Tipps für eure Reiseplanung

Die Bretagne im Nord-Westen Frankreichs ist nicht nur für ihre kulinarischen Highlights wie Salzkaramell, Meeresfrüchte und Buchweizengalettes bekannt, sondern punktet vor allen Dingen auch mit ihrer vielfältigen, schroffen Landschaft, der reichen Geschichte und charmanten Orten. Von dramatischen Klippen mit unzähligen Leuchttürmen, feinsandigen Stränden bis hin zu unberührter Natur und historischen Städten hat die Bretagne ein buntes Potpourri an Highlights zu bieten! Heute stelle ich euch eine kleine Auswahl meiner liebsten Herzensorte der Region vor und gebe euch den ein oder anderen Tipp für eure eigene Reisevorbereitung mit auf den Weg!

einsamer Strand

1. Cancale

Wenn ich mich für meinen absoluten Lieblingsort in der Bretagne entscheiden müsste, wäre es mit aller Wahrscheinlichkeit Cancale. Die kleine Hafenstadt im Nordwesten der Bucht des Mont Saint Michel hat mein Herz im Sturm erobert. Direkt an der bretonischen Smaragdküste gelegen, ist der Name hier Programm. Je nach Wetter schimmert das Meer direkt vor eurer Nase in sämtlichen Grün-, Türkis- und Blautönen. Wunderschön! Bei guter Sicht kann man auch den bekannten Klosterberg am anderen Ende der Bucht sehen. Zwar klitzeklein, dafür aber echt malerisch!  

Das einst verschlafene Fischerdorf hat sich im Laufe der Zeit zur „Site Remarquable du Goût“ entwickelt. Spätestens nach einem Spaziergang entlang der Promenade weiß man, dass die Kulinarik hier eine besondere Rolle spielt. Restaurants und Crêperien geben sich die Klinke in die Hand. (M)ein kulinarisches Highlight: Der Marché aux huitres, der Austernmarkt. Seeluft, Möwengeschrei und köstliche Austern zu erschwinglichen Preisen – besser geht’s nicht. Mehr zum Cancale und dem beliebten Austernmarkt habe ich hier bereits geschrieben.

Ausblick auf Cancale

2. St. Malo

Saint-Malo gehört neben Cancale eindeutig zu meinen Highlights in der Bretagne! Die Festungsstadt an der Smaragdküste war einst Piraten- und Korsarenhochburg. Heute lädt St. Malo mit seiner mächtigen Stadtmauer, den kopfsteingepflasterten Gassen, historischen Steinhäusern und kleinen Boutiquen zum Flanieren und Entdecken ein! Ein besonderes Highlight ist das Meer-Freibad an der Plage de Bon Secours. Während bei Flut nur ein Sprungturm aus dem Wasser ragt, verwandelt sich das Becken bei Ebbe in ein natürliches Meerwasserschwimmbad – perfekt für alle, die ein außergewöhnliches Badeerlebnis suchen und während der Stadterkundung kurz ins kühle Nass hüpfen möchten. Vom Freibad und der Stadtmauer aus hat man einen herrlichen Blick auf die Küste und die kleinen vorgelagerten Inseln. Bei Ebbe könnt ihr diese sogar zu Fuß erreichen!

St. Malo
Sprungturm St. Malo

3. Côte de Granit Rose: Rosa Granitküste

Die Rosa Granitküste im Norden der Bretagne gehört wohl zu den spektakulärsten Küstenlandschaften Frankreichs. Besonders zum Sonnenaufgang und -untergang leuchten die beeindruckenden Granitfelsen durch die Eisenmineralien in warmen Rosa- und Rotnuancen. Die eindrucksvollen Felsformationen sind teils so groß wie Häuser. Manche von ihnen haben sogar Namen wie etwa „Napoleons Hut“ oder „umgedrehte Flasche“. Je nachdem, aus welchem Blickwinkel man die Felsen betrachtet, kann man immer neue, phantasievolle Formen entdecken. „Guck mal, der Felsen da vorne sieht aus wie eine Häuschenschnecke!“ höre ich mich noch sagen.

Wie immer, wenn sich die Natur in ihren schönsten Formen zeigt, können die bekannten Orte zu Hochzeiten echt überlaufen sein. Nicht nur die Parkplatzsuche wird dann zu einer Herausforderung, sondern auch der Besuch der einzelnen Highlights an sich. Auch wenn bekannte Wahrzeichen wie der Leuchtturm von Ploumanac’h wirklich malerisch liegen, schieben sich Besucher aneinandergereiht über die Wander- und Zugangswege und versuchen links und rechts des Pfades den schönsten Blick auf die Sehenswürdigkeiten einzufangen. Aber keine Sorge: Etwas abseits der klassischen Touristenhochburgen findet ihr auch hier ruhige Orte, die ihr ganz für euch alleine habt! Der Plage Du Royau hat uns besonders gut gefallen!

Granitsteine am Strand
Rosa Granitküste

3.1 Plougrescant und das Haus zwischen den Felsen

Plougrescant, die nördlichste Gemeinde der Bretagne, befindet sich auf einer halbinselförmigen Landzunge. Der Ort liegt zwischen Perros-Guirec und Tréguier im Département Côtes-d’Armor und besticht durch seine schroffe Küstenlandschaft und die einmalige Lage zwischen mächtigen Felsen und dem offenen Atlantik. Die Küstenlinie ist mit zerklüfteten Granitfelsen übersät. Manchmal sieht es aus, als wenn die kleinen und großen Felsen wild mit einem Würfelbecher hier verteilt worden wären.

Besonders bekannt ist Plougrescant für das „Maison entre les Deux Rochers“ – ein kleines Steinhaus, das malerisch zwischen zwei massiven Granitfelsen eingerahmt liegt. Ein echter Hingucker und ein beliebtes Fotomotiv. Aber nicht nur das berühmte Felsenhaus ist einen Besuch wert, sondern auch die Umgebung und Wanderwege rundherum.

Haus zwischen den Felsen

3.2 L’île Aux Huîtres SARL

Solltet ihr Austern mögen, lege ich euch neben Cancale auch die L’île Aux Huîtres SARL ans Herz. In Plougrescant steht der kleine Foodtruck direkt vor der Produktionshalle mit Blick auf die Austernbänke vor eurer Nase. Eine weitere Austernbar findet ihr auch in Trestel. Aber Achtung: Die beiden Foodtrucks haben nur zwischen Mai/Juni und September geöffnet. Mehr Infos zu Öffnungszeiten & Co. findet ihr auf der Facebook– oder Instagramseite des Anbieters.


L’île Aux Huîtres SARL: Rue Beg Vilin Lieu-dit, 22820 Plougrescant, Frankreich


Austernbar
frische Austern

4. Halbinsel Crozon

Die Halbinsel Crozon vereint die Schönheit der bretonischen Küste mit der Ruhe der Natur. Während die Städte auf der Halbinsel eher klein und unscheinbar sind, steht die Natur im Vordergrund. Anstatt Halligalli erwarten euch hier beeindruckende Küstenlandschaften, breite Strände mit weißem Puderzuckersand und unzählige Wanderwege. Kurz gesagt: Natur pur. Perfekt für ausgiebige Wanderungen oder entspannte Tage am Strand.

Strand Crozon
So schön ist Crozon!

4.1 Plage de Pen Hat

Der Plage de Pen-Hat ist für mich einer der schönsten Strände Crozons. Die perfekte Mischung aus malerischer Lage und unberührter Natur. Umgeben von dramatischen Klippen (was auch sonst?) und einer sattgrünen Landschaft, bietet der Strand die perfekte Kulisse für einen entspannten Tag am Meer. Feiner Sand und türkisfarbenes, kristallklares Wasser inklusive. Dick eingepackt kann man es hier selbst in der Nebensaison noch gut einige Stunden aushalten, um die letzten Sonnenstrahlen des Jahres aufzusaugen. Auch wenn Verbotsschilder das Schwimmen am Plage de Pen-Hat untersagen, kann man auch einfach nur die Seele baumeln lassen und den Surfern und anderen Wassersportlern auf dem Wasser zuschauen. Tipp: Nehmt euch eine Kühltasche mit Snacks für ein gemütliches Strandpicknick mit!

Der Plage de Pen-Hat ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Strandnixen, sondern auch ein großartiger Ausgangspunkt für Wanderungen entlang der Küste. Der angrenzende Küstenwanderweg bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Felsen und die raue See.

4.2 Aussicht vom Atlantic Battle Memorial Museum

Und da sind wir schon beim Aussichtspunkt vom Atlantic Battle Memorial Museum, oberhalb des Strandes von Pen-Hat. Die alte Bunkeranlage erinnert nicht nur an vergangene Zeiten, sondern bietet auch heute noch einen einmaligen Blick auf die Küste und den Strand von Pen-Hat. Während hier oben ein ordentlicher Wind weht, findet man hier und da im Schatten der Bunkerruinen windgeschützte Plätze, um für einige Momente den Ausblick und die Weite zu genießen. Für mich ist die ehemalige militärische Anlage zwar kein Ort zum Verweilen, jedoch lohnt sich ein Besuch alleine für den grandiosen Ausblick und um sich mit der Kriegsgeschichte auseinanderzusetzen. Tipp: Besonders am Nachmittag steht das Licht hier besonders schön!

Pen Hat

5. Pointe du Raz

Auch wenn sich das Gerücht eisern hält, handelt es sich hier nicht um den westlichsten Punkt auf dem französischen Festland! Im Bretonischen Beg ar Raz ist das Gebiet eine der „Grand sites nationals“, eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten Frankreichs. Ein Highlight, welches man auf keinen Fall verpassen sollte, wenn es einen in diese verlassene Gegend verschlägt. “Raz” bedeutet im Französischen ‘heftige Meeresströmung’ – bei einem Blick auf das tosende Meer zu unseren Füßen ergibt das auch schnell Sinn! Das felsige Kap befindet sich im Westen der Gemeinde Plogoff im Département Finistère. Und tatsächlich scheint dies das Ende der Welt zu sein: Die schroffe Klippe, die sich rund 70 Meter über dem Meer erhebt, ist typisch für die bretonische Küste und zieht Jahr für Jahr tausende Besucher an. Bei gutem Wetter kann man über das weite Meer bis hin zur Île de Seine blicken und den heute unbewohnten Leuchtturm von Ar Men bewundern.

Gut zu wissen:

Die Pointe du Raz ist nicht direkt mit dem Auto erreichbar. Man parkt auf einem Parkplatz etwa 800 m vor dem Aussichtspunkt – der Rest des Weges (etwa 15 Minuten Fußweg) wird zu Fuß zurückgelegt. Auch wenn der Eintritt für Personen frei ist, werden pro Auto 8 Euro (Stand 09/2024) Parkgebühr fällig. Solltet ihr über Nacht hier stehen wollen, liegt die Gebühr bei 15 Euro. Am Parkplatz befindet sich außerdem ein Besucherzentrum inkl. Toilette, Restaurants & Souvenirläden.

Pointe du Raz
Pointe du Raz

6. La Torche (Region Plomeur)

Ein Tag am strahlend weißen Sandstrand von La Torche lässt auch im späten September noch echtes Urlaubsfeeling aufkommen. Surfer ziehen mit ihren Brettern an einem vorbei, die Wellen rauschen und die Möwen gleiten kreischend durch die Luft. Stundenlang könnte ich hier in den Dünen stehen und den einmaligen Blick aufs Wasser und den nie enden wollenden Strand genießen. Der Plage La Torche ist zweifellos einer der bekanntesten Surfspots in der Bretagne. Am südlichsten Ende des Finistère, nördlich von Penmarc’h und dem charmanten Dorf Saint Guénolé gelegen, ist La Torche ein beliebter Surf-Spot, der für alle Könnerstufen geeignet ist. Für alle, die schon immer Surfen lernen wollten: Im Umkreis findet ihr unzählige Surfschulen! Auch wenn die Bretagne unzählige wunderschöne Strände zu bieten hat, verzaubert der Strand von La Torche mit einem ganz besonderen, unbeschwerten Gefühl! Wenn ihr mich fragt: Mein absoluter Lieblingsstrand!

Restauranttipp: Crêperie Le Rayon Vert

Solltet ihr Muscheln mögen, dürft ihr einen Besuch in der Crêperie Le Rayon Vert nicht verpassen. Das Restaurant liegt nur einen Katzensprung vom Strand entfernt uns ist für seine „Moules soleil d’or“ mit einer ordentlichen Portion Safran bekannt. Obwohl die Safranmuscheln hier der absolute Renner sind, haben mir die klassischen Muscheln in Weißweinsoße sogar noch besser geschmeckt! Auch die Pommes wurden bei uns in einer separaten Fritteuse zubereitet, so dass ich sie sogar mit Zöliakie essen konnte. Bei den Galettes war mir das Risiko einer Kreuzkontamination jedoch zu groß. Mehr zu dem Thema habe ich euch hier bereits schon einmal aufgeschrieben.

La Torche
Surfer

Fernab der Tourismushighlights

So schön und beeindruckend die Bretagne auch ist, gibt es einige Herausforderungen, die besonders in den stark frequentierten Gebieten wie an der Rosa Granitküste spürbar sind. Der Massentourismus hat in den letzten Jahren stark zugenommen, insbesondere während der Sommermonate. Überfüllte Sehenswürdigkeiten, lange Warteschlangen und manchmal auch der Verlust des authentischen Charmes sind die Folge. Besonders kleine Orte scheinen auch selbst bei in der Nebensaison noch aus allen Nähten zu platzen. Hier schiebt man sich nicht selten über die Wanderwege entlang der Küste, um bekannte Leuchttürme oder die schönsten Felsen zu besuchen.

Mir ist bewusst, dass auch Reiseblogs und Beiträge wie solche hier dazu beitragen können, dass Menschen entsprechende Orte besuchen und somit der Massentourismus gefördert wird. Andererseits möchte ich jedoch auch die Möglichkeit nutzen, um auf bestehende Probleme der Region aufmerksam zu machen. Nur so kann ein Bewusstsein bei potentiellen Reisenden geschaffen werden, entsprechende Orte zu schonen.

Um die großen Menschenansammlungen zu umgehen, lohnt es sich, die Hauptsehenswürdigkeiten zu Randzeiten oder außerhalb der Hochsaison zu besuchen. Aber selbst in der Nebensaison kann es an beliebten Orten ganz schön voll werden. Versucht eure Besuchszeiten möglichst antizyklisch zu planen. Besonders am frühen Morgen und späten Nachmittag und Abend sind die beliebten Orte oft leerer und ermöglichen euch einen entspannteren Besuch!

Postkarten Bretagne

Plant ihr eine Reise nach Frankreich oder wart selbst schon einmal in der Bretagne? Habt ihr noch weitere Tipps oder Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Hier habe ich euch bereits meine Lieblingsorte in der Normandie vorgestellt.

Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!

Eure Anna ♥

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