Ein Kurztrip nach Zadar

Nur zwei Flugstunden entfernt liegt das kleine, entzückende Städtchen Zadar im Norden Dalmatiens an der Adria. Schon im Anflug kann man die kleinen Inselchen, die im glitzernden Wasser des Archipels vor der Küste liegen, bestaunen. Sonnenstrahlen kitzeln durch das kleine Flugzeugfenster an der Nase und verraten noch gar nicht, wie frisch es im April noch sein kann.

Generell können wir uns mit unserer Zöliakie in Kroatien ganz gut aufgehoben fühlen – große Super- und Drogeriemärkte wie der kroatische Konzum, DM und Spar haben ein gutes Angebot an gluten- und auch laktosefreien Sachen. Spezielle glutenfreie Restaurants oder Bäckereien habe ich leider in Zadar nicht entdeckt – vielleicht haben sie sich aber auch nur geschickt vor mir versteckt.

In der schön restaurierten Altstadt Zadars, die man wunderbar zu Fuß erkunden kann, lächeln einen überall Eiscafés mit bunt verzierten Eisbehältern in den Auslagen an. Aber hier können wir meist leider nur zugucken, da fast jede Eissorte mit irgendwelchen  Keksen oder anderen Süßigkeiten verziert ist. Ein aus Mangos geschnitzter Glupsch-Fisch guckt mich aus dem Fruchteis an – aber auch hier wird der gleiche Eisportionierer, wie bei den restlichen Sorten benutzt. Auch wenn die Zutatenliste danach aussieht, als wenn wir einige Sorten essen können, verzichte ich lieber darauf.

Eiscafé_Zadar (FILEminimizer)

Ich muss zugeben, dass ich mich mal wieder wahnsinnig auf den Markt freue, so wie ich es eigentlich in jeder Stadt tue. Landestypische Sachen kennen lernen, probieren und von den ganzen Gerüchen und Farben verzaubern lassen. Aber ihr ahnt es wahrscheinlich schon: Wir sind zu spät. Bis auf ein paar Blumen – und Obsthändler, haben alle ihre Stände schon eingeräumt. So geht es dann in den kleinen Supermarkt, der direkt neben dem Marktplatz liegt. Von glutenfreien Kelloggs bis hin zu ein paar anderen glutenfreien Dingen, ist die Auswahl eher übersichtlich. Hier haben die größeren Supermärkte, die außerhalb der Altstadt liegen, durchaus mehr zu bieten (besonders auch, was das laktosefreie Angebot angeht). Für ein kleines Picknick als Mittagessen reicht es aber dennoch. Es gibt so leckeren dalmatischen Käse und Salami, von denen mal schon satt werden kann. Ein paar Schritte vom Stadtkern entfernt, suchen wir uns einen schönen Platz auf der Stadtmauer mit Blick auf den Hafen. Ausflugsschiffe legen an und lassen ihre Besucher wieder an Land, Segelschiffchen legen ab und das kleine Fährbötchen wird vom einen ans andere Ufer gepaddelt.Markt_Zadar (FILEminimizer) Altstadt_Zadar (FILEminimizer)Foto_Zadar_Picknick_Hafen (FILEminimizer)

Achtung: Die Brotchips rechts sind nicht glutenfrei.

Gut gestärkt geht es dann weiter durch die Stadt. Von der Kirche St. Donat, auf den Kirchturm von St. Anastasia nebenan (bei dem ich durch meine Höhenangst nur die erste Etage bezwinge), am Ufer entlang bis zur Meeresorgel und der Sonnenuhr. Wenn es nicht so frisch wäre, könnte ich hier stundenlang sitzen oder auf den Steinplatten liegen. Was für ein Spektakel. Durch in die Steinplatten gebohrte Löcher wird durch die Wellen Luft gepustet, die dann Geräusche ergeben – die Meeresmelodie. Mal ein dunkles, mal ein helles Tuten – wirklich bezaubernd. Wenn es langsam dunkel wird, beginnt die Sonnenuhr, die sich den ganzen Tag mit Sonnenstrahlen aufgeladen hat nach und nach in allen möglichen Farben zu leuchten. Von Blau bis Grün über Rot und Pink ist alles an Farben dabei. Sonst kann man sich ganz einfach durch die Altstadt treiben lassen. Allein die kleinen Gässchen und süßen Kirchlein haben ihren eigenen Charme.Meer_Zadar (2) (FILEminimizer) Merresorgel_Zadar (FILEminimizer) Merresorgel_Zadar.1 (FILEminimizer) Sonnenuhr_Zadar (FILEminimizer)

Da die Finger langsam immer mehr einfrieren, haben wir uns zum Aufwärmen aus den unzähligen Cafés in Zadars Altstadt das „La Bodega“ ausgesucht. Tee mit Honig und Zitronensaft bringen uns wieder zum Auftauen. Auf der Karte stehen auch leckere Tapas. Vom kleinen Picknick am Nachmittag aber noch so gesättigt, reichen die Getränke aus. Die Kellner sind so kompetent, dass ich ihnen durchaus zutraue auch etwas Glutenfreies zu zaubern.La_Bodega_Zadar.1 (FILEminimizer) La_Bodega_Zadar (FILEminimizer)

Aber sich immer nur mit abgepacktem Supermarktessen und Snacks zu versorgen ist ja auch nicht das Wahre. Wenn man etwas aus der Stadt rausfährt (z.B. zu den Wasserfällen von Krka und nach Sibenik), dann fallen einem am Straßenrand immer wieder riesige Grillspieße auf. Manche haben sogar ein eigenes Häuschen drumherum gebaut, bei denen der Qualm wie Watte aus dem kleinen Schornstein kommt.

Als wir von unserem Ausflug wieder in Richtung Zadar fahren, halten wir an einem Restaurant, das uns schon auf der Hinfahrt angelächelt hat. Gleich zwei riesige Drehspieße stehen quasi im Vorgarten. Die Holzkohle knistert und es ist muckelig warm. Drinnen geben wir unsere Bestellung ab. Aber so leicht ist es ja auch nicht, herauszufinden, ob das Fleisch vorher nicht vielleicht doch mariniert wurde oder irgendwie anders an Gluten vorbeigelaufen sein könnte. Aber nein, es sei gar nichts dran – da könnte ich ohne Sorge von essen. Essen und ohne Sorge in fremden Restaurants ist mit Zöliakie ja immer so eine Sache, aber da musste ich ihm wohl einfach vertrauen, wenn es abends nicht wieder die Supermarktcracker werden sollten. Anstatt uns im Restaurant hinzusetzen, nehmen wir unsere Sachen mit, in der Hoffnung, einen tollen Platz am Meer zum Essen zu finden. Gerade wieder losgefahren, fängt es an, wie aus Eimern zu schütten – so werden unsere gut verpackten Grillsachen dann im strömenden Regen mit Blick auf das Meer im Auto gegessen. Mit laufenden Scheibenwischern, damit man wenigstens im Scheibenwischer-Intervall ein bisschen aufs Meer schauen kann.Grillspieß_Zadar (FILEminimizer) Meer_Zadar (FILEminimizer)glutenfreies_Frühstück_Kroatien (FILEminimizer)

Die kroatische Zöliakiegesellschaft hat auch an uns gedacht und die wichtigsten Informationen für einen Besuch in Kroatien zusammengefasst. So listen sie auf Ihren Internetseiten z.B. von Natur aus glutenfreie kroatische Gerichte auf:

 

Satrica= Quark mit Frühlingszwiebeln

Sataras = Gemüsepfanne

riba na gradele = ganzer gegrillter Fisch

bakalar na bijelo = Gericht aus Stockfisch

 

Seht ihr? Auch in Kroatien können wir ohne Probleme reisen! Habt ihr schon Erfahrungen mit glutenfreiem Essen in Zadar gemacht? Erzählt mir gerne in den Kommentaren davon!

2 Comments

  1. Das ist fast professionell gemacht! Habe richtig Lust verspürt dorthin zu fahren, auch ohne Zöliakie! LGSita

    • Anna Reply

      Vielen lieben Dank!! Ja, es lohnt sich wirklich- auch die Umgebung ist so schön!! Viele liebe Grüße Anna

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