Tipps für einen unbeschwerten Fondue-Abend
Die Winterzeit ist wie gemacht für gemütliche Abende mit lieben Menschen und leckerem Essen. Besonders zu Silvester werden bei vielen von uns wieder die Racletteplatten und Fonduetöpfe aus dem Schrank gekramt. Wusstet ihr, dass Fondue laut einer Statista-Umfrage* für 17% der Befragten traditionell zum letzten Abend des Jahres dazugehört? Gemütlich zusammensitzen, einen nach dem anderen Spieß mit den Zutaten seiner Wahl bestücken und langsam im Topf garen lassen – so gut! Aber wie sieht das eigentlich mit Zöliakie aus? Was gilt es dabei zu beachten? Mit diesen einfachen Tipps und Spielregeln kann man auch mit Zöliakie nach Herzenslust losschlemmen, ohne dabei ein Risiko einzugehen:
- Käse, Brühe oder Öl? Welches Fondue darf es sein?
Wer die Wahl hat, hat die Qual! Während bei uns Zuhause Fondue traditionell mit einer Gemüsebrühe zubereitet wird, gibt es mit dem klassischen Käsefondue und einer Variante mit Öl noch zwei weitere Optionen.
Käsefondue – der traditionelle Klassiker
Wer hat’s erfunden? Genau, die Schweizer! 😊 Während ich früher immer dachte, dass das Käsefondue aus reinem, geschmolzenem Käse besteht, wurde ich irgendwann eines Besseren belehrt. Die Creme für das klassische Schweizer Käsefondue wird traditionell aus geschmolzenem Käse, Weißwein und Gewürzen hergestellt. Aber Achtung: zum Binden der Masse wird ab und an Mehl oder Stärke verwendet. Eine potenzielle Gefahrenquelle, die man im Hinterkopf haben sollte! Auch bei den Gewürzen solltet ihr ein Auge darauf haben, ob diese sicher glutenfrei sind.
Und auch bei den Beilagen solltet ihr ganz genau hinschauen. Traditionell wird hierbei Weißbrot aufgespießt und genüsslich in die Käsecreme getunkt. Glutenfreies Brot, Reiscracker oder auch Gemüse wie Brokkoli, Karotten und Paprika sind dafür hervorragende Alternativen. Fest steht: Solltet ihr euch für ein Käsefondue entscheiden, muss natürlich darauf geachtet werden, dass NUR glutenfreies Brot zum Dippen verwendet wird. Andernfalls ist die Gefahr einer Kreuzkontamination durch glutenhaltige Brotstücke in derselben Käsemasse leider sehr wahrscheinlich, wenn nicht vorprogrammiert!
Fondue Bourguignonne – Fondue mit Öl
Beim Fondue Bourguignonne werden keine Brotwürfel getunkt, sondern hauptsächlich Fleisch im Fonduetopf gegart. Einige von euch kennen es vielleicht auch unter dem Namen „Fleischfondue“. Beim Fondue Bourguignonne wird dafür Öl erhitzt, in dem hauptsächlich Fleisch (wie der Name schon sagt) oder Gemüse zubereitet wird.
Fondue Chinoise – Fondue mit Brühe
Eine leichtere Version als das Käsefondue oder die Variante mit Öl ist ein Fondue Chinoise. Hierbei werden die verschiedenen Zutaten ebenfalls auf einen langen Fondue-Spieß gesteckt, anstatt in Öl jedoch in einer Gemüsebrühe gegart. Hierbei können verschiedene Fleischsorten aber auch genauso gut Gemüse verwendet werden! Karottenstücke, Rosenkohl, Brokkoli und andere knackige Gemüsesorten eignen sich hier super! Einige von euch kennen die Art des Fondues vielleicht von Nachtmärkten in Asien – die beliebten „Hot Pots“ funktionieren im Endeffekt nach dem gleichen System!
- Das gilt es zu beachten:
Mariniertes Fleisch
Bei einem fleischhaltigen Fondue wird meist rohes Fleisch ohne Marinade verwendet. Solltet ihr hier jedoch lieber gewürzte Fleischstücke mögen, sollte vorab die Marinade gecheckt werden. Sojasoße oder andere Gewürzmischungen enthalten oft Gluten und sind dementsprechend zu meiden.
Brühe
Bei einem Fondue Chinoise ist darauf zu achten, dass eine glutenfreie Brühe verwendet wird! Wunderbar könnt ihr hierfür auch eine selbstgemachte Gemüse-Paste nehmen. P.S.: Auch bei Maggi und Sojasoße solltet ihr vorsichtig sein!
Beilagen
Kein Fondue ohne Beilagen! Die gehören doch einfach dazu! Bei uns darf auch (glutenfreies) Baguette nie fehlen. Dazu gibt es meist noch alle möglichen Snacks, die schmecken: Mixed Pickles, Silberzwiebeln, Artischockenherzen, Oliven, Maiskölbchen und und und. Ein Blick auf die Zutatenliste gehört für mich auch bei diesen Lebensmitteln bereits beim Einkaufen dazu. Selbst dann, wenn diese eigentlich von Natur aus glutenfrei sein müssten!
Dips & Saucen
Und wo Brot gereicht wird, dürfen natürlich auch die Dips & Saucen nicht fehlen. Bei uns gibt es hier ganz traditionell verschiedenste selbstgemachte Soßen auf Joghurtbasis. Meine Highlights sind dabei immer eine Erdnuss- und Knoblauchsoße! Wie bei allen anderen Lebensmitteln sind auch hier die Zutaten zu checken.
- Komplett glutenfrei oder gemischtes Fondue?
Das ist wohl die Fragen aller Fragen, die vorab gestellt werden sollte, wenn es um die Planung eines Fondue-Abends geht. Ich möchte mich hiermit eindeutig für eine komplett glutenfreie Fondue-Version aussprechen! So kann man pauschal alle potentiellen Gefahrenquellen aus dem Weg räumen und das gemeinsame Essen ist für alle entspannter. Sowohl für die Person, die Zöliakie hat, als auch für diejenigen, die nicht auf Gluten, Spuren & Co. achten müssen. Ist es nicht eine schöne Vorstellung, wenn jeder am Tisch nach Herzenslust zugreifen und sich keine Gedanken machen muss? Das Gute an der ganzen Sache: Die meisten Zutaten, die traditionell für Fondue auf den Tisch kommen, sind eh von Natur aus glutenfrei oder können problemlos in der glutenfreien Variante eingekauft werden. Ganz egal, ob es eingelegte Beilagen, Gemüse, Fleisch oder Saucen sind.
Seitdem wir und Zuhause auch kein glutenhaltiges Brot mehr zum Fondue reichen, bin ich noch entspannter geworden! Früher hatte ich jedes Mal ein mulmiges Gefühl, wenn glutenhaltiges Brot am Tisch herumgereicht wurde. Selbst wenn alle anderen Zutaten glutenfrei waren, hatte ich immer Sorge, dass der ein oder andere Krümel des Brotes in den Beilagen oder im Fonduetopf landet. Dementsprechend lege ich euch ans Herz, hierbei auf eine komplett glutenfreie Variante zu setzen – das unbeschwerte Gefühl ist wirklich unbezahlbar!
- Kommunikation mit Gästen: Klare Spielregeln
Kommunikation ist das A & O. Sprecht mit euren Gästen im Voraus über die besonderen Spielregeln, die die Zöliakie mit sich bringt und erklärt, worauf zu achten ist. Nur so kann bei allen das Bewusstsein geschärft werden und jeder einzelne kann darauf Rücksicht nehmen!
Sollte ein komplett glutenfreies Fondue nicht möglich sein, können euch diese Spielregeln am Tisch weiterhelfen:
- Glutenfreie Lebensmittel sind getrennt von glutenhaltigen Lebensmitteln anzurichten. Klar sollte hierbei auch sein, dass glutenfreies und glutenhaltiges Brot niemals in ein und demselben Brotkörbchen serviert wird.
- Reiche das glutenhaltige Brot niemals quer über den Tisch! Die Gefahr von Krümeln ist echt hoch!
- Falls auch glutenhaltiges Brot gereicht wird, sollten für Soßen und Dips separate Messer und Löffel genutzt werden. Diese sollten das glutenhaltige Brot niemals berühren, da sonst Krümel hineingelangen können und zu einem echten Problem für die Person mit Zöliakie werden können.
- Im Fonduetopf sollten glutenhaltige und glutenfreie Lebensmittel nicht gemischt werden! Hier ist das Risiko einer Kreuzkontamination einfach zu groß! Entweder entscheidet man sich für komplett glutenfreie Lebensmittel, die in den Topf kommen oder arbeitet mit zwei Töpfen!
- Kontaminierte Finger (durch Brot) haben nichts in den Schälchen mit glutenfreien Zutaten zu suchen!
- Stellt die Schälchen mit glutenfreien und glutenhaltigen Zutaten getrennt voneinander auf den Tisch. So kann eine mögliche Verwechslungsgefahr minimiert werden.
Habe ich noch etwas vergessen? Worauf achtet ihr am meisten bei einem gemütlichen Fondue-Abend? Welche Art von Fondue mögt ihr am liebsten? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon!
Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!
Eure Anna ♥
* Quelle:
Statista: Was gehört für Sie zu Silvester dazu? [zuletzt aufgerufen am 29.12.2024]