Knuspriger Snack aus Kichererbsen
[glutenfrei, vegan]
Die kleinen, knusprigen Bällchen aus Kichererbsen sind nicht nur richtig lecker, sondern auch viel einfacher selbst gemacht, als man denken mag. Egal, ob als Snack, Beilage oder Hauptgericht – Falafeln finden immer ihren Platz auf dem Teller. Während ich zwischendurch immer wieder gerne auf fertige Produkte oder zumindest Fertig-Mischungen zurückgreife, macht es hin und wieder richtig Spaß, die kleinen Leckerbissen von A-Z komplett selber zu machen. So kann man alle Zutaten und Gewürze ganz nach seinem eigenen Geschmack auswählen. Bei mir dürfen Petersilie, Koriander und Knoblauch nie fehlen! Sooo gut, sage ich euch!
P.S.: Ja, der Plural von Falafel ist tatsächlich Falafeln – klingt komisch, ist aber so! 😀
Wie isst man Falafel?
Falafeln sind super vielseitig. Sie können als Hauptgericht oder als Snack verputzt werden und passen hervorragend zu einer Vielzahl von Beilagen und Saucen. Traditionell werden Falafeln in einem Fladenbrot oder Pita serviert, zusammen mit frischem Gemüse wie Tomaten, Gurken und einem grünen Salat. Auch ein würziger Hummus oder meine selbstgemachte vegane Aioli passen perfekt dazu!
Kichererbsen – roh oder gekocht?
Anstatt gekochter Kichererbsen, sollten für Falafel immer getrocknete bzw. eingeweichte Kichererbsen verwendet werden. Vorgekochte Kichererbsen aus der Dose oder aus dem Glas (oder natürlich auch selbst gekocht) sind zwar eine praktische Angelegenheit und eignen sich hervorragend für Curries und Dips, jedoch nicht für die Zubereitung von Falafel. Dafür sind sie einfach zu weich, so dass die Falafelmasse viel zu breiig wird und sich nicht gut formen lässt.
Sind getrocknete Kichererbsen nicht giftig?
Getrocknete Kichererbsen sind nicht nur steinhart, sondern dazu auch noch ungenießbar! Vor der Weiterverarbeitung sollten getrocknete Kichererbsen immer für mindestens 12 Stunden in ausreichend Wasser eingeweicht werden. Denn: Wie auch andere Hülsenfrüchte enthalten Kichererbsen das unverdauliche Gift Phasin und den Bitterstoff Saponin. Phasin ist wasserlöslich – dementsprechend sollte nie das Einweichwasser weiterverwendet und die Kichererbsen nach dem Einweichen noch einmal ordentlich abgespült werden. Durch das anschließende Erhitzen in der Pfanne, Fritteuse oder im Backofen wird das noch verbliebene Phasin unschädlich gemacht. Also keine Sorge bei der Falafel-Zubereitung!
Welche Form haben Falafel?
Bei Falafel gibt es nicht DIE eine Form. Hier könnt ihr euch ganz nach Lust und Laune entweder für Bällchen, Taler oder Nocken entscheiden. Die Taler kennt ihr wahrscheinlich aus dem Imbiss, richtig? 😊 Dafür gibt es tatsächlich einen speziellen Falafel-Portionierer, den ihr im Fachhandel findet. Ich entscheide mich meist jedoch für die klassische Bällchenform, die man ganz easy mit einem kleinen Eisportionierer formen kann, so dass die Falafeln alle schön gleichmäßig groß werden.
Die Nocken-Form könnt ihr bequem aus 2 Esslöffeln formen. Einfach etwas Falafel-Masse mit einem Esslöffel abschöpfen, den anderen Löffel dagegen drücken et voilà: Fertig sind eure Nocken!
Backofen, Fritteuse oder braten?
Die Frage aller Fragen, wenn es um die Zubereitung der kleinen Häppchen geht! Unabhängig von der Zubereitungsart sollten Falafeln immer eine gewisse Stabilität haben, außen knusprig und leicht gebräunt und innen saftig weich sein.
Zubereitung in der Pfanne
Das Ausbraten in der Pfanne geht leicht: Ihr gebt reichlich Pflanzenöl in die Bratpfanne, lasst es bei voller Herdkraft richtig heiß werden, reduziert die Hitze ein wenig und bratet darin die Nocken, Taler oder Bällchen beidseitig für ein paar Minuten knusprig an. So bekommen die Falafeln ein schönes Röstaroma! Sobald sie braun und knusprig gebraten sind, werden sie kurz auf einem Stückchen Küchenkrepp zwischengeparkt, damit das Öl gut abtropfen kann.
Falafel im Backofen
Alternativ zur Pfanne können die Falafeln im Backofen zubereitet werden. Dafür werden sie mit etwas Öl bepinselt und ca. 2 x 10-15 Minuten bei 190 °C Ober-/Unterhitze auf mittlerer Schiene gebacken. Das heißt: einmal umdrehen zwischendurch. Das Gute daran ist, dass sie nicht so fettig werden. Jedoch sollte man vorab beachten, dass sie so etwas trockener als in der Pfanne oder der Fritteuse werden. Dazu halten sie auch nicht so schön die Form wie bei den anderen Optionen!
Falafel frittieren
Richtig gut geformte Falafel-Bällchen gelingen euch am allerbesten in der Fritteuse oder in einem hohen Kochtopf mit ausreichend Frittieröl. Meine Bällchen habe ich in der Heißluftfritteuse mit etwas zusätzlichem Olivenöl zubereitet – so werden sie super knusprig, laufen aber auch Gefahr etwas trockener zu werden!
Klassische Falafel
Zutaten
- 200 g getrocknete Kichererbsen (nicht gekocht oder aus der Dose/Glas)
- 600 ml Wasser
- 3 Zehen Knoblauch (gepresst)
- 1 kl. Zwiebel (geschnitten)
- 1 große Handvoll frische Petersilie
- 1 kleine Handvoll frischer Koriander
- 2 TL gemahlene Koriandersamen
- 2 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1-1½ TL Salz
- ½-1 TL gemahlener Pfeffer
- Chiliflocken oder Chilipulver (nach Geschmack)
- ca. 2 EL Mehl (z.B. Kichererbsenmehl) (optional!)
- etw. Öl
Anleitungen
- Die getrockneten Kichererbsen in eine große Schüssel geben und mit reichlich Wasser (ca. 600 ml) bedecken. Mindestens für 12 Stunden (gerne auch länger) einweichen lassen. Das Wasser danach abschütten, die Kichererbsen noch einmal mit frischem Wasser abspülen, in einem Sieb auffangen und ggf. mit einem Küchentuch trocken tupfen.
- Die eingeweichten Kichererbsen zusammen mit der frischen Petersilie, Koriander, Knoblauch und Zwiebel in eine Küchenmaschine geben. Sollte euer Zerkleinerer zu klein sein, muss hier in Chargen gearbeitet werden. Die Mischung etwa 20 Sekunden lang pürieren, danach die Seiten der Küchenmaschine abschaben und erneut pürieren. Diesen Vorgang einige Male wiederholen, bis alles gut vermischt ist und eine homogene Masse ergibt. Das Ganze sollte jedoch nicht matschig und zu püreeartig werden.
- Die Masse mit den angegebenen Gewürzen würzen und abschmecken.
- Für eine bessere Stabilität können noch ca. 2-3 EL Mehl untergehoben werden. Für mein Rezept habe ich Kichererbsenmehl verwendet.
- Die Falafel-Mischung für etwa 30-45 Minuten (oder länger) in den Kühlschrank stellen, damit sie durchziehen und sich etwas setzen kann.
- Die Masse mit Hilfe eines Eisportionierers und mit den Händen zu kleinen Kugeln (oder, falls gewünscht, zu Talern/Nocken) formen und etwas festdrücken. Meine Kugeln waren jeweils ca. 25 g schwer.
- Herstellung in der Heißluftfritteuse: Die Falafel mit etwas Öl besprühen oder bepinseln. Die Heißluftfritteuse auf 190 °C erhitzen und den Timer auf 10 Minuten stellen. Die Falafel in der Heißluftfritteuse ausbacken und nach 10 Minuten den Gargrad testen. Ggf. die Backzeit noch einmal für ca. 5 Minuten verlängern. Herstellung im Backofen: Die Falafel im vorgeheizten Backofen bei 190 °C Ober-/Unterhitze etwa 25-30 Minuten lang backen. Nach der Hälfte der Zeit einmal wenden. Ich empfehle, sie vor dem Backen und nach dem Wenden mit etwas Öl einzusprühen oder zu bepinseln, da sie so knuspriger werden.Herstellung in der Pfanne: Eine große Bratpfanne mit etwas Öl füllen und erhitzen. Vorsichtig ins Öl legen (die Pfanne nicht überfüllen) und von beiden Seiten anbraten. Danach auf Papiertücher legen, um überschüssiges Öl aufzusaugen.Herstellung in der herkömmlichen Fritteuse: Die Fritteuse aufheizen und die Falafel so lange darin garen, bis sie außen goldbraun sind.Tipp: Sollten die Falafel zu feucht sein, können sie vor dem Garen noch mit etwas zusätzlichem Mehl bestäubt werden. Heiß servieren und genießen!
Mögt ihr Falafel auch so gerne oder habt das Rezept bereits ausprobiert? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon.
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Eure Anna ♥
