Tipps für den kleinen Küstenort
Wie ihr vielleicht schon wisst, habe ich eine Vorliebe für verschlafene Örtchen mit wenig Trubel und ohne viel Schnickschnack! Candidasa lockt mit Meeresrauschen, einer kleinen Auswahl an Restaurants, Supermärkten, Souvenir-Shops und Massagesalons. Mehr als einen Tag braucht man nicht, um den kleinen Ort zu erkunden – wenn man schnell ist, schafft man es auch in knapp der Hälfte der Zeit! Danach heißt es Seele baumeln lassen und entspannen. Oder ihr erkundet die Umgebung – Tipps für Ausflüge und schöne Strände rund um Candidasa habe ich euch hier schon verraten.
Was kann man in Candidasa machen?
Lotus-Lagune
Die Lotus-Lagune liegt im Zentrum des Ortes – wenn ihr die Hauptstraße entlangspaziert, kommt ihr ganz automatisch hier vorbei. Das große Bassin mit unzähligen Lotuspflanzen ist besonders am Nachmittag und frühen Abend ein beliebter Treffpunkt, Angelplatz und Joggingstrecke von Einheimischen. Hier picknickt eine Familie und da pflücken andere geschickt die Lotusknospen mit den langen Stielen aus dem Wasser. Ein abendlicher Spaziergang lohnt sich, um einen kleinen Einblick in das tägliche Leben der Leute zu bekommen – hier waschen Frauen ihre Wäsche und die Kinder plantschen im Wasser daneben. Auch der Mini-Strand am Zipfel der Lagune ist besonders zum Sonnenuntergang einen Besuch wert.
Pura Candidasa
Genau gegenüber der Lagune liegt der Pura Candidasa, der Tempel des Ortes. Hier solltet ihr euren eigenen Sarong mitbringen – anders als an Tempeln, die mehr von Touristen besucht werden, kann man sich diesen hier nicht ausleihen.
Und wenn ihr schon einmal hier seid, solltet ihr auch auf der rechten Seite des Tempels die Stufen erklimmen. Zwar ist der Shiva-Tempel, der euch oben erwartet relativ schlicht, jedoch ist die Aussicht hier lohnenswert! Mit einem Blick auf die Lagune, den Ort und das Meer kann man den Abend hier schon einmal ausklingen lassen.
Strände in Candidasa
Anders als man vielleicht bei einem kleinen Küstenort erwarten würde, sieht das mit dem Strand in Candidasa etwas anders aus. Auch Candidasa hätte wie Kuta oder Canggu einer der beliebtesten Badeorte auf Bali werden können – wenn in den 1980er Jahren das vorgelagerte Riff nicht rigoros zur Gewinnung von Korallenkalk als Baumaterial abgebaut worden wäre. Das muntere Sprengen des Riffs ließ ganz bald schon den Traum vom beliebten Küstenort platzen – je mehr Riff verschwand, desto stärker traf die Brandung auf die ungeschützte Küste und ließ ebenso immer mehr Strand verschwinden.
Heute hat kaum ein Hotel direkten Strandzugang – im Ort gibt es nur vereinzelte kleine Strandstücke und die im Nachhinein errichtete Stein- und Betonwälle zum Schutz des Küstenstreifens. Die Unterwasserwelt rund um Candidasa soll jedoch dennoch atemberaubend sein – ein Traum für Taucher und Schnorchler!
Mein liebster kleiner Strandabschnitt liegt genau zu Füßen des Puri Pandan Restaurant and Bungalow. Strahlend weißer Sand, einige schattenspendende Palmen und kristallklares Wasser – wenn man die künstlichen Wellenbrecher ausblendet, wirklich ein malerisches Fleckchen Erde. Und solltet ihr nach dem Strandbesuch Lust auf eine Erfrischung haben, kann ich euch ein Getränk im Pandan Restaurant nur ans Herz legen! Der Ausblick ist wunderschön – hier kann man einfach die Seele baumeln lassen, eine Kokosnuss schlürfen und einfach dem Meeresrauschen lauschen.
P.S.: Es liegen viele Korallenstücke an den kleinen Stränden: Wasserschuhe machen es hier bestimmt einfacher und weniger schmerzhaft! 🙂
Restaurants – Wie sieht das glutenfreie Angebot aus?
Glutenfreie Optionen
Wenn ihr genauso wie ich auf glutenfreies Essen angewiesen seid, solltet ihr in Candidasa kein großes Angebot erwarten. Auch wenn es für solch einen kleinen Ort durchschnittlich viele Restaurants gibt, habe ich kein speziell glutenfreies Restaurant oder Café entdeckt. Und nein – speziell glutenfreie Produkte im Supermarkt habe ich auch keine gefunden. Eine gute Vorbereitung zahlt sich hier also aus!
In weiser Vorausahnung habe ich mich noch in Ubud mit frischen Backwaren bei Mades Bananaflour Bakery eingedeckt – das Sauerteigbrot hält sich im Kühlschrank (auch wenn das normalerweise nicht der perfekte Ort ist, um Brot zu lagern) einige Tage und kann wunderbar scheibenweise mit zum Frühstück genommen werden.
Snacks für den Tag wie z.B. Nüsse und Chips (leider keine große Auswahl) findet ihr in den kleinen Supermärkten wie z.B. Alfamart. Und wenn ihr jetzt denkt „Ach, kein Problem, dann bestelle ich halt Sachen online über Grab!“ kann ich euch auch direkt die Illusion nehmen – das Angebot im Umkreis ist hier leider sehr beschränkt!
Bei der Restaurantauswahl bin ich mangels einer Allergenkennzeichnung nach dem Ausschlussverfahren vorgegangen – meist habe ich nach Reispapierrollen und Curries Ausschau gehalten. Allgemeine Tipps zum glutenfreien Essen auf Bali habe ich euch in diesem Beitrag schon zusammengefasst.
Flamingo Restaurant
Empfehlen kann ich euch das Flamingo Restaurant im Sagara Hotel. Mit Blick auf den Infinity Pool und das Meer kann man es sich hier durchaus gut gehen lassen. Die Speisekarte ist übersichtlich und leider sind auch hier keine Allergene ausgewiesen – so habe ich mich hier wieder nach dem Ausschlussprinzip für die Sommerrollen entschieden. Auf Nachfrage haben die Servicekräfte auch die Soße zum Tisch gebracht, damit ich vorab das Etikett checken konnte – leider war diese glutenhaltig und somit tabu! Als kleine Stärkung waren die Reispapierhäppchen aber dennoch okay.
Ich kann mir vorstellen, dass auch das Nasi Goreng glutenfrei zubereitet werden kann. Hier solltet ihr euch nur genau nach den verwendeten Gewürzen und Soßen erkundigen und vielleicht lieber auf die Satayspieße & die frittierten Shrimp Cracker verzichten! Safety first und so! 🙂
Flamingo Restaurant: Jl. Raya Candidasa, Sengkidu, Kec. Manggis, Kabupaten Karangasem, Bali
Legong Restaurant
Direkt am ersten Abend haben wir ein Restaurant gefunden, bei dem mir das Meeresfrüchtecurry auf Nachfrage und Erklärung nur mit Kokosmilch, Salz und Pfeffer gekocht wurde – dazu wurde Reis serviert. Auch wenn der Fisch und die Meeresfrüchte relativ zäh waren (wahrscheinlich eine Mischung aus (zu) lange tiefgekühlt gelagert und zu lange gekocht), war ich einfach glücklich, dass ich etwas zu Essen gefunden und es dazu noch so gut vertragen habe! Die Dame und das kleine Küchenteam waren unheimlich freundlich und bemüht. Obwohl ich sonst ein großer Fan davon bin, besonders unterwegs andere Restaurants auszuprobieren und für euch zu testen, war ich in Candidasa einfach froh, einen sicheren Platz für mich gefunden zu haben, so dass wir jeden Abend hierhin zurückgekommen sind. Das ist wahrscheinlich ein Phänomen, das man nur als Zöliakie-Betroffener kennt, oder? 🙂
Legong Restaurant: Jl. Raya Candidasa, Amlapura, Sengkidu, Kec. Karangasem, Kabupaten Karangasem, Bali
Ein paar Gedanken….
Während ich mich auf einer Seite freue, dass der Ort nicht überlaufen war und kaum andere Besucher da waren, ist genau das auf der anderen Seite der Medaille ein unheimlich großes Problem für den lokalen Tourismus. Viele Restaurants waren tagsüber sowie abends einfach leer – keine Gäste = kein Einkommen. Manchmal waren wir die einzigen Gäste am Tag, manchmal kamen gar keine. Resignierte und traurige Blicke der Servicekräfte begegnen einem hier regelmäßig, wenn sie hoffnungsvoll in den Eingängen der Restaurants stehen und Ausschau nach möglichen Gästen halten. Aber genauso erwartet einen ein herzliches Lächeln, wenn man stehen bleibt und einen Blick auf die Speisekarte wirft!
Bei der Bestellung fällt es dann spätestens auf, wie viele Zutaten nicht eingekauft wurden und somit viele Gerichte oder auch Getränke einfach nicht bestellt werden können. „Dann nehme ich einen Avocadosalat!“ – „Tut mir leid, wir haben keine Avocado da!“. Das gleiche Phänomen vermute ich hinter dem zähen Fisch, von dem ich euch oben erzählt habe. Auch wenn wir hier in Candidasa direkt am Meer waren, rentiert es sich für die Gastwirte wahrscheinlich einfach nicht, Tag für Tag frische Waren zu kaufen, die aller Wahrscheinlichkeit nach nicht verarbeitet und verkauft werden können, wenn keine Kundschaft kommt. Was einen als Gast zunächst nervt, macht mich selbst im nächsten Augenblick einfach traurig. Drücken wir einfach gemeinsam die Daumen, dass zukünftig wieder mehr Besucher kommen und so der Tourismus, von dem hier fast alle abhängig sind, wieder angekurbelt wird! Mein Herz hat der kleine Ort auf jeden Fall erobert!
Wart ihr schon einmal auf Bali und auch im Osten der Insel? Habt ihr weitere Tipps oder noch Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Solltet ihr eine Reise in den Norden Balis planen, helfen euch bestimmt auch meine Beiträge über Pemuteran und Lovina weiter.
Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!
Eure Anna ♥