine echte Zeitreise in die Vergangenheit. Im Museum bereist ihr drei Epochen der reichen Brügger Geschichte von der burgundischen Zeit, über das 17. und 18. Jahrhundert bis hin zur Neugotik im 19. Jahrhundert. Von majestätischen Wandteppichen, gotischen Buntglasfenstern, eleganten Holzskulpturen, Gemälden aus verschiedenen Epochen bis hin zu einem gedeckten Tisch aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit Silberbesteck und wertvollem chinesischem Porzellan findet ihr hier ein buntes Potpourri an Ausstellungsstücken.

Mein Highlight war hier neben dem Gebäude, das mich im Inneren ein wenig an Hogwarts mit all seinen Gängen und Wendeltreppen erinnert hat, der Balkon mit Blick auf die Bonifazius-Brücke. Wie Rapunzel steht man hier oben über dem kleinen Innenhof und kann das bunte Treiben zu seinen Füßen beobachten. Dazu dürft ihr die authentische Gebetskapelle aus dem späten 15. Jahrhundert in einem Flügel des Museums nicht verpassen. Sie ist die Verbindung zwischen dem Palast und der Liebfrauenkirche und bietet einen exklusiven Blick auf den gotischen Chor der Kirche und die bunten Kirchenfenster.

So ein hübsches Giebelhaus!

Tipp: Die Musea Brugge Card

Ihr liebäugelt mit mehreren Sehenswürdigkeiten der Stadt, aber möchtet kein Vermögen für den Eintritt ausgeben? Dann lege ich euch die Musea Brugge Card ans Herz. Während sich solche Karten für mich oft nicht rentieren, bin ich von dem Ticket in Brügge wirklich begeistert gewesen.

Für 33 € können mit der Card binnen 72 Stunden 12 Museen in Brügge einmalig besucht werden. Je nachdem, was alles auf der To-Do-Liste steht, kann so echt Geld gespart werden! Unter den 12 enthaltenen Museen sind beispielsweise auch das Sankt-Jans-Hospital, das Groeningemuseum, das Museum der Liebfrauenkirche, das Gruuthusemuseum und der Belfried enthalten. Achtung: Das Bier- und Schokoladenmuseum gehören nicht dazu und müssen separat gezahlt werden.

Musea Brugge Card: Die Karte kann entweder online oder an den Ticketschaltern der Museen (außer in der Liebfrauenkirche), im Museumspavillon des Gruuthusemuseums oder im zentralen Museumsshop (Dijver 16) erworben werden.

II. Meer sehen

Ein Besuch am Meer ist doch immer eine gute Idee, oder? Während man in Brügges Altstadt steht, soll man nicht vermuten, dass die Küste nur einen Katzensprung entfernt liegt. Während Orte wie Zeebrügge oder Blankenberge wahrlich keine Schönheiten sind, hat beispielsweise in De Haan seinen ganz eigenen Charme. Solltet ihr noch etwas Zeit haben, könnt ihr euren Kurztrip nach Brügge hier wunderbar noch um 2-3 Nächte verlängern, um ein wenig Meeresluft zu schnuppern und einfach die Seele baumeln zu lassen!

De Haan

III. Waffeln, Pommes und Pralinen

Kein Besuch in Brügge wäre ohne eine Portion Pommes, belgische Waffeln und Pralinen komplett! In der Altstadt geben sich die Lokale und Pralinengeschäfte die Klinke in die Hand. Wo ihr die besten glutenfreien Leckereien in Brügge findet, habe ich euch hier bereits schon verraten!

glutenfreie Waffel

Plant ihr eine Reise nach Brügge oder wart selbst schon einmal da? Habt ihr noch weitere Tipps oder Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Falls es euch einmal ins nahegelegene Zeeland in die Niederlande verschlagen sollte, findet ihr hier auch noch meine glutenfreien Tipps für Domburg, Oostkapelle und Veere!

Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!

Eure Anna ♥

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