Perfekt für die Kaffeetafel
[glutenfrei, laktosefrei]
„Glutenfreier Mohnstriezel“ – das klingt schon wie Musik in meinen Ohren! Auch wenn das Rezept gar nicht so umständlich ist, wie man meinen mag, habe ich seit meiner Diagnose vor über 11 Jahren keinen Mohnstriezel mehr gegessen! Manchmal verliert man so eine Köstlichkeit grundlos aus den Augen und kommt erst viel, viel später wieder auf den Geschmack.
In den letzten Tagen hatte ich so oft zwischendurch so einen kleinen Mohnstriezel-Jieper. Immer wieder kam ich auf den leckeren Hefeteig mit einer saftigen Mohnfüllung! Allerhöchste Eisenbahn also, einen leckeren Mohnzopf auf den Tisch und natürlich auch hier auf den Blog zu bringen.
Alleine diese Mohnmasse könnte ich ja immer schon so löffeln! Wie ich den Geruch liebe, wenn man die Verpackung aufschneidet! Hach, da könnte ich direkt ein kleines Mohn-Bad nehmen! An der Stelle muss ich jedoch zugeben, dass ich bei diesem Rezept auf eine fertige Back-Mohn-Mischung zurückgegriffen habe! Ich bin aber gerade so auf den Geschmack gekommen, dass ich mich demnächst vielleicht mal an eine eigene Rezeptur setze!
Ich kann mich heute noch daran erinnern, dass in meiner Kindheit immer in der Nachbarschaft auf einem Bauernhof der Mohnstriezel geholt wurde, wenn sich eine meiner Tanten zu Besuch angekündigt hat. Auch als Kind mochte ich damals schon am liebsten die saftige Mohnfüllung – das hat sich bis heute nicht geändert. Jetzt wisst ihr auch, warum ich bei der Mohnfüllung nicht sparsam war! 🙂
Bei Hefeteigen scheiden sich ja meist die Geister – die einen lieben ihn, die anderen stehen meist auf Kriegsfuß damit. Ich muss zugeben, dass ich ein absoluter Hefeteig-Fan bin! Und da ich die Teige so liebe, gebe ich ihnen auch meist all die Zeit, die sie zum Aufgehen benötigen! Das kann nach Lust und Laune des Teiges auch schon mal locker ein halber Tag sein – dazu decke ich ihn mit einer Backhaube (so trocknet er nicht aus!) ab und stelle ihn an ein warmes Plätzchen. Erst, wenn er sich von der Menge her deutlich vergrößert hat, geht es an die weitere Verarbeitung! Dabei sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel zusätzliches Mehl eingearbeitet wird. Die Arbeitsfläche muss zwar bemehlt werden, da Hefeteig ganz gerne klebt, jedoch sollte man hier nur so viel wie nötig nehmen, damit der Teig nicht zu trocken wird.
Damit der Mohnstriezel schön feucht bleibt, leicht glänzt und auch am nächsten (und übernächsten) Tag noch gut schmeckt, wird der noch heiße Zopf mit einer dünnen Marmeladenschicht bepinselt. Hierzu könnt ihr Aprikosen- oder beispielsweise Pfirsichmarmelade nehmen. Es sollte eine möglichst helle Sorte sein – Heidel-, Him- oder Erdbeere wären einfach zu dunkel und würden den Mohnstriezel merkwürdig aussehen lassen.
Luftdicht verschlossen hält der Kuchen mehrere Tage im Kühlschrank, so dass er immer nach und nach scheibchenweise verputzt werden kann. Natürlich könnt ihr ihn auch portioniert einfrieren und so nach Bedarf auftauen!
Zutaten
Die angegebene Menge reicht für einen rieeeeesigen Mohnstriezel – ca. 1 Backblech!
Teig
- 400 g glutenfreies Mehl (ich nutze eins für glutenfreies Brot & Hefeteige)
- 1,5 gestr. TL Xanthan
- 1 Pr. Salz
- 30 g Butter (evtl. laktosefrei) oder Margarine
- 70 g Zucker
- 1 Pck. Trockenhefe
- 200 ml Wasser (lauwarm)
- 150 ml Milch (evtl. laktosefrei)
- 1 EL Apfelessig
- 2 Eier
- etw. zusätzliches Mehl zum Verarbeiten
Für die Mohnschicht
- 500 g Mohnback (ich habe eine fertige Mischung verwendet)
- ca. 6 EL Milch (evtl. laktosefrei)
Für die Streusel
- 150 g glutenfreies Mehl (hier habe ich eine Mischung für Kuchen & Kekse verwendet)
- 80 g Butter – Zimmertemperatur
- 60 g Rohrzucker
- 1 Pr. Salz
Sonstige Zutaten
- 150 g Aprikosenmarmelade (oder Pfirsichmarmelade)
- Zuckerguss (Puderzucker und etw. Wasser)
Zubereitung
- Hefe entweder unter das Mehl mischen oder vorher in 200 ml lauwarmem Wasser mit etwas von dem Zucker auflösen.
- Butter mit Milch erwärmen (nur lauwarm) und gemeinsam mit den anderen Zutaten für den Teig mit dem Knethaken für min. 5 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig ist etwas klebrig, hat aber eine schön homogene Konsistenz.
- Mit Hilfe von etwas zusätzlichem Mehl und einem Teigschaber den Teig aus der Rührschüssel nehmen. Dafür immer etwas Mehl an den Rand der Schüssel streuen und mit schnellen Bewegungen (mit dem Teigschaber) den Teig aus der Schüssel lösen.
- Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig noch kurz per Hand kneten und dann zu einer (lockeren) Kugel formen. An einem warmen Ort so lange gehen lassen, bis sich der Teig deutlich vergrößert hat – keine Sorge, manchmal kann das auch länger dauern. Sollte der Teig nicht aufgehen wollen, kann manchmal ein warmes Körnerkissen helfen!
- Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche gleichmäßig auf ein Rechteck von ca. 30 x 40 cm ausrollen. Darauf achten, dass der Teig nicht auf der Arbeitsfläche festklebt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann bereits einen Bogen Backpapier darunterlegen und den Teig darauf ausrollen.
- Für die Mohnschicht die fertige Mohnmischung mit ca. 6 EL Milch glattrühren, damit man sie problemlos auf dem Teig verteilen kann. Den ausgerollten Hefeteig nun mit der Mohnfüllung bestreichen und jeweils ca. 1 cm Platz zum Rand lassen.
- Nun wird der Teig jeweils von den kurzen Seiten her aufgerollt (jeweils bis zur Mitte, damit dieses typische Muster entsteht!). Hierbei kann eine Teigkarte helfen, falls der Hefeteig auf der Arbeitsfläche stellenweise kleben sollte!
- Mit Hilfe eines Tortenhebers oder einer großen Teigkarte den Mohnstrudel auf das Backblech heben (das muss schnell gehen, damit er nicht auseinanderfällt!). Wer zuvor das Backpapier unter den Teig gelegt hat, hat es nun möglicherweise etwas leichter! 🙂
- Für die Streusel die angegebenen Zutaten miteinander vermengen und über den Teig geben. Hierbei kann es helfen, die Seiten des Backpapiers etwas anzuheben und so die Streusel etwas festzudrücken.
- Den Backofen auf 180 ° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- In der Zwischenzeit den Mohnstriezel noch mit einem Küchentuch abgedeckt etwas gehen lassen.
- Für ca. 45 Minuten bei 180 ° C Ober-/Unterhitze backen.
- Zum Ende der Backzeit die Aprikosen- oder Pfirsichmarmelade glattrühren (entweder mit dem Pürierstab, oder mit etwas Hitze in einem kleinen Topf auf dem Herd). Sollte die Marmelade Stückchen haben, sollte sie püriert und durch ein Sieb gestrichen werden.
- Den Mohnstriezel aus dem Ofen nehmen und noch heiß mit der Marmelade bestreichen. Hierbei werden einige der Streusel herunterkullern – die können hinterher einfach wieder auf den Zopf gelegt werden!
- Sobald der glutenfreie Mohnstriezel abgekühlt ist nach Belieben noch mit Zuckerguss dekorieren und bis zum Verzehr luftdicht verschließen!
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachbacken! Ich hoffe, dass euch der glutenfreie Mohnstriezel auch so gut schmeckt! Falls ihr Hefeteige generell gerne mögt, bin ich mir sicher, dass euch auch meine Kokos-Schnecken schmecken werden (was für ein Reim!:-)). Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Ansonsten freue ich mich auch immer über euren Besuch bei Instagram oder Facebook!
Eure Anna ♥