Spartipps für den Einkauf mit Zöliakie

Wer auf glutenfreie Lebensmittel angewiesen ist, weiß: Einkaufen kann schnell einen kleinen Krater ins Portemon­naie reißen. Während die Preise für Lebensmittel in den letzten Jahren ohnehin stark gestiegen sind, setzen glutenfreie Produkte dem Ganzen oft noch ein Krönchen auf. Für viele eine dauerhafte Belastung, wenn man selbst oder ein Familienmitglied von Zöliakie betroffen ist. Klar, dass sich da früher oder später die Frage stellt, wie man beim nächsten glutenfreien Einkauf vielleicht doch etwas sparen kann?

Supermarktregal: glutenfrei

Warum sind glutenfreie Lebensmittel teurer?

Die erste Frage, die sich oft stellt, ist doch regelmäßig, warum glutenfreie Lebensmittel überhaupt teurer als glutenhaltige Vergleichsprodukte sind. Das liegt unter anderem an strengeren Produktionsstandards, kleineren Produktionsmengen und zusätzlichen Tests, die nötig sind, um eine Glutenfreiheit garantieren zu können. In den FAQ auf der Seite von Schär findet man dazu beispielsweise folgende Aussage: „Der Preis eines Produkts ist abhängig von Angebot und Nachfrage. Der Markt der glutenfreien Diätprodukte ist im Vergleich zu jenem glutenhaltiger, „normaler“ Getreideprodukte, die für eine breite Masse produziert werden, klein.
Der höhere Preis dieser Produkte ergibt sich jedoch in erster Linie aus der aufwändigen Produktion. […] Diese gesetzlich festgelegten Gluten-Grenzwerte erfordern äußerst strenge Kontrollen und besondere Vorkehrungen bei der Anlieferung, Produktion und Verpackung der Lebensmittel.“ Dazu wird darauf hingewiesen, dass Reis und auch Mais, die anstelle von Weizen in glutenfreien Lebensmitteln vorwiegend verwendet werden, teurer als Weizen sind.

1. Weniger Ersatzprodukte, mehr natürlich glutenfreie Lebensmittel

Auch wenn ich früher Sorge hatte, dass ich durch meine Zöliakie nichts mehr essen kann, habe ich ganz schnell gelernt, dass so viele Lebensmittel von Natur aus glutenfrei sind. Reis, Hirse, Kartoffeln, Gemüse, Hülsenfrüchte, Eier, Fisch, Fleisch, Milchprodukte und noch so viel mehr. Tatsächlich kann man seine Geldbörse schon entlasten, wenn man vermehrt Lebensmittel in seinen Speiseplan einbindet, die von Natur aus glutenfrei sind und nicht primär auf speziell glutenfreie Ersatzprodukte wie glutenfreie Backwaren oder Fertiggerichte setzt. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit Reis oder Hülsenfrüchten statt glutenfreien Nudeln oder einem selbstgebackenen Brot an Stelle der gekauften Brötchen? Das Motto ist hier auch klar: Selbstgemacht statt fertig gekauft!

Tipp: Viele Sachen könnt ihr auch auf Vorrat kochen oder backen und portionsweise einfrieren!

Frisches Gemüse geht immer

2. Einkaufen mit System, nicht mit Hunger!

Wir kennen es doch alle: Hungrig einkaufen gehen und sich dann wundern, was man alles in seinen Einkaufswagen geladen hat. Viele von uns greifen unterwegs schon aus Bequemlichkeit zu Fertigprodukten, die garantiert nicht im Einkaufswagen gelandet wären, wenn wir uns an unsere Einkaufsliste gehalten hätten. Ich spreche da aus Erfahrung! Demnach kann es sich lohnen auch beim Einkauf strukturiert vorzugehen. Wochenpläne und Einkaufslisten können hilfreich sein! Hier kann man sich auch wunderbar an Angeboten orientieren und seine Planung darauf ausrichten. Und wie immer gilt: Nur so viel kaufen, wie ihr auch wirklich verzehrt oder einlagern könnt!

3. Aktionen, Angebote & Codes nutzen

Black Friday, Wochenangebote, Apps und Gutschein-Codes – alles Möglichkeiten, auch glutenfreie Produkte zum Sonderpreis zu bekommen. Ganz egal, ob es Angebote über die Lidl-App für glutenfreie Brötchen, die dm-App, Wochenangebote im Biomarkt für glutenfreie Waren oder Sparaktionen verschiedenster Hersteller sind, die es hin und wieder gibt. Auch durch Gutscheincodes von glutenfreien Influencern könnt ihr in manchen Online-Shops sparen. Hier lohnt es sich, immer mal wieder mit offenen Augen auf die Profile, insbesondere bei Instagram, zu gucken!

Bereits seit mehreren Jahren gucke ich auch an Black Friday immer aktiv nach speziell glutenfreien Angeboten. Hier bekommt ihr auch online teils tolle Angebote für Nudeln und andere Lebensmittel, die ihr problemlos auch für längere Zeit lagern könnt!

4. MHD-Ware: Lebensmittel retten & sparen

Viele (Online-)Shops verkaufen Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft, stark reduziert. Schließlich bedeutet die Abkürzung MHD mindestens haltbar bis und nicht sicher tödlich ab! Sowohl Onlineshops als auch Supermärkte haben oft eine kleine Ecke mit MHD-Ware – hier lohnt es sich immer mal wieder vorbeizuschauen. Erst letztens habe ich hier stark reduzierte glutenfreie Haferflocken und glutenfreie Brötchen gefunden. Und wenn ihr euch trotzdem noch Gedanken um die Haltbarkeit macht, könnt ihr viele der Produkte auch wunderbar einfrieren und nach Bedarf auftauen! Viel Spaß bei der Schatzsuche!

Und noch etwas: Während mir das früher eher unangenehm war nach reduzierten Produkten zu schauen, finde ich es heute tatsächlich ziemlich cool. Man kann nicht nur den ein oder anderen Euro sparen, sondern rettet Lebensmittel auch noch vor der Tonne! Das klingt doch nach Win-Win, oder?

Darüberhinaus findet ihr auch über die App TooGoodToGo oder auch über Unternehen wie SirPlus oder Motatos immer wieder auch glutenfreie Produkte, die ein kurzes MHD haben oder zu viel produziert wurden. Insbesondere bei TooGoodToGo findet ihr in der Kategorie „Lieferung“ immer wieder Anbieter wie Alnavit, Made Good oder Alaska (knusprige & gefüllte Maisröllchen) – das kann sich lohnen!

Verpackung mit MHD-Sticker

5. Großgebinde & Vorratskauf

Einzelverpackte glutenfreie Snacks oder kleine Mehlmengen sind teuer. Wer lagern kann, kann mit Großpackungen oder Familiengrößen sparen. Verschiedene Produzenten bieten ihre Produkte wie Flocken oder Mehle beispielsweise auch in großen Gebinden an. Ihr wisst nicht, wohin mit den großen Verpackungen oder habt Sorge, dass ihr nicht alles verbraucht bekommt? Vielleicht gibt es andere Betroffene in eurem Freundes- oder Bekanntenkreis, mit denen ihr teilen könnt?

Vorratsglas mit Haferflocken

6. Steuerlicher Pauschbetrag

Auch wenn sich der steuerliche Pauschbetrag von 384 € wie ein Tropfen auf den heißen Stein anfühlt, kann man diesen Jahr für Jahr bei seiner Steuereklärung angeben. Voraussetzung ist jedoch, dass man für seine Zöliakie einen Grad der Behinderung (GdB) beantragt und einen entsprechenden Bescheid vorliegen hat. Das deckt zwar bei Weitem nicht alle Mehrkosten, ist aber zumindest ein kleiner finanzieller Ausgleich. Mehr zum Thema GdB bei Zöliakie habe ich euch hier schon einmal aufgeschrieben.

Zöliakie bringt eine finanzielle Herausforderungen mit sich – keine Frage. Aber mit etwas Planung, Kreativität und Offenheit für Alternativen lässt sich im Alltag doch hier und da etwas sparen. Nicht jeder Tipp passt zu jedem – aber manchmal reichen schon kleine Veränderungen und teilweise auch etwas Disziplin, um Entlastung zu schaffen. Habt ihr noch weitere Spartipps? Schreibt sie gerne in die Kommentare oder teile den Beitrag mit anderen Betroffenen.

Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!

Eure Anna ♥

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