Tipps für deinen Einkauf

Auch wenn der ein oder andere seine guten Vorsätze für dieses Jahr schon längst wieder über Bord geworfen hat, kommt hier mein kleiner Reminder! Wie ich euch in einem meiner letzten Beiträge erzählt habe, steht in diesem Jahr ein nachhaltigerer Alltag auf meiner Vorsatzliste. Hier und da möchte ich einige Bereiche meines täglichen Lebens beleuchten und gucken, wie ich mit kleinen Veränderungen schon etwas bewirken kann, um zumindest so zukünftig ein bisschen nachhaltiger durchs Leben gehen zu können. Während ich bereits meinen „Küchenalltag“ schon kritisch beäugt habe, geht es heute mit dem Thema „Nachhaltigkeit beim Einkaufen“ weiter.

Gemüse lässt sich toll ohne Verpackung kaufen!

Achtung bei Zöliakie, Allergien & Unverträglichkeiten!

Die nachfolgenden Tipps sind natürlich immer unter den Gesichtspunkten möglicher Unverträglichkeiten zu werten! Eure Gesundheit hat immer Vorrang! Wenn es beispielsweise um eine mögliche Kreuzkontamination an der Frischetheke bei Aufschnitt oder anderen Produkten geht, solltet ihr nicht, nur um Verpackungen einzusparen, auf die möglicherweise unsichere Alternative setzen. Das ist immer im Einzelfall zu entscheiden! Ihr solltet hier immer genau nachfragen und beobachten, wie die Lebensmittel beispielsweise geschnitten und gehändelt werden. Falls ihr ein mulmiges Gefühl habt, greift bitte zu sicher verpackten Lebensmitteln, auch wenn das bedeutet, dass beispielsweise etwas mehr Verpackungsmüll anfällt!

Aber keine Sorge: Auch wenn wir als „Allergiker“ hier und da aus Sicherheitsgründen auf verpackte Lebensmittel setzen sollten, gibt es auch für uns viele andere Möglichkeiten, beim Einkaufen etwas nachhaltiger zu handeln. 🙂


Müllanalyse

Aber wie kann man überhaupt nachhaltiger einkaufen? Worauf kann ich achten, wenn ich meinen Wocheneinkauf erledige? Fangen wir dabei erst einmal ganz vorne an und werfen einen Blick in unseren Haushalts- bzw. Verpackungsmüll. Ja, ihr dürft die Nase rümpfen! 😊 Erst dann, wenn wir wissen, wo unsere „Schwachstellen“ liegen, können wir doch genau da ansetzen und versuchen diese anzugehen und nach einer nachhaltigeren Alternative Ausschau zu halten, oder?

Eine Müllanalyse kann sich lohnen!
Um herauszufinden, wo man in Zukunft unnötige Verpackungen einsparen kann, lohnt es sich, seinen Verpackungsmüll unter die Lupe zu nehmen!

Ich muss zugeben, dass ich es durchaus erschreckend finde, wie viel Verpackungsmüll sich Woche für Woche anhäuft, obwohl ich schon seit einiger Zeit bewusster einkaufe und versuche, unnötige Verpackungen zu vermeiden. Wenn ich meine Abfälle genau unter die Lupe nehme, fallen vor allen Dingen regelmäßig Verpackungen von glutenfreiem Brot, Obst, Nüssen, Saaten und Flocken, glutenfreiem Mehl, laktosefreier Milch, Käse und Frischkäse und wenigen Süßigkeiten auf. Einige der aufgezählten Verpackungen sind aufgrund einer möglichen Kontamination nicht vermeidbar und für mich demnach auch akzeptabel.

Für die Milchverpackungen habe ich ja bereits eine nachhaltigere Alternative mit gluten- und laktosefreien Milchalternativen in Pfandflaschen gefunden, die ich euch in diesem Beitrag vorgestellt habe, so dass ich die Verbundkartons in Zukunft schon einmal reduzieren kann.

Weitere Baustellen, die ich selbst in Angriff nehmen sollte, um Verpackungen zu reduzieren:

  • Öfter Brot selbst backen, um die Brotverpackungen einzusparen.
  • Bei Obst noch mehr auf unverpackte Sorten setzen.
  • Verpackungsfreie Alternativen für meine Saaten und Nüsse finden.

Nach dem Blick in unsere Abfallbehälter haben wir so schon einmal im Hinterkopf, bei welchen Produkten der meiste Verpackungsabfall entsteht, so dass wir das bei unserem nächsten Einkauf berücksichtigen können. Habt ihr bereits einen Blick in euren Abfall geworfen? Fallen euch bestimmte Verpackungen dabei auf, die ihr ohne großen Aufwand einsparen könntet? Erzählt mir gerne in den Kommentaren davon!

Weitere Tipps

  1. Konsumiere bewusster und strukturiert: Einkaufsliste und Wochenplan

Das Phänomen kennt doch jeder – sobald man ohne Einkaufsliste und am besten noch hungrig einkaufen geht, landen Sachen im Einkaufskorb, die man eigentlich gar nicht benötigt. Leider ist es jedem bestimmt schon einmal passiert, dass er Lebensmittel nach einigen Tagen oder Wochen entsorgen musste, weil sie einfach zu viel waren oder im Kühlschrank vergessen wurden.

Damit hinterher nichts verkommt, versuche ich mir schon vor meinen Einkäufen genau aufzuschreiben, was wirklich benötigt wird. Dafür lohnt es sich, einen groben Wochenplan zu machen und auch die Vorratsschränke im Auge zu haben. Und ja, ein leerer Magen sollte einen nicht beim Einkaufen begleiten! 😊 Natürlich greife ich hier und da auch mal zu Produkten, die nicht auf der Liste standen, jedoch sollte es nicht ausarten – am besten wird immer nur so viel gekauft, wie man auch in den nächsten Tagen verwerten, essen oder einfrieren kann!

Eine Einkaufsliste kann helfen!
  1. Meide generell unnötige Verpackungen & Co.

Auch wenn laut Statista zwar 90 % des Verpackungsmülls deutscher Haushalte recycelt werden kann, haben wir ja bereits im letzten Beitrag festgehalten, dass generell weniger Müll produziert werden sollte, um Ressourcen allgemein zu schonen. Während wir hierzulande vielleicht mit dem Einwerfen des Müllbeutels das Müllproblem für uns selbst als erledigt betrachten, ist die Reise der Abfälle damit lange noch nicht vorbei – aber das ist ein ganz eigenes Thema! 🙂

Also ist es schon einmal der richtige Schritt, Produkte zu wählen, die nicht doppelt und dreifach eingepackt sind oder bei denen die Verpackung keinen Sinn macht. Halte Ausschau nach verpackungsärmeren oder ganz verpackungsfreien Alternativen.

  1. Nutze deine eigenen Verpackungen

Obst & Gemüse

Besonders Obst und Gemüse können wunderbar verpackungsfrei eingekauft werden. Wahrscheinlich wäscht jeder (besonders aktuell) sein Obst und Gemüse eh noch einmal gründlich vor dem Verzehr, so dass die Umverpackung nicht der Hygiene, sondern meist nur dem leichteren Transport dient.

Auch wenn man es oft noch bei seinem Einkauf beobachten kann, dass Kunden ihre Bananen oder anderes Obst und Gemüse mit einer natürlichen dicken Schale in zusätzliche Plastiktüten packen, ist das schlichtweg unnötig. Ich muss ja zugeben, dass ich in diesen Fällen innerlich immer leicht implodiere, weil ich es einfach nicht verstehe. 🙂 Das Paradebeispiel sind für mich aber immer noch Ananas oder Orangen, die von ihrer natürlichen Schale befreit wurden, um dann in Plastik verpackt verkauft zu werden.

Tipp: Greife lieber auf lose und unverpackte Ware zurück. Für den Transport und das Abwiegen an der Kasse lohnt es sich, ein Obstnetz zuzulegen. So rollen eure einzelnen Äpfel, Möhren oder Trauben nicht über das Kassenband oder verteilen sich im Einkaufskorb.

sonstige Frisch- und Backwaren

Aber nicht nur Obst und Gemüse, sondern beispielsweise Aufschnitt und Käse kann man in einigen Läden bereits verpackungsfrei einkaufen. Manche bieten ein eigenes Pfandsystem für Verpackungen an der Frischetheke an und in anderen Geschäften kann man seine eigenen Verpackungen mitbringen. Coronabedingt ist es in den meisten Geschäften aus Hygienegründen aktuell nicht möglich, aber man kann ja jetzt schon einmal die Augen und Ohren offenhalten und sich erkundigen, wo das generell nach dieser besonderen Zeit wieder machbar sein wird.

In manchen Städten gibt es ja auch bereits schon komplett glutenfreie Bäckereien. Auch hier lohnt es sich, einmal nachzufragen, ob man grundsätzlich auch verpackungsfrei einkaufen und seine eigenen Verpackungen oder Brotbeutel mitbringen könnte. Das gilt natürlich auch für meine nicht von Zöliakie betroffenen Leser für „normale“ Bäckereien! 🙂

  1. Unterstütze Händler, die das verpackungsfreie Einkaufen erleichtern

Ja, ich gebe zu, dass das schon in die Kategorie „Kleinigkeiten“ gehört, aber ich achte beim Obst- und Gemüseeinkauf auch gerne darauf, dass ich einen Händler wähle, bei dem die Sachen erst an der Kasse ausgewogen werden. So kann man auch den Druck unnötiger Etiketten sparen. Wie heißt es so schön? Kleinvieh macht auch Mist? 😊 Sollte euer Supermarkt des Vertrauens noch sehr viel vorverpackte Frischware anbieten, fragt einfach immer mal wieder nach – vielleicht passt er das Angebot ja in Zukunft an! Die Nachfrage steigert ja bekanntermaßen das Angebot!

Auch auf Wochenmärkten kann man unheimlich gut ohne unnötigen Umverpackungen einkaufen! Hier werden die Waren direkt auf der Waage ausgewogen und können ohne unnötige Verpackungen in euren mitgebrachten Körbchen oder Tüten verstaut werden.

Auch Etiketten kann man meiden!
  1. Kaufe Nachfüllpackungen

Gewürze, flüssige Seifen und andere Waren gibt es oft in Nachfüllpackungen zu kaufen. Auch wenn so immer noch Verpackungen anfallen, sind diese oft nachhaltiger, als das Produkt in seiner Originalverpackung neu anzuschaffen.

  1. Papier- vs. Plastiktüten

Dass Plastiktüten möglichst gemieden werden sollten, haben wir ja bereits geklärt. Jedoch ist auch der Griff zur Einweg-Papiertüte im Kassenbereich ist gar nicht so unkritisch, wie man meinen mag. Auch ich war lange der Überzeugung, dass Papiertüten einfach nachhaltiger sein müssen. Es mag verrückt klingen, aber die Ökobilanz einer Papiertüte ist unter Umständen sogar schlechter, als die einer Plastiktüte. Wer sich intensiver mit der Tüten-Thematik auseinandersetzen möchte, kann sich als Einstieg mit diesem Artikel des NaBu befassen. In dem Beitrag werden alle Vor- und Nachteile der verschiedenen Tütenarten verständlich aufgezeigt.

Wer jetzt aber denkt: „Ha, dann greife ich halt zum hübschen Jutebeutel!“ sollte beachten, dass diese laut einer Studie des britischen Umweltministeriums im Schnitt 131 Mal öfter verwendet werden müssen, als die herkömmliche erdölbasierte Einwegtüte, um in der Ökobilanz besser dazustehen. Verrückt, oder?

Mein Tipp: Immer einen Einkaufskorb und/ oder wiederverwendbare Beutel dabeihaben, so dass man sich Einwegtüren sparen kann! Sollte man beides vergessen haben, kann einem auch oft ein kleiner leerer Pappkarton aus dem Supermarkt in der Not helfen! 🙂

Einkaufsnetze sind eine schöne Alternative zu Papier- und Plastiktüten.
Einkaufsnetze und Jutebeutel können eine tolle Alternative zu Plastik- und Papiertüten sein!
  1. Richtet euch nach dem Saisonkalender – Regional und Saisonal

Ihr könnt einige Nachhaltigkeits-Karma-Konto-Punkte sammeln, wenn ihr euch bei euren Einkäufen am Saisonkalender orientiert und auf die Herkunft der Produkte achtet! Wie wäre es mit saisonalen oder Lager-Äpfeln aus Deutschland, anstatt köstlicher Südfrüchte, bei deren Transport eine Menge CO2-Emissionen anfallen?

Versteht mich nicht falsch. Auch ich liebe Kiwis, Ananas, Mangos, Papayas und Bananen. Während sie bei mir früher wöchentlich im Einkaufskörbchen gelandet sind, kaufe ich diese heutzutage bewusster und eben nur ab und zu. Generell versuche ich mich jedoch schon beim Einkaufen daran zu orientieren, was gerade Saison hat oder lange gelagert werden kann. Und sind wir mal ehrlich – natürlich sehen die Übersee-Erdbeeren im Winter unheimlich einladend im Supermarktregal aus. Aber was gibt es Besseres, als sie einige Monate selbst auf unseren heimischen Feldern zu pflücken und tolle Leckereien daraus zu zaubern? 🙂

  1. Glas vs. Konservendose

Ihr glaubt nicht, wie oft ich mich schon gefragt habe, was denn nun nachhaltiger ist? Die gute alte Konservendose, oder doch Produkte im Schraubglas. Genauso wie bei der Papiertüte hätte ich früher direkt auf die Glasverpackung gesetzt, jedoch ist die Antwort wahrscheinlich „weder noch“! Um ehrlich zu sein, hat meine Recherche auch keine eindeutige Antwort auf die Frage gebracht. Nirgendwo steht klar „Einwegverpackungen aus Glas oder Metall sind klimafreundlicher“. Viel mehr müssen dabei alle möglichen Faktoren wie Gewicht, Herkunft sowie Recyclebarkeit berücksichtigt und abgewogen werden.

Konservendosen stehen in der Kritik, dass ihre Beschichtung gegen Korrosion unter anderem die „umstrittene östrogenähnlich wirkende Chemikalie Bisphenol A (BPA)“ enthält. Auf der anderen Seite haben sie aber durch ihr geringeres Gewicht im Hinblick auf den verursachten CO2-Ausstoß auf dem Transportweg einen Vorteil. Je weiter beispielsweise eine Glasverpackung transportiert werden muss, desto schlechter ist somit auch ihre Ökobilanz, da sie einfach schwerer sind. Wenn man jedoch alle Vor- und Nachteile wie Material, Gewicht & Co. berücksichtigt, wird man nur schwer einen klaren Sieger oder Verlierer küren können.

Generell ist hier hervorzuheben, dass Einwegverpackungen generell nicht die erste Wahl sein sollten. Fall möglich, sollte man auf Mehrweg-Pfandgläser zurückgreifen, da diese bis zu 50 Mal wiederbefüllt werden können, bis sie dann dem Recyclingkreislauf zugefügt werden. Auch wenn Einweg-Glasverpackungen und Konserven zwar recyclebar sind, darf man nicht ausblenden, dass der Energieaufwand dafür unheimlich hoch ist.

Ich muss zugeben, dass ich die Entscheidung für oder gegen eins der Verpackungsprodukte unheimlich schwer finde. Meist greife ich persönlich jedoch zum Schraubglas, da ich diese nicht sofort im Glascontainer entsorge, wenn sie leer sind, sondern gerne noch weiterverwende. Sie eignen sich perfekt, um Snacks unterwegs mitzunehmen, kleine Geschenke aus der Küche zu verpacken, Marmelade einzukochen, Sachen einzufrieren oder Vorräte zu lagern.

Konservendosen vs. Glasverpackungen
  1. Gib MHD-Produkten eine Chance

Viele Supermärkte bieten Produkte mit einem nur noch kurzen MHD zu vergünstigten Preisen an. Das können zum einen Milchprodukte wie Joghurt und Käse, aber auch andere Lebensmittel wie Brote, Snacks & Co. sein. Besonders bei glutenfreien Lebensmitteln könnt ihr hier Glück haben und diese teilweise sehr vergünstigt bekommen. Auch wenn das MHD laut Packungsaufdruck nicht mehr lange hin ist, halten sich diese Lebensmittel oft noch sehr lange. Es heißt ja schließlich „mindestens haltbar bis“ und nicht „sicher tödlich ab“, oder?! 🙂 Brot und Brötchen kann man schließlich auch wunderbar einfrieren und dann nach Bedarf vor dem Verzehr aufbacken!

Und ja, natürlich sind diese meist in Plastik verpasst, jedoch ist es in diesem Falle nachhaltiger, wenn diese noch verzehrt, anstatt entsorgt werden.

Habt ihr noch weitere Tipps für einen nachhaltigeren Einkauf? Achtet ihr bereits darauf, unnötige Verpackungen zu meiden und versucht möglichst lose Lebensmittel im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt einzukaufen? Erzählt mir gerne davon!

Eure Anna ♥

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