Tipps für deine Planung
Nusa Penida – weiße Sandstrände, atemberaubende Klippen, grüne Landschaft. Eigentlich genauso wie Bali, nur im Kleinformat. So habe ich mir die Insel zumindest immer vorgestellt. Und so hatte ich von Anfang an den Wunsch im Hinterkopf, von Bali aus zumindest einen kleinen Abstecher auf die Nachbarinsel zu machen. Ganz nach dem Motto „Wenn man schon einmal hier ist!“. Aber wie plant man eigentlich am besten einen Ausflug nach Nusa Penida, kann man alles auf eigene Faust organisieren und lohnt sich ein Tagestrip überhaupt? Eins kann ich euch schon vorweg verraten: Nusa Penida ist viel größer, als man im ersten Moment meinen mag und so unglaublich vielseitig!
Geführte Tour vs. selbst geplant
Während es natürlich entspannter ist, morgens früh direkt auf Bali in seiner Unterkunft von einem Guide abgeholt zu werden, gemeinsam zum Fähranleger zu fahren und sich um nichts Gedanken machen zu müssen, kann ein solcher Tagestrip jedoch auch durchaus auf eigene Faust organisiert werden. Mein Tipp: Überschlagt vorher grob die Kosten und vergleicht verschiedene Anbieter und Preise – vielleicht erwischt ihr hierbei so ein gutes Angebot, dass es sich schon lohnt einen Guide für ein Ausflugspaket zu buchen. Vorteil: Ihr müsst euch um fast nichts kümmern.
Hier gebe ich euch meine Tipps, falls ihr den Tagesausflug dennoch lieber auf eigene Faust planen möchtet:
Fähren
Möglichkeiten, um nach Nusa Penida zu kommen, gibt es gleich mehrere. Fähren, Local Boote und (Speed)-Boote fahren von Sanur, Kusamba oder Padangbai im Osten von Bali aus nach Nusa Penida.
Die Kosten hängen nicht selten von eurem Verhandlungsgeschick ab und liegen, je nach Entfernung, zwischen 50.000 IDR und 500.000 IDR. Hierbei solltet ihr beim Ticketpreis auch darauf achten, ob es sich um eine Einzelfahrt oder Hin- und Rückfahrt handelt. Wenn ihr mit einer kleinen Gruppe reist, kann man auch ab und an einen größeren Discount bei den Preisen raushandeln. Mein Tipp: Kauft nicht beim ersten Anbieter euer Ticket, sondern vergleicht die Preise! Ein bisschen erinnert das ganze Szenario morgens an einen Basar – Gepäck wird transportiert, fliegende Händler bringen Sonnenbrillen und Snacks unters Volk und Mittelsmänner versuchen einen schon am Roller oder Taxi zum eigenen Stand zu lotsen, um dort Tickets zu verkaufen.
Solltet ihr bereits auf Nusa Lembongan sein, fahren von hier aus natürlich auch Boote – da müsst ihr nicht extra erst nach Bali zurück.
Wir haben eins der Schnellboote von Sanur aus genommen. Die Boote fahren mehrmals am Tag und bringen einen am Nachmittag wieder zurück. Tipp: Zieht hier am besten offene Schuhe und eine kurze oder weite Hose bzw. Rock an – hier geht es über den Strand ein Stückchen durchs Wasser an Bord! Je nach Wellengang (und Größe) 🙂 kann man hier auch schon einmal bis zum Oberschenkel im Wasser stehen. Auf Nusa Penida erwartet euch jedoch ein kleiner Steg, der das Ein- und Aussteigen enorm vereinfacht!
Falls ihr etwas wegen der Begriffe verwirrt sein solltet: Fähren im engeren Sinne fahren nur von Padangbai aus – von Sanur aus wird man per Schnellboot transportiert.
Preise & Fahrtdauer von Sanur aus
Die Preise für einen Platz auf einem Schnellboot liegen zwischen 125.000 – 300.000 IDR pro Person je Strecke und variieren je nach Anbieter und Verhandlungsgeschick. Die Fahrtdauer liegt bei ca. 40-45 Minuten mit dem Speedboot! Ein kleiner Tipp am Rande: Für eine möglichst sanfte Überfahrt empfehle ich euch Plätze möglichst weit hinten auf dem Boot zu wählen – hier spürt ihr den Wellengang nicht so stark!
Abfahrtszeiten ab Sanur
Auch die Abfahrtszeiten hängen von der jeweiligen Reederei ab, für die ihr euch entscheidet. Während manche Anbieter die Strecke nach Nusa Penida nur 2 Mal täglich anbieten, fahren andere zu 7 verschiedenen Uhrzeiten. Die ersten Speedboote starten gegen 7.00 Uhr in der Früh von Sanur aus.
Die letzte Fähre zurück nach Sanur von Penida geht zwischen 16.30 Uhr und 17.00 Uhr. Meist sind die Abfahrtszeiten hier gleich – die Anbieter kommunizieren teilweise nur die Abfahrtszeit und andere die Zeit, zu der man wieder am Fähranleger sein sollte.
Kann ich Tickets vor Ort buchen?
Ja, das geht problemlos. Hier gibt es unzählige Anbieter. Achtet darauf, ob die Tickets für eine Fahrt nach Nusa Penida oder Nusa Lembongan sind! Es gibt so viele Anbieter, dass ihr eigentlich immer einen Platz an Board bekommen solltet. Bei der Buchung müsst ihr auch angeben, ob ihr am gleichen oder einem anderen Tag wieder zurückfahren möchtet.
Wie wird mein Gepäck transportiert?
Solltet ihr mit Gepäck reisen, gibt es vor Ort Mitarbeitende der Fährgesellschaften, die dafür sorgen, dass das Gepäck an Bord kommt! Transportiert wird es oben an Deck. Offiziell gibt es wohl die Regelung, dass pro Passagier zwei Gepäckstücke mit einem Maximalgewicht von 30 KG zulässig sind – gewogen wurde das Gepäck jedoch nirgends! Beachtet bei dem Gewicht jedoch, dass es von den Mitarbeitenden durch das Wasser an Bord getragen und an Bord gehievt werden muss.
Wo komme ich auf Nusa Penida an?
Das hängt tatsächlich von der Reederei ab – je nach Anbieter werden verschiedene Häfen auf Nusa Penida angefahren. Das könnt ihr vor der Buchung erfragen, falls das für eure weitere Tagesplanung wichtig ist.
Wie komme ich vor Ort von A nach B?
Hier stehen meist Fahrer bereit, die auf Gäste warten, wenn eine Fähre ankommt. Sonst könnt ihr euch auch problemlos einen Roller mieten. Die sicherste Alternative ist es natürlich, wenn man bereits im Voraus einen Fahrer gebucht hat. Wir haben unseren spontan vor Ort engagiert.
Was sollte ich nicht verpassen?
Wenn ihr so wie wir nur einen Tagesausflug macht, solltet ihr euch dessen bewusst sein, dass ihr nur einen Teil der Insel sehen könnt. Entweder den Westen oder den Osten! Wir haben uns spontan für den Westen entschieden und haben die typischen Spots angefahren. Sollte ich die Tour noch einmal machen, würde ich mich vorher genauer informieren, was ich gerne sehen würde und was eben nicht. Mein Tipp: Stellt euch bereits vorher eure Wunschroute zusammen, die ihr dann mit dem Fahrer besprecht.
Unsere Stopps waren:
Crystal Bay
Unser erster Stopp auf der kleinen Nusa Penida-Erkundungstour war Crystal Bay. Anders als andere Strände auf der Insel, konnte man hier bequem aus dem Auto hüpfen, einige Schritte gehen und war direkt am Strand. Die Bucht ist wirklich einfach zu erreichen – mehrere Warungs bieten Getränke und Speisen. Auch Schnorchel können hier gemietet werden – wie so oft liegen hier die Highlights wieder besonders unter Wasser. Ein kleines Paradies für Schnorchler & Taucher. Ab dem späten Vormittag kommen jedoch immer mehr Ausflugsboote von Bali und Nusa Lembongan hier hin – ein wenig erinnert das Wasser in der Bucht an einen Parkplatz vor einer riesigen Mall (nur eben mit Booten). Solltet ihr die Ruhe genießen wollen, empfiehlt es sich morgens früh oder ab dem späten Nachmittag hier hinzukommen.
Solltet ihr genauso wie ich weder Wasserratten noch die klassischen Sonnenanbeter sein, die stundenlang am Strand liegen können, lege ich euch die kleine Entdeckungstour zum Pandan Beach ans Herz. Auf der linken Seite des Crystal Bay findet ihr eine unscheinbare Treppe in der Felswand, die zu der nächstgelegenen Bucht führt. Selbst wenn ihr nicht den ganzen Weg zum Pandan Beach gehen wollen, lohnt sich das erste Stück des Weges alleine für den Ausblick auf die Bucht!
Angel’s Billabong
Angel’s Billabong gehört auf Nusa Penida zu einer der Attraktionen schlechthin. Was ihr jedoch wissen solltet: Bei Ebbe ist das Ganze total unspektakulär! Hier müsst ihr wirklich zur rechten Zeit am rechten Ort sein – bei Flut füllt sich der kleine Infinity-Naturpool, der direkt im Meer mündet, mit genügend Wasser. Der Pool soll dann in den schönsten Blautönen schillern. Bei Ebbe findet ihr hier nur tristes und scharfkantiges Lavagestein mit einigen gefüllten Pfützen.
Wagemutige können hier bei Flut wohl auch in den Pools baden – Achtung: Die Strömung ist teilweise unberechenbar und die Lavasteine unheimlich scharfkantig und spitz!
Broken Beach
Einen kleinen Spaziergang von Angel’s Billabong entfernt liegt direkt der Broken Beach – auf dem Weg findet ihr kleine Warungs, die kühle Getränke und Snacks zu günstigen Preisen anbieten! Perfekt, wenn die Sonne gnadenlos vom Himmel brutzelt.
Der Broken Beach ist kein Strand im engeren Sinne. Hier handelt es sich eher um ein überdimensional großes Loch in den Klippen, bei dem die Wellen immer wieder durch eine Öffnung in der Felswand hinein brechen. Sollte man hier ein ruhiges Plätzchen zwischen all den Besuchern finden, kann man den rauschenden Wellen einige Zeit zusehen, wie sie sich in der kleinen, eingeschlossenen Bucht sammeln. Man kann weder baden, noch zum Strand runterklettern – hier spielt sich alles oberhalb der Klippen ab.
Kelingking Beach
Neben Diamond Beach ist Kelingking Beach wohl DAS Highlight auf Balis Nachbarinsel. Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich auf den Besuch hier gefreut habe. Das Positive zuerst: Der Ausblick ist der Wahnsinn! Genauso, wie man es sich vorstellt und vielleicht sogar noch ein kleines bisschen schöner!
Leider hatten wir am Nachmittag nur noch viel zu wenig Zeit hier, bevor es wieder zur Fähre ging! Gleichzeitig waren super viele andere Besucher hier, so dass man sich für die Fotos teilweise anstellen musste und nicht wusste, wie man vor oder zurück kommen soll. Mein persönlicher Horror: Freche Affen, die über die Absperrung hüpfen und munter Ausschau nach Diebesgut halten. Das ist wohl immer die Kehrseite solch beliebter Orte. Mein Tipp: Seid früh am Morgen oder nachmittags hier, wenn die meisten Besucher schon wieder den Heimweg antreten! Alleine dafür lohnt es sich, mindestens eine Nacht auf der Insel einzuplanen.
Wenn ihr zum Strand herunterklettern möchtet, sollten besonders Menschen mit Höhenangst teilweise Nerven wie Drahtseile haben – ja, die Klippen sind wirklich hoch & steil und der kleine Trampelpfad samt Stufen ein kleines Abenteuer für sich. Ihr könnt euch nicht überwinden? Der Ausblick von oben ist auch einfach atemberaubend! Aber seht selbst:
Lohnt es sich für einen Tagesausflug?
Jein! Ja, es ist schön, wenn man das ein oder andere Highlight sehen kann und das Gefühl hat „Ich war auch auf Nusa Penida!“. Für meinen persönlichen Geschmack war der Tag jedoch sehr stressig. Von Spot zu Spot, hier habt ihr eine Stunde Zeit, dann geht es weiter. Immer den Zeitdruck im Nacken, dass man ja pünktlich wieder am Fähranleger sein muss, um noch am selben Tag zurück nach Bali zu kommen. Dazu darf man nicht vergessen, dass zu diesen Zeiten die meisten Besucher auf den Beinen sind und man an den meisten Plätzen garantiert nicht alleine sein wird! Wer die großen Touristenmassen umgehen möchte, sollte mindestens eine Nacht hier einplanen und morgens früh oder am späten Nachmittag zu den beliebtesten Spots fahren.
Wem es ausreicht, die Plätze gesehen und für sich von seiner persönlichen „Habe ich gesehen“-Liste abhaken zu können, wird ein Tagestrip wahrscheinlich genügen. Aber! Die ganze Insel schafft man nicht an einem Tag – man sollte sich dessen bewusst sein, dass man immer nur einen Teil sehen kann. Ich kann euch also nur wärmstens ans Herz legen, für euren Besuch auf Nusa Penida mehr Zeit als nur einen Tagestrip einzuplanen.
Wart ihr schon einmal auf Bali und habt einen Ausflug nach Nusa Penida gemacht? Gibt es weitere Tipps oder noch Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Solltet ihr eine Reise in den Norden Balis planen, helfen euch bestimmt auch meine Beiträge über Pemuteran und Lovina weiter.
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Eure Anna ♥