Tipps für Ost-Bali

Den kleinen Küstenort Candidasa hat wohl niemand auf dem Schirm, wenn man seine Reise nach Bali plant. Zwischen Denpasar und Amed gelegen, ist der kleine Fitzel auf der Landkarte eher unscheinbar und nicht unbedingt einer der Touristen Hotspots der Insel.

Während die Sehenswürdigkeiten Candidasas in weniger als einem halben Tag erkundet werden können, lohnt sich der Ort jedoch auch wunderbar als Ausgangspunkt für Ausflüge in den Osten der Insel. Anstatt die Ausflüge von Ubud aus zu machen, kann man so einiges an Fahrtzeit einsparen. Einige der bedeutenden Sehenswürdigkeiten im Osten Balis liegen quasi direkt vor der Tür: Das Bali-Aga-Dorf Tenganan, der Fledermaustempel Goa Lawah und der Wasserpalast Tirta Gangga.

Das Straßenbild in Candidasa

Sehenswürdigkeiten im Umkreis

Tirta Gangga

Der Wasserpalast Tirta Gangga gehört zweifelsohne zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Bali – insbesondere in den Zeiten von Social Media und Instagram steht Tirta Gangga wahrscheinlich von Anfang an auf jeder Bali-Bucketlist, oder?

1946 als Ruheoase für die königliche Familie erbaut, um dem anstrengenden Hofleben der damaligen Königsstadt Karangasem entfliehen zu können, ist der Wasserpalast heute auch für Besucher geöffnet. Wasserplätschern, Brunnen und Schwimmbecken – ihr seht: Wasser ist hier das zentrale Element. Tirta Gangga heißt ja schließlich nicht umsonst „Wasser aus dem Ganges“. Die Wasserquelle für die Becken liegt auf der rechten Seite der Anlage unterhalb des Restaurants Tirta Ayu – da es der Sage nach aus dem Ganges kommt, wird es von den Gläubigen als heilig betrachtet und für verschiedene Zeremonien verwendet.

1963 wurde der Palast durch den Staub des ausgebrochenen Gunung Agung in Mitleidenschaft gezogen – heute strahlt er nach Renovierungsarbeiten jedoch wieder in seinem vollen Glanz. Samt Karpfenbecken, kleinen Kanälen und Wasserbecken, auf denen man sogar mit dem Boot hin und her paddeln kann! Wenn ihr Glück habt, könnt ihr hier auch die ein oder andere traditionelle Zeremonie beobachten – der alte Banyanbaum auf dem Gelände hat eine ganz besondere Bedeutung und Magie!

Mein Fazit: Der Palast mit seiner Anlage ist wirklich wunderschön – kein Wunder, dass er lange Zeit nur der Königsfamilie vorbehalten war. Die Popularität macht sich aber auch bei den Besucherzahlen bemerkbar! Es ist einfach komplett überfüllt – zumindest, wenn ihr nicht morgens früh oder am späten Nachmittag kurz vor der Schließung der Anlage hier seid.

Wer die Karpfen in den Becken füttern möchte, findet unzählige Verkaufsstände mit Fischfutter auf dem Weg vom Parkplatz zum Eingang mit erschwinglichen Preisen.

Tirta Gangga

Eintritt: 10.000 IDR + zusätzliche Gebühr, wenn man schwimmen oder ein Boot mieten möchte

Sarongs sind für den Besuch nicht erforderlich.


Reisterrassen

Wenn ihr noch nicht genügend Reisfelder und Reisterrassen auf eurer Bali-Reise gesehen habt, lohnt sich ein kleiner Schlenker – vom Parkplatz in Tirta Gangga aus biegt ihr nicht wieder rechts in Richtung Candidasa ab, sondern fahrt nach links. Nach einer scharfen Kurve gelangt ihr auch schon zu einem hübschen Aussichtspunkt. In dem kleinen Kiosk könnt ihr euch Getränke kaufen, kurz verschnaufen und die Aussicht auf die grüne Landschaft genießen!

Reisfelder

Bukit Cinta

Genauso wie Tirta Gangga stand Bukit Cinta schon lange auf meiner Bali-Wunschliste. Die grüne Landschaft zu Füßen und der heilige Berg Aung im Hintergrund – so habe ich mir das Ganze zumindest ausgemalt. Die dicke Wolkendecke hatte ich zumindest nicht eingeplant, die uns bei unserem Besuch die Aussicht auf den Mount Agung versperren sollte. Während es auch um die Mittagszeit schön leer war, solltet ihr für tolle Fotos bereits in der Frühe kommen – das Licht ist dann zumindest um einiges besser als tagsüber!

Bukit Cinta

Strände

Bali ist ein Mekka nicht nur für Natur- und Dschungelliebhaber, sondern auch für Meerkinder! Schwarze, gelbe, weiße Strände – Bali hat sie alle auf einmal! Falls euch die kleinen Mini-Buchten in Candidasa noch nicht ausreichen, habe ich noch andere Strände für euch ausgekundschaftet. P.S.: Falls ihr Hinweisschilder zum Pantei sehr, seid ihr ganz richtig. Pantei heißt auf Indonesisch Strand!

Virgin Beach

Virgin Beach ist einer der schönsten Strände auf dieser Route. Auf einer Seite Virgin Beach, auf der anderen Seite Pasir Puthi – hier teilen sich quasi zwei Strände einen Abschnitt. „Pasir“ bedeutet Sand und „Putih“ bedeutet weiß – da wisst ihr auch, warum der Strand auch „White Sand Beach“ heißt!

Sobald man auf den Parkplatz fährt, wird hier eine Eintrittsgebühr von 10.000 IDR pro Person fällig. Vom Parkplatz aus geht es über einen befestigten Weg in Richtung Strand – sobald man die letzten Treppenstufen zum Strand hinunter geht, sieht man schon vereinzelte Händler, die Drachen an den Mann oder die Frau bringen möchten.

Als sehr aufdringlich habe ich hier die Restaurantmitarbeiter und Vermieter von Strandliegen besonders auf den ersten Metern des Strandes empfunden – seid also vorgewarnt! 🙂

Pasir Putih - weißer Sand

Padang Bai

Padang Bai ist nicht unbedingt einer der Strände, an denen man sein Badetuch auspackt und sich zum Entspannen in die Sonne legt. In dem einstigen Fischerdorf herrscht reger Betrieb. Hier legen nicht nur die Fähren nach Lombok und Nusa Penida an und ab, sondern auch die Schnellboote nach Gili Trawangan. Kleine Boote liegen wie auf eine Perlenkette geschnürt im türkisblauen Wasser und der gelblich-weiße Sand strahlt im glänzenden Sonnenlicht.

Bootsbesitzer warten auf potentielle Gäste, um sie herumzuschippern oder zum Schnorcheln in die angrenzende Blue Lagoon zu fahren. Obwohl es hier zu Hochzeiten ganz schön hektisch zugehen und einiges an Verkehr herrschen kann, ist die kleine Bucht gar nicht so unattraktiv, wie man sie bei dem Wort Fähranleger erwarten würde. Rundherum gibt es viele Restaurants und Warungs.  

Padang Bai auf Bali

Blue Lagoon

Die Highlights der Blue Lagoon müssen wohl unter Wasser liegen – für Landratten haben der Strand und die kleine Bucht nicht so viel zu bieten. Diese ist vielleicht gerade einmal 50 Meter lang. Weißer Sand und schwarzes Lavagestein warten hier auf die Besucher – für ein Handtuch ist hier immer Platz. Zwei Warungs bieten Getränke und eine gemischte Speisekarte. Leider habe ich den Strand als etwas schmuddelig empfunden – vielleicht war ich aber auch bereits vom Virgin Beach und den kleinen süßen Stränden in Candidasa so verzaubert, dass ich hier schwer zu begeistern war. Wer auf einen kleinen, natürlichen Strand mit ein bisschen Robinson Crusoe-Feeling steht, wird es hier dennoch mögen – besonders die Farbe des Meeres ist ein absolutes Highlight.

Wer nicht mit dem Auto oder Roller hier hinfahren möchte, kann sich auch bequem mit dem Boot von Padang Bai oder Candidasa hier hin schippern lassen.

Blue Lagoon

Pantai Bias Tugel

Bias Tugel ist quasi die Nachbarbucht von Pandang Bai – über Stock und Stein geht es vom Parkplatz aus über einen schmalen Wanderweg in Richtung Strand. Hier wartet ein ca. 130 m langer Strandstreifen, der sich perfekt in die kleine Bucht einschmiegt. Einige Warungs versorgen euch mit Getränken, Speisen und Strandliegen. Mit der entspannten Atmosphäre am späten Nachmittag, dem klaren Wasser und dem hellen, feinen Sand hat es Bias Tugel bei meinem kleinen Strand-Ranking auf jeden Fall auf die obersten Plätze geschafft.

Pantei Bias Tugel
Pantei Bias Tugel

Eintritt: 10.000 IDR


Goa Lawah – Tempel & Strand

Pura Goa Lawah

Goa Lawah hat in der balinesischen Kultur eine besondere Bedeutung – für Touristen sind wahrscheinlich die Fledermäuse die größte Attraktion, die tagsüber zu tausenden von der Höhlendecke des Tempels baumeln und abends in Scharen ausschwärmen (Achtung: Die Höhle darf nicht von Touristen betreten werden!). Der Fledermaustempel zählt nicht nur zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Osten Balis, sondern gilt genauso wie z.B. der Pura Besakih, Pura Ulun Danu Batur oder Pura Luhur Uluwatu (Uluwatu Tempel) zu den sechs mächtigsten Tempeln auf der Insel der Götter, den so genannten Sad Kahyangan.

Um die Entstehungsgeschichte des Tempels existieren unterschiedliche Legenden. Laut einer Sage, soll es sich bei den Sad Kahyangan um ein komplexes Höhlensystem handeln, das eine Verbindung zwischen Ober- und Unterwelt darstellt. Goa Lawah soll danach mit dem ca. 20 km entfernten Besakih Tempel durch unterirdische Höhlen verbunden sein – für gläubige Balinesen eine Verbindung zwischen Ober- und Unterwelt. Dazu liegt der sogenannte Muttertempel, Pura Besakih, am Fuße des Mount Agung, der für die Balinesen als Wohnstätte der Götter und somit als heilig gilt. Goa Lawah hingegen liegt am Meer – laut balinesischem Glauben der Ort, an dem die Dämonen leben. Durch das mystische Höhlensystem schließt sich der Legende nach hier der Kreis zwischen beiden Welten.

Ob man der Legende Glauben schenken möchte oder nicht – Goa Lawah ist zumindest eng mit dem Tod verbunden. Viele Gläubige übergeben hier die gesegnete Asche ihrer Angehörigen im Rahmen einer Zeremonie ans Meer – das sollte der Tradition und dem Glauben nach laut unserem Fahrer genau 12 Tage nach der Einäscherung passieren. Aber bevor das hier zu umfangreich wird, gibt es da ganz bald einen separaten Beitrag zu!

Fledermäuse in Goa Lawah
Bakso Ayam Verkaufsstand

Eintritt:

Erwachsene: 25.000 IDR, Kinder: 15.000 IDR

Miete eines Sarongs: 5.000 IDR

Hinweis: Es ist nicht verpflichtend einen Guide zu buchen – man kann den Tempel auch auf eigene Faust besuchen! Am Ticketschalter wurde bei unserem Besuch jedoch offensiv versucht, einen Gude zu vermitteln.

Auch die Souvenirverkäuferinnen rund um den Tempel sind hier sehr geschäftstüchtig und anhänglich – meist warten sie bereits auf dem Parkplatz, wenn man aus dem Auto steigt. Wenn ihr nichts kaufen möchtet, solltet ihr freundlich ablehnen und weitergehen.


Strand

Auch wenn der Strandabschnitt nichts für Badenixen und Sonnenanbeter ist, lohnt sich ein Besuch besonders am späten Nachmittag, wenn sich langsam die Sonne verabschiedet – der Kontrast von schwarzem Sand und der weißen Gischt des Meeres ist wirklich besonders. Hier treffen sich Einheimische auf ein Getränk an kleinen Warungs, junge Familien gehen mit ihren Zwergen spazieren, Fischer versuchen ihr Glück.

Die vielen herumliegenden Körbchen und Reste von Opfergaben geben schon einen kleinen Hinweis darauf, dass der Strand eng mit dem Tempel auf der gegenüberliegenden Straßenseite zusammenhängt – bei den traditionellen Beerdigungszeremonien wird hier die Asche samt Opfergaben ins Meer übergeben.

Goa Lawah Strand, Bali
Schiffswrack am Strand

Wart ihr schon einmal auf Bali und auch im Osten der Insel? Habt ihr weitere Tipps oder noch Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Solltet ihr eine Reise in den Norden Balis planen, helfen euch bestimmt auch meine Beiträge über Pemuteran und Lovina weiter.

Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!

Eure Anna ♥

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