Glutenfrei auf Bali – allgemeine Tipps & meine Erfahrungen

Das solltest du mit Zöliakie vor deiner Bali-Reise wissen

Ihr plant eine Reise nach Bali und fragt euch, wie es grundsätzlich mit der Auswahl an glutenfreien Gerichten in Restaurants und Cafés aussieht? Bevor ich in den kommenden Wochen meine Erfahrungen zu einzelnen Orten auf der Insel mit glutenfreien Restaurant- und Cafétipps mit euch teile, berichte ich euch heute allgemein von meinen Erfahrungen, wie ich das glutenfreie Essensangebot auf Bali empfunden habe.

Bei meiner vorherigen Recherche habe ich nicht selten Worte wie „glutenfreies Paradies“, „So viele glutenfreie Optionen“ und andere Lobpreisungen gelesen. Aber wie ist das glutenfreie Angebot auf der Insel der Götter wirklich? Gibt es tatsächlich eine so große Auswahl und sind die Gerichte auch für Menschen mit Zöliakie geeignet? Und wie ist das Verständnis für glutenfreies Essen generell? Wie steht es um Kontamination & Co.?

Gibt es glutenfreie Optionen?

Grundsätzlich gibt es eine gute Auswahl an glutenfreien Gerichten. Nicht selten findet man den glutenfrei-Hinweis auf Speisekarten – da hüpft das Herz schon einmal! Dabei kommt es natürlich immer darauf an, wo ihr euch auf der Insel befindet! In den Touristengebieten und insbesondere rund um Canggu findet ihr sowohl in den Supermärkten glutenfreie Lebensmittel als auch als glutenfrei gekennzeichnete Gerichte in Cafés und Restaurants! In weniger touristischen Gebieten wie z.B. im Westen der Insel kann das schon wieder komplett anders aussehen – da sollte man schon gut vorbereitet und mit genügend Lebensmitteln & Snacks ausgestattet sein.

So weit, so gut. Ausgezeichnete glutenfreie Gerichte sind ja schon immer ein Anfang. Solange ihr nicht strikt auf Spuren achten müsst, könnt ihr an dieser Stelle schon einmal einen kleinen Freudentanz aufführen – Bali wird euch glücklich machen! 😊 Anders als möglicherweise bei einer Glutensensitivität oder dann, wenn man sich aus anderen Gründen glutenfrei ernährt, kommt es bei Zöliakie dazu ja auch immer noch auf eine sichere und kontaminationsfreie Zubereitung an. Für all diejenigen, für die das Thema Kontamination eine Rolle spielt, sollten bei ihrer Auswahl und Bestellung doch mehr auf der Hut sein. Hier bedeutet glutenfrei gekennzeichnet eben noch lange nicht auch wirklich glutenfrei auf dem Teller!

Thema Kontamination

Dass in einer Mischküche nie eine 100%ige Garantie gegeben werden kann, ist in meinen Augen ganz klar. Diese Sicherheit kann weder ein Restaurant in Deutschland noch in der Ferne geben! Während man in heimischen Gefilden durchaus auf Unverständnis treffen kann (wir Zöliakie-Betroffenen können ein Liedchen davon singen!), kommt auf Bali oftmals noch die Sprachbarriere dazu.

Sprachbarriere

Hier ist es wirklich Glückssache, ob man eine Servicekraft erwischt, die so gut Englisch spricht, um die genauen Erklärungen bezüglich der besonderen Anforderungen an das Essen und die Zubereitung zu verstehen.

In den meisten Restaurants auf Bali habe ich die Erfahrung gemacht, dass man niemals auf gut Glück das als glutenfrei ausgewiesene Gericht bestellen sollte, ohne genau die Zutaten und Zubereitungsweise mit der Servicekraft oder dem Kellner durchzugehen. So stellte sich in einem Restaurant heraus, dass die hausgemachten Pommes (die als gf ausgewiesen waren) trotzdem noch mit Mehl bestäubt werden, damit sie knuspriger sind. Hier hat sich das mehrmalige Nachfragen nicht nur einmal ausgezahlt! Auf das Bauchgefühl ist da doch immer Verlass! 😊 Für den Restaurantbesuch hilft euch vielleicht auch mein Blogbeitrag zu dem Thema weiter – hier habe ich alles noch etwas detaillierter beschrieben. Ansonsten bin ich bei meinen Bestellungen meist so vorgegangen:

1. Auch wenn es medizinisch nicht korrekt ist, würde ich anfangs immer darauf hinweisen, dass ich eine „alergi makanan“ habe – also eine Lebensmittelallergie. Da werden viele schon hellhörig.
2. Geht die Zutaten immer gemeinsam mit der Servicekraft oder dem Küchenpersonal genau durch und weist darauf hin, dass keine anderen Zutaten verwendet werden dürfen. Bei mir hat es (bis auf eine Ausnahme) gut geklappt, dass ich kleinschrittig alles durchgegangen bin. Auf vielen Speisekarten stehen die einzelnen Zutaten oft aufgezählt – das hilft wirklich weiter!
3. Wählt von vorne herein Gerichte aus, die einfach glutenfrei zubereitet werden können. So habe ich beispielsweise gerne Curries gewählt und diese meist nur mit Kokosmilch, Salz und Pfeffer kochen lassen – so wird das Risiko bestmöglich reduziert, dass beim Kochen etwas schiefläuft.

May I repeat your order?

Ich muss schon zugeben, dass ich den Satz am Anfang durchaus etwas befremdlich fand. Nach kurzer Zeit habe ich ihn aber wirklich zu schätzen gelernt! „May I repeat your order?“ wird euch garantiert regelmäßig begegnen. Da wird die komplette Bestellung noch einmal durchgegangen, damit auch wirklich nichts falsch notiert wurde. Auch Sonderbestellungen und Wünsche werden hier wiederholt – so kann gecheckt werden, ob auch wirklich alles richtig verstanden wurde.

Backwaren in Cafés & Bäckereien bzw. „Health-Shops“ und Restaurants

Anfangs habe ich mich immer gefreut, wenn ich glutenfreie Brote, Kuchen oder andere Leckereien in Restaurants, Bäckereien oder in Reformhäusern gefunden habe. Dennoch habe ich mich immer erkundigt, wie und unter welchen Bedingungen die zubereitet und gebacken werden – in den meisten Fällen wurden die Backwaren leider in gemischten Backstuben gebacken.

Also solltet ihr euch immer genau informieren, wo und wie die Sachen gebacken werden. Teilweise können die Servicekräfte und Verkäufer aber noch nicht einmal genaue Angaben darüber machen, wie die Sachen gebacken werden oder ob es sich bei den verwendeten Mehlen um glutenfrei zertifizierte Produkte handelt. So typische Fragen, die den meisten Zöliakie-Betroffenen unter uns wahrscheinlich durch den Kopf gehen! 🙂 Ihr könnt euch aber freuen: Es gibt auch auf Bali komplett glutenfreie Bäckereien oder solche, die eine separate Küche für glutenfreie Sachen haben!

Nicht selten werden auch in Cafés Cookies oder Kuchenstücke verkauft, die glutenfrei gelabelt sind – hier gilt das Gleiche. Meist werden die extern hinzugekauft – über die genaue Zubereitung weiß meist niemand Bescheid.

Achtung bei Soßen

Sojasoße, Fischsoße, Austernsoße, Chilisoße, verschiedene Ketchups und Gewürzpasten und Brühen sind super beliebt – hier solltet ihr euch die verwendeten Soßen zeigen lassen oder von vorne herein sagen, dass keine Soßen genutzt werden sollten. Nicht selten saß ich bei der Bestellung im Restaurant und bin mit den Servicekräften erst einmal die Soßenetiketten durchgegangen, um zu sehen, was ich essen kann und was eben auch nicht!

Während ich mir nach wenigen Tagen die wichtigsten Begriffe auf Indonesisch eingeprägt hatte, hat mir eine Freundin unterwegs die App Google Lens empfohlen. Was soll ich sagen? Life Changing! Ich muss zugeben, dass ich selten eine App so sinnvoll fand und die mir das Reisen so ungemein erleichtert hat! Einfach das Etikett abfotografieren und schon kann man die Inhaltsstoffe in seine Wunschsprache übersetzen.  

Bali und das Holzgeschirr

Ja, Bali ist tatsächlich ganz schön hip. Ich habe selten so viele hübsche Cafés und Restaurants auf einem Haufen gesehen – stilvolles Interieur mit tollem Geschirr. Und genau da schrillen bei vielen von uns die Alarmglocken schon auf: Holzgeschirr! Oftmals werden Smoothies, Salate & Co. in sehr hübschen Holzbowls serviert. Und das Thema Holzgeschirr- & Besteck und Zöliakie sind ja so eine Sache. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er das Risiko einschätzt. Sollten euch Holzschalen & Co. verunsichern, könnt ihr bei eurer Bestellung direkt darauf hinweisen, dass euer Essen z.B. in Porzellan angerichtet wird. Mir ist bewusst, dass da die Meinungen auseinander gehen, jedoch wollte ich das Thema nicht unerwähnt gelassen haben!

Solltet ihr Smoothiebowls bestellen, solltet ihr daran denken, von vorne herein das Granola und auch Oats abzubestellen – meist wird davon etwas über die fertige Bowl gestreut! Viele Restaurants haben als Ersatz Nüsse, Chiasamen oder Kokoschips da.

Hafermilch

Auch auf Bali ist der Trend für Milchalternativen aller Art angekommen. Darunter wird in Cafés durchaus auch Hafermilch angeboten – in der ganzen Zeit habe ich keine glutenfreie Sorte gefunden. Also Achtung bei eurer Getränkebestellung!

The sweeter, the better

Das ist zwar kein spezieller „glutenfrei“-Tipp, jedoch bin ich mir sicher, dass nicht jeder von euch auf eine übermäßige Zuckerladung steht. Und ja: In Indonesien scheint wie so oft in Asien das Motto „The sweeter, the better!“ zu gelten! Zucker wird meist ÜBERALL dazugegeben. Sei es in Fruchtsäften, Smoothiebowls, Tees, Kaffee – solltet ihr also lieber selbst nachsüßen wollen, solltet ihr den Zucker von vorne herein abbestellen. P.S.: Zucker heißt auf Indonesisch gula.

Mein persönlicher Tipp: Lächelt was das Zeug hält und lernt einige indonesische Begriffe – das wird euch einiges erleichtern!

Plant ihr eine Reise nach Bali oder wart selbst schon einmal da? Habt ihr noch weitere Tipps oder Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Solltet ihr eine Reise in den Norden Balis planen, helfen euch bestimmt auch meine Beiträge über Pemuteran oder Lovina weiter – da verrate ich euch auch schon einige Tipps für Restaurants mit glutenfreien Gerichten.

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Eure Anna ♥