Wer die Wahl hat hat die Qual: Die Strände auf Sint Maarten / Saint Martin
Zugegeben, es ist ein reines Luxusproblem, wenn man beginnt, über die Schönheit der einzelnen Strände zu philisophieren – aber selbst im Paradies sind manche Ecken halt schöner als andere. Meist ist man nicht so lange auf der Insel, dass man entspannt jeden Tag einen neuen Strand erkunden kann: So verrate ich euch meine liebsten Plätze auf der Insel. Vielleicht ist ja auch euer Traumstrand dabei?
Um einmal die Küstenstraße abzufahren braucht man keinen ganzen Tag – außer man steigt an jedem der 40 wundervollen Strände aus und steckt die Füße in den schneeweißen Sand. Auch wenn es nicht die größte Karibikinsel ist, fallen die Unterschiede zwischen den beiden Landesteilen schon auf. Architektur, Wohlstand, Sauberkeit, angesprochene Zielgruppen der Lokale. Während der französische Teil der Insel immer noch durch Frankreich regiert und somit auch unterstützt wird, ist der niederländische Teil auf sich gestellt. Riesige Kreuzfahrtschiffe laufen in der Hochsaison den Hafen von Philippsburg Tag für Tag an und verwandeln die eigentlich verschlafene kleine süße Innenstadt in eine überlaufene Touristenhochburg. Wie gut, dass man mit dem Auto in kurzer Zeit wieder auf die ruhigere französische Seite düsen und sich entspannt auch da ein einen der unzähligen Traumstände fläzen kann. An fast jedem Strand können Strandliegen und Sonnenschirme gemietet werden – hier werden auch Morgen für Morgen die Algen entfernt, die das Meer anschwemmt. Wer es lieber etwas ruhiger mag, einen naturbelassenen Strand in Kauf nimmt und es sich auf seinem Strandtuch bequem machen möchte, findet auch meist überall ein Plätzchen ohne Bewirtung, Jubel, Trubel und Heiterkeit und ohne krebsrot verbrannte Sonnenhungrige, die schon zur Frühstückszeit ihr erstes Bier offen haben. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei!
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Grand Case: Karibik pur
Die Gedanken an den Strand von Grand Case zaubern mir sofort ein Lächeln ins Gesicht. Die Karibik wie im Bilderbuche. Schneeweiße Strände, kitschig türkisfarbenes Wasser, strahlend blauer Himmel, pinke Strandstühle und lauter Cafés, gute Restaurants und kleine Boutiquen. Mittags kann man perfekt in einem typischen Lolo (Grillrestaurant) essen, etwas shoppen und es sich danach am strahlend weißen Strand bequem machen oder in den Sonnenuntergang hinein spazieren. So stellt man sich doch die Karibik vor, oder?
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Orient Bay
Mit dem Orient hat der Strand nichts zu tun – dafür reihen sich hier hübsche Beachrestaurants aneinander. Von Ibizastyle mit angenehmer Housemusik bis zu völlig durchgestylten Bars im bunten Karibiklook und Strandbetten kann hier jeder seinen Lieblingsort finden. Ich habe es geliebt, morgens bei Sonnenaufgang hier schwimmen zu gehen und nach dem Frühstück mit einem Espresso oder Eistee die Wellen zu beobachten und entspannt in den Tag zu starten. Tagsüber können die Wellen hier ganz schön mächtig werden – nicht unbedingt etwas für Menschen, die nicht die größten Wasserratten sind. Auch diejenigen, die es etwas ruhiger mögen, können etwas den Strand hinunterlaufen und sich ein ruhigeres Plätzchen für ihr Strandtuch suchen.
Der Orient Bay liegt auch in einem der bewachten Gebiete – hier kann man einfach nett lächelnd am Wachmann vorbeifahren und einen der öffentlichen Parkplätze direkt am Strand nehmen. Von Kajaks, Jet Skis bis hin zu Bananabootfahrten kann hier alles gebucht werden.Wie gerne ich jetzt im Sonnenaufgang dort plantschen würde!
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Ile Pinel
Per Boot geht es von Cul de Sac in wenigen Minuten auf die kleine vorgelagerte Insel. Ein Großteil ist von einem Naturschutzgebiet bedeckt. Hier können Vögel, Leguane und einsame, kleine Strände erkundet und entdeckt werden. Ein kleinerer Teil um den Bootsanleger herum ist in gastronomischer Hand – Badewannenwasser, kühle Getränke und zig andere Menschen, die sich den Tag lang in der Sonne braten. Hier und da dröhnt Musik aus mitgebrachten Bluetoothlautsprechern. Wirkliche Ruhe findet man wahrscheinlich nur auf der anderen Seite des Inselchens, an einem der verlassenen Strände, was nicht heißen soll, dass man es gut für einige Stunden in einer der Sonnenliege unter einem Sonnenschirm bei gutem Essen und leckeren Getränken aushalten kann.
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Nettle Bay
Am Nettle Bay geht es etwas ruhiger zu – oder es lag daran, dass ich in der Nebensaison hier war. Ein paar Restaurants bieten auch hier Strandliegen und Sonnenschirme an – ein bisschen weiter kann man sich aber auch ungestört alleine hinlegen. Hier kann es aber sein, dass die angeschwemmten Algen nicht weggeschafft werden. Für einen kleinen Spaziergang zwischendurch und Fotos auf dem Steg, der ins Wasser führt aber ein wirklich hübscher Strand. Achtung: Wenn man zu weit läuft, kann es sein, dass man irgendwann im FKK-Bereich ankommt!Wen die Algen nicht stören, kann hier einen wundervollen Tag verbringen.
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Cupecoy
Wer den weißen Traumsandstrand aus der Bountywerbung sucht, wird in Cupecoy wahrscheinlich enttäuscht. Vor allen Dingen ist dieses Stückchen bekannt für die Klippen und Höhlen, die das Wasser mit der Zeit in die Felsen gefräst hat. Beeindruckend hoch türmen sich die Wellen hier teilweise auf, um dann mit voller Wucht gehen die Kalksandstein-Felsen zu donnern.
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Maho Beach
Auch wenn euch der Name nichts sagt, kennt ihr diesen Strand bestimmt. Flugzeuge, die so nah über den Strand hinweg fliegen, dass man meint, sie am Bauch kitzeln zu können. Ich bin ganz schön aufgeregt, als am Horizont der kleine blaue Fleck auftaucht und die TUI Maschine die Landebahn nur wenige Meter hinter mir anvisiert. Aber auch ohne ankommende und wegfliegende Maschinen (die einen während des Starts fast wegpusten) ist der Strand ganz hübsch. Hätte mich beim ersten Besuch nicht direkt eine Welle geduscht, so dass meine Hose aussah, als wenn ich es nicht mehr zur Toilette geschafft hätte, wäre ich vielleicht noch länger geblieben. Das Meer ist hier von karibiktypischem Badewannenwasser bis hin zu beeindruckenden Wellen zu allem fähig – vielleicht ist eine Garnitur Wechselwäsche nicht schlecht, wenn ihr danach noch etwas vor habt.
An den beiden Enden des Strandes sind Strandbars, an denen man sich entspannt aufhalten kann und die ankommenden und abfliegenden Flugzeuge zu beobachten. Kleiner Tipp: Guckt euch vorher online auf der Homepage des Princess Juliana Airport die Landezeiten der erwarteten Flugzeuge an. Im großen Restaurant (nicht in dem am Kreisverkehr) hängen auch große Bildschirme mit den Ankunfts-/Abflugzeiten. Achtung, Kopf einziehen, wenn die Flugzeuge landen!
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Mullet Bay Beach
Wie, ihr seid noch nie über den Golfplatz zum Strand gefahren? Hier scheint das ganz normal, bzw. auch der einzige Weg zu sein. Mitten durch die etwas ausgedörrten Greens und an den Bunkern vorbei führt hier die öffentliche Straße direkt bis zum Strand. Wenn nicht gerade eine Horde amerikanischer sonnen- und alkoholhungriger Frauen ein Selfie-Shooting im Wasser macht, ist es hier wirklich ganz nett. Im Hintergrund passen die riesigen Hotelbunker nicht gerade so gut ins Bild, aber bei dem entzückenden Strand kann man das auch ausblenden. Wie ein langgezogenes Hufeisen mit weißem Pudersand liegt der Strand hier – wenn man links etwas weitergeht und sich durch die Mangroven kämpft, steht man auf einmal in einer völlig anderen Kulisse. Schwarze Lavafelsen, über die man ein Stückchen klettern kann, thronen hier über dem Wasser und lassen vergessen, dass man gerade noch an einem Traumstrand die Füße in den schneeweißen Sand gebuddelt hat.
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Happy Beach
Zugegeben liegt der Strand etwas versteckt. Das Auto wird am Friar’s Beach abgestellt – am Ende des recht übersichtlichen Strandes geht es auf einen etwas versteckten Wanderweg. Nach einem kleinen Fußmarsch blitzt das Wasser irgendwann durch die Bäume. Es hieß, dass es nur ca. 10 Minütchen zu Fuß seien, bis man am HAppy Beach ankommt – das hat sich als pure Lüge entpuppt. Über Stock und Stein geht es hier schon etwas länger über den kleinen Trampelpfad, an dem es hier und da wunderschöne Ausblicke auf das glitzernde Meer gibt.
Wer am Happy Beach weißen Pudersand erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein. Goldgelb scheint der Sand hier am späten Nachmittag. Eine einzelne Strandbude bietet ein paar Snacks und Getränke an, wobei es hier sonst sehr natürlich ist – hier und da wuchert das Gras über den Sand und die Wellen gestalten sich den Strand nach ihrem Geschmack. Hier gibt es keine Dauerbeschallung, nur vereinzelte Grüppchen, die die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen möchten. Jetzt ist mir klar, warum der Strand Happy Beach heisst!
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Der Strand von Philippsburg
Zugegeben war das nicht die große Liebe auf den ersten Blick! Aber auf den zweiten waren wir uns gar nicht mehr so unsympathisch. Wer während des Besuches der Hauptstadt einmal kurz ins türkisblaue Wasser springen möchte, hat hier auf jeden Fall die Gelegenheit. Für mich passt plantschen und ein Stadtbesuch nicht so ganz zusammen, aber um die Füße kurz ins Wasser zu stecken ist es perfekt. Wenn die riesigen Kreuzfahrschiffe im Hafen liegen, hat sich das hier mit der Ruhe und Entspannung auch erledigt – aber dafür gibt es ja noch unzählige ruhigere Plätzchen auf der Insel.
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Anse Marcel
Der Strand von Anse Marcel ist einer derjenigen, die in einem bewachten Gebiet liegen. Per Knopfdruck öffnet sich die Schranke (genauso zur Ausfahrt), wie kleine Serpentinen schlängelt sich die schmale Straße durch die Wohn- und Hotelsiedlung. Der öffentliche Parkplatz ist ausgeschildert und von da aus ist der Strand einen Katzensprung entfernt – zwischen den Hotels ist ein kleiner Fußweg ausgezeichnet, der zum Strand führt. Besonders in der Nebensaison kann man hier entspannt einen Tag verbringen und sich ein kleines Plätzchen für sich und sein Strandlaken suchen. Strahlend weiße Katamarane liegen etwas weiter hinten im Wasser, so dass man genügend Platz zum Plantschen, Stand-up-paddeln oder Kajaken hat.
Hat es euch schon einmal auf die bezaubernde kleine Karibikinsel verschlagen? Welcher Strand hat es euch besonders angetan? Erzählt mir gerne in den Kommentaren davon!
2 Comments
Hallo Anna,
ich bin sooo neidisch! Wie wunderschön ?
Folgendes, ich möchte eventuell im Juli 2 Wochen in die Richtung. Auch, wenn deine Bilder für dich sprechen. Warum hast du dich für Sint Maarten entschieden? Ich spiele gerade mit dem Gedanken nach Aruba zu fliegen.
Ganz liebe Grüße
Dennis
Hallo lieber Dennis,
vielen lieben Dank für deinen tollen Kommentar!
Ich habe mich im letzten Jahr für St. Maarten entschieden, weil das Angebot bei Tui.nl (Abflug dann ab Amsterdam) super war und ich vor ein paar Jahren schon einmal auf Aruba war. Für mich sind die beiden Inseln völlig unterschiedlich – Aruba fand ich toll, aber auf St. Maarten konnte man in meinen Augen noch mehr unternehmen. Um noch Curacao ins Gespräch zu bringen: Da ist der Funke bei mir nicht so übergesprungen. Da hat mir Aruba auf jeden Fall besser gefallen. Was für eine schwierige Entscheidung! Beide Inseln, die dur dir ausgesucht hast, sind wirklich toll: Vielleicht guckst du einfach nach dem besten Angebot und schlägst da zu?
Viele liebe Grüße
Anna