Tipps für Balis Norden – Ausflüge & Restaurants
In Lovina an Balis Nordküste wird man schnell merken, dass der Ort vor allen Dingen für Delphin- und Schnorcheltouren bekannt ist. „Dolphin-Tour, Madam?“ Delphin heißt auf Indonesisch Lumba-Lumba und Lovina ist so etwas wie die Delphin-Hochburg an Balis Nordküste!
Ich kann heute noch nicht so recht sagen, ob ich Lovina in mein Herz schließen konnte. Obwohl ich das relativ selten habe, wollte der altbekannt Funken hier irgendwie nicht so richtig überspringen. Nach zwei Jahren Pandemie und dementsprechend keinen Touristen und Einnahmemöglichkeiten stehe ich hier absolut zwischen den Stühlen. Einerseits kann ich Händler & Tourenanbieter verstehen, dass sie händeringend nach Kundschaft suchen, andererseits bin ich von dem sehr aufdringlichen Verhalten schnell abgeschreckt und verliere einfach die Lust daran, mich durch den Ort treiben zu lassen.
Solltet ihr jedoch auf der Suche nach einem Fleckchen Erde sein, an dem ihr am Strand faulenzen oder abends durch Bars und Pubs ziehen könnt, ist der Ort an Balis Nordküste vielleicht doch genau das Richtige für euch. Da kommt es ja bekanntermaßen immer auf den Reisetypen an – anstatt mit Halligalli bekommt man mich ja meist mit einer guten Portion Ruhe und spannenden Orten, die erkundet werden können.
Und aporpos erkunden: Weil ein ganzes Wochenende am Strand einfach nichts für mich gewesen wäre, habe ich mich für eine Lovina-Tour entschieden. Abends auf die Schnelle gebucht und am nächsten Morgen wurden wir auch schon von einem Fahrer eingesammelt. Und wisst ihr was? Alleine für diese Tour hat sich das Wochenende in Lovina absolut gelohnt!
Auch wenn man innerhalb der Tour die typischen Touristen-Highlights nacheinander abklappert, bin ich wirklich happy mit dem Ausflug. Super entspannt mit einem netten Fahrer, der hier und da etwas erklärt – so kann man einen Tag lang schon einmal die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen, hier und da einen Stopp einlegen, um die wunderschöne Umgebung zu genießen, einen Spaziergang durch Reisfelder zu machen oder den Geruch von frisch geernteten Nelken in sich auszusaugen, die am Straßenrand zum Trocknen ausgelegt sind.
Lovina-Tour
GitGit Wasserfall
Wir sind so früh gestartet, dass wir den Wasserfall für uns ganz alleine hatten. Nur eine ältere Dame hat munter den kleinen Tempel am Fuße des Wasserfalls geschrubbt, uns den frühen Morgen mit einem Lächeln versüßt und einige der Souvenirverkäufer hatten ihre kleinen Stände schon geöffnet.
Von dem Namen solltet ihr euch jedoch nicht in die Irre führen lassen – es gibt direkt zwei Wasserfälle mit dem Namen GitGit. Einmal der kleinere GitGit Twin Wasserfall (Air Terjun Campuhan) und zum anderen der bekanntere GitGit Wasserfall (Air Terjun GitGit), der ganz schön imposant aus 35-40 Metern in die Tiefe donnert.
Beide Gitgit Wasserfälle liegen recht nah zueinander im nördlichen Bali zwischen Lovina und dem Tempel Pura Ulun Danu Beratan – einer der beiden wird dementsprechend meist auf den Lovina-Tagestouren angefahren.
Braucht man einen Guide? Da wir nur den hohen Wasserfall besucht haben, kann ich die Frage nur hierfür beantworten – den Weg schafft man auch wunderbar auf eigene Faust. Verlaufen kann man sich dabei eigentlich nicht. Der Fahrer zeigt einem gerne, wo es rein geht und dann folgt man nur dem Weg bis zum Kassenhäuschen und Wasserfall.
Eintritt Air Terjun GitGit: 20.000 Rupiah p.P.
Pura Ulun Danu Bratan
Der Pura Bratan wurde 1633 errichtet und zählt zu den bedeutendsten Wassertempel auf Bali – er liegt in Zentral-Bali am Westufer des Bratan-Sees und ist von Lovina aus super zu erreichen.
Bekannt ist die weitläufige Tempelanlage besonders durch die beiden hübschen Pagoden (Meru), die auf kleinen vorgelagerten Inseln stehen. Der kleinere, dreistöckige Meru ist Shiva gewidmet, der größere, elfstöckige Meru gleich drei Gottheiten: Der See-, Fluss- und Meeresgöttin Dewi Danu, der Reisgöttin Dewi Sri sowie Vishnu. Das Betreten der nur wenige Meter vom Ufer entfernten Inseln ist ausschließlich hinduistischen Gläubigen gestattet – wer eine andere Perspektive auf die Tempel hätte, kann sich Tretboote mieten und den See erkunden und so auch die Pagoden von der anderen Seite sehen.
Rund um die Pagoden wurde eine weitläufige Tempelanlage errichtet – manchmal fragt man sich, ob es noch Tempelanlage oder Freizeitpark ist. Wenn ihr auf der Suche nach einer Erfrischung seid oder einfach kurz verschnaufen möchtet, findet ihr gleich mehrere Cafés auf dem Gelände.
Munduk
Die Landschaft rund um Munduk hat mich einfach verzaubert. Tee- und Kaffeeplantagen, Hortensienfelder und kleine Reisterrassen. An der Landschaft kann ich mich kaum sattsehen. Da sieht man, wie hügelig Bali sein kann. Am liebsten würde ich an jeder Ecke stehen bleiben, weil es so schön ist. Eine Fahrt durch Munduk mit dem ein oder anderen Fotostopp solltet ihr also auf jeden Fall einplanen. Wenn ihr mögt, hält euer Fahrer bestimmt auch an einer Kaffeeplantage!
Air Panas Banjar – Heilige heiße Quellen
Wie heißt es so schön? Wenn man wenig erwartet, wird man meist richtig überrascht? So war es auch mit den heißen Quellen von Banjar und mir. Um ehrlich zu sein, habe ich hier überfüllte Becken und unzählige Menschen erwartet – besonders am Nachmittag, wenn gefühlt alle Touristen auf den Beinen und unterwegs sind. Aber von wegen – teilweise hatten wir die heißen Thermalbecken für uns ganz alleine – ab und zu haben sich noch andere Badegäste dazugesellt!
Die Quellen mit heißem schwefeligem Wasser liegen mitten im grünen Dschungel in freier Natur – der Weg vom Parkplatz bis zum Schwimmbad ist (wie soll es auch anders sein) mit Souvenirständen gesäumt. Badetücher, Sarongs und allerlei andere Souvenirs warten hier auf neue Besitzer. Das Heilwasser hat eine Temperatur von ca. 36-38 Grad Celsius – ganz schön verrückt bei solch hohen Außentemperaturen noch in die warmen Becken zu steigen. Aber was tut man nicht alles, wenn dem Wasser heilende Wirkung nachgesagt wird, oder? 🙂
Der im Wasser gelöste Schwefel soll bei Verspannungen, rheumatischen Beschwerden, Schmerzen in Gelenken oder Hautirritationen helfen – meine Haut hat sich danach zumindest unheimlich zart angefühlt! Solltet ihr es (so wie ich) doch nicht so lange im Wasser aushalten, könnt ihr euch auch auf den warmen Steinen am Rand hinsetzen, dem Wasserplätschern lauschen und das Szenario genießen! In der angrenzenden Gastronomie bekommt ihr auch kühle Getränke – gegessen habe ich hier nichts, so dass ich keine Tipps für glutenfreie Gerichte geben kann.
Eintritt: 20.000 Rupiah p.P.
Was muss ich mitbringen? Badesachen, Badeschuhe, Handtuch, evtl. Wechselkleidung
Wo ziehe ich mich um? Zum Umziehen gibt es Umkleidekabinen (kostenfrei) und Schließfächer, in denen man gegen Gebühr seine Kleider einschließen kann. Eure Sachen könnt ihr aber auch am Beckenrand ablegen, solltet jedoch immer ein wachsames Auge darauf haben.
Was muss ich beachten? Das schwefelhaltige Wasser verfärbt gerne helle Kleidung und Stoffe – hier solltet ihr besser dunkle Badesachen und Handtücher mitbringen und euch nach dem Bad zunächst ordentlich abduschen!
Brahmavihara-Arama – Buddhistischer Tempel
Der Besuch des buddhistischen Tempels Brahmavihara-Arama – auch bekannt als „Banjar Buddhist Temple“ – war der perfekte Abschluss unserer Tagestour durch en Norden Balis! Die weitläufige Anlage, die in verschiedenen Stufen und Etagen gebaut ist, lädt zum Schlendern und Entdecken ein! Er liegt friedvoll eingebettet inmitten der grünen Landschaft, die so typisch für den Norden von Bali ist – ganz in der Nähe von Lovina. Der Tempel ist einfach anders als alle anderen Tempel, die ich bisher auf Bali gesehen habe und erinnert mich etwas an die Tempel in Thailand – Goldverziehrungen, Buddhastatuen und ein wunderschöner Blick in die Ferne auf das glitzernde Meer.
Eintritt & Good to know: 20.000 Rupiah p.P., Sarongs können kostenfrei am Eingang geliehen werden
Restaurants
COFFEENOSKY Coffee & Eatery
Das kleine Café liegt direkt an Lovinas Hauptstraße, wenn man so möchte. Dennoch übersieht man es schnell, obwohl es so unglaublich hübsch und stylish ist. Auch wenn ich mir sicher bin, dass ihr vielleicht schon vom Interieur begeistert sein werdet, solltet ihr euch auf jeden Fall Plätze auf der Terrasse draußen nehmen. Der Blick auf das Reisfeld direkt vor der Nase ist unschlagbar!
Auf der Karte stehen hier Kaffeespezialitäten, Bowls und Sommerrollen, die für diejenigen in Frage kommen, die auf Gluten verzichten. Lasst euch von den Begriffen nicht verunsichern – die Sommerrollen sind als Spring Rolls auf der Karte ausgezeichnet – gemeint sind aber die klassischen Reispapierrollen. Die Soße haben wir gemeinsam überprüft und zur Sicherheit auch noch einmal gemeinsam alle Zutatenetiketten durchgelesen.
Mein Fazit: Etwas teurer als die durchschnittlichen Preise hier im Umkreis, dafür ist der Ausblick unschlagbar und das Personal wirklich super bemüht!
Achtung: Hier wird auch („normale“) Hafermilch angeboten – wenn ihr so wie ich auch Zöliakie habt und eine Kaffeespezialität bestellen wollen, solltet ihr das bei eurer Bestellung beachten und vielleicht noch einmal darum bitten, dass die Düsen für den Milchschaum vorher gut gereinigt werden.
COFFEENOSKY Coffee & Eatery: Jl. Seririt- Singaraja, desa Kalibukbuk, Lovina, Kabupaten Buleleng, Bali 81152
The Global Village Kafe
Im Global Village Kafe waren wir an einem Wochenende direkt zwei Mal. Am ersten Tag haben wir uns nur mit einem Lassi gestärkt (super gut hier!) und da uns das Konzept so gut gefallen hat, ging es am nächsten Tag direkt noch einmal hier hin! Die Global Village Foundation unterstützt auf Bali benachteiligte Menschen, die in extremer Armut oder mit schweren Behinderungen leben und keinen Zugang zur alltäglichen Basisversorgung haben, die für uns eigentlich selbstverständlich sind wie z.B. Gesundheitsversorgung, ein Dach über dem Kopf, sauberes Wasser oder Bildung.
Um auch Gehörlosen eine Chance zu geben, die sie wahrscheinlich anderswo nicht bekämen, haben diese im Service das Zepter in der Hand. Bestellt wird hier, indem man mit dem Finger auf sein gewünschtes Gericht oder Getränk auf der Speisekarte tippt. Dadurch, dass ich mit wegen der Zutaten und Zubereitung meines gewünschten Gerichtes noch etwas unsicher war, kam noch eine Servicekraft hinzu, die richtig gut Englisch sprach und alles in Zeichensprache übersetzt hat. Und ja – ich habe mich super gut aufgehoben und verstanden gefühlt! Dazu war das Essen sehr lecker und gleichzeitig bekommt man ein so zufriedenes Gefühl, solch ein tolles Projekt ein wenig unterstützen zu können.
Neben der großen Getränkeauswahl gibt es hier eine abwechslungsreiche Speisekarte und dazu noch eine Auswahl an Souvenirs, deren Erlös in die Stiftung fließt.
The Global Village Kafe: Jl. Raya Lovina-Singaraja, Anturan, Kec. Buleleng, Kabupaten Buleleng, Bali 81191
Markt
Wer meinen Blog schon länger verfolgt und mich so langsam kennt, weiß, dass ich ein absoluter Markt-Fan bin. Leider hat mich der Wochenmarkt in Lovina nicht so aus den Socken gehauen. Die Gänge waren relativ schmuddelig und auch am hellichten Tage haben Ratten hier quasi fangen gespielt – auch für hartgesottene Marktbesucher ein kleines Abenteuer. Dafür sind die Balinesen hier super freundlich und interessiert und quatschen gerne mit einem für kurze Zeit.
Delphin-Touren
Und ja, dann wären da noch die anfangs erwähnten Delphin-Touren. Da sind wir wieder an einem Punkt, bei dem sich die Geister scheiden. Auch wenn ich jedes Mal aufs Neue fasziniert davon bin, wenn Delphine auf einmal wie aus dem Nichts vor einem Boot oder auch in Strandnähe aufkreuzen und Luftsprünge machen und durchs Wasser tollen, bin ich absolut kein Freund von solch angebotetenen Touren, bei denen Morgen für Morgen unzählige Boote hinter den Tieren herjagen und diese so lange verfolgen, bis der letzte Fahrgast happy ist.
Wart ihr schon einmal in Lovina und habt weitere Tipps oder noch Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Solltet ihr eine Reise in den Norden Balis planen, hilft euch bestimmt auch mein Beitrag über Pemuteran weiter.
Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!
Eure Anna ♥
2 Comments
Ganz tolle Bilder! Das macht Lust, dorthin zu reisen. Ja, wenn das feuchte Klima nicht wäre! Macht es dir nichts aus? Du siehst noch frisch aus!
Liebe Sita,
das freut mich sehr, dass dir die Bilder so gut gefallen! Ich habe mich mittlerweile ganz gut ans Klima gewöhnt. Gerade sind wir in Ubud, hier ist es besonders am Abend eh etwas kühler als z.B. in Lovina.
Viele liebe Grüße aus der Ferne
Anna