Thailändisches Kürbis-Dessert
[glutenfrei, laktosefrei, ohne Nüsse, ohne Soja]
Ihr ahnt es fast schon, oder? Heute steht wieder Kürbis auf dem Programm. 🙂 Aber nicht nur irgendein Kürbis, sondern ein leckeres thailändisches, bzw. südostasiatisches Kürbis-Dessert. Sangkaya Fak Thong: Ein gedämpfter Kürbis mit einer süßen Kokospudding-Füllung – der typische südostasiatische Custard-Kürbis.
Kürbis und ich sind momentan einfach untrennbar voneinander. Egal, ob klassisch im Ofen gebacken, zu Suppe verarbeitet oder als leckeres Kürbis-Dessert. Herbstzeit ist Kürbiszeit. Auch wenn man es erst einmal gar nicht vermuten würde, ist Kürbis auch aus der Thaiküche nicht wegzudenken. Auf den Märkten türmen sich die typischen Thaikürbisse und werden gerne zu süßen Speisen oder herzhaften Hauptgängen verarbeitet. Fak Thong heißt Kürbis auf Thai und unser leckeres Kürbis-Dessert heute ist der Sangkaya Fak Thong.
Ich weiß nicht, wie oft ich auf den Märkten in Thailand und Kambodscha an den hübsch aussehenden Kürbisstücken vorbeigelaufen bin, die in ihrer Form sehr an köstliche Kuchenstücke erinnern. Aber ich muss zugeben, dass ich mich unterwegs nie getraut habe zu probieren. Wie es oft so ist, steckt der Teufel meist im Detail – auch wenn es eigentlich nicht typisch ist, kann es sein, dass hier und da die Puddingmasse vor dem Dämpfen ein wenig mit Stärkemehl oder Mehl gebunden wird, damit die beim Garen fester wird. Also hieß es für mich: Rezept im Hinterkopf behalten und in der heimischen Küche selbst ausprobieren!
Welcher Kürbis eignet sich für das Kürbis-Dessert?
Ihr glaubt gar nicht, wie lange ich auf den heimischen Märkten, im Großmarkt, im Asialaden des Vertrauens und in kleinen Supermärkten nach dem typischen Thaikürbis gesucht habe – leider vergeblich. Nirgendwo konnte ich den typischen Kürbis mit seiner blau-grün-beigen Schale, gelbem Fruchtfleisch und seiner etwas zerklüfteten Oberfläche auftreiben.
Zumindest habe ich auf dem Wochenmarkt jedoch einen hübschen gefunden, der mich zumindest ein wenig an die südostasiatischen Kürbisse erinnert hat – ein Sombra Kürbis. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich ich war, das hübsche Teil in Händen zu halten. Fast so wie Gollum mit seinem Schatz! Aber wie so oft, habe ich mich dabei von dem hübscheren Äußeren täuschen lassen. Das Fleisch an sich war grundsätzlich echt lecker, leider war das Kürbisfleisch alles andere als saftig. Staubtrocken trifft es besser. So trocken, dass einem das Dessert beinahe im Hals stecken geblieben wäre, wenn die leckere Kokoscreme es nicht gerettet hätte! Ich kann euch nicht sagen, ob sich der Sombra generell nicht für die Art der Verarbeitung eignet, oder ich einfach nur Pech mit meinem hatte.
Um ehrlich zu sein, habe ich keinen zweiten Versuch mit der gleichen Kürbissorte gestartet, sondern es im zweiten Anlauf mit einem kleinen orangenen „Babybear“ probiert. Das Ergebnis seht ihr auf den Fotos. Der Kürbis ist super saftig und einfach perfekt – auch der Hokkaido und Sweet Mama sollen gut für das Kürbis-Dessert geeignet sein.
Meine Mengenangaben sind für einen kleinen Kürbis von ca. 1 KG ausgelegt. Seid nicht enttäuscht, wenn beim Garen die Schale einreißt – das kann durchaus passieren, aber tut dem Ganzen keinen Abbruch. Ihr könnt den Kürbis dennoch hinterher in Stücke schneiden und seht die kleinen Schönheitsfehler gar nicht mehr. Und schmecken tut man sie sowieso nicht! 🙂
Pandan & Palmzucker
Pandan, Pandanus oder teilweise auch Pandang sind grüne, lange, schwerförmige Blätter, die an ganz breites Schilf erinnern. Aus der thailändischen Küche sind sie nicht wegzudenken und werden besonders bei Nachtischen gerne als Zutat verwendet. Um ehrlich zu sein, kann ich den Geschmack gar nicht richtig deuten – als ein wenig vanillig-nussig wird er oft beschrieben. Spätestens, wenn ihr die Pandan-Blätter für ein, zwei Tage im Kühlschrank hattet, wisst ihr genau, was ich meine. Die Blätter bekommt ihr in eurem Asialaden des Vertrauens! Und genau da findet ihr auch meist den asiatischen Palmzucker, von dem ich euch ja bereits in meinem Rezept für Kürbis in süßer Kokosmilch vorgeschwärmt habe! 😊
Zutaten
- 1 kleiner Kürbis (ca. 1 kg)
- 150 ml Kokosmilch (die dickflüssige aus der Dose)
- 150 g Palmzucker
- 4-5 Pandanblätter
- 4 Eier
Zubereitung
- Den Kürbis rund um den Stiel einschneiden, die Kappe entfernen und mit Hilfe eines Löffels die Kerne herausschaben. Den Kürbis im Kühlschrank einige Stunden trocknen lassen.
- Den Palmzucker reiben oder fein hacken und in der Kokosmilch auflösen – dafür am besten beides etwas auf dem Herd erwärmen. Vor der Weiterverarbeitung abkühlen lassen.
- Die Pandanblätter in der Flüssigkeit ordentlich kneten, damit sie ihren typischen Geschmack abgeben. Dabei kann man auch wunderbar mit den Händen kleine Zuckerstückchen zerdrücken, falls sich diese nicht ganz aufgelöst haben.
- Die Eier unter die Kokos-Zuckermasse rühren, bis sie gut vermengt sind. Die Masse sollte nicht zu stark beim Rühren aufgeschäumt werden, da sie sonst beim Garen stark zusammenfällt und das Ergebnis nicht so hübsch wird.
- Das Dampfbad vorbereiten – hierfür kann man entweder die asiatischen Bambuseinsätze oder einen Dampfeinsatz für den Kochtopf nehmen. Das Wasser erhitzen bis es kocht und ordentlich dampft. Den Herd auf mittlere Hitze einstellen.
- Die Flüssige Masse durch ein Sieb in den Kürbis füllen. Ein wenig Platz nach oben hin lassen – es kann sein, dass der Kokos-Pudding etwas aufgeht.
- Den gefüllten Kürbis für 40-50 Minuten über dem Wasserbad garen lassen. Durch die Stäbchenprobe kann getestet werden, ob er fertig ist. Die Garzeit hängt natürlich von der Größe des Kürbisses ab!
- Solltet ihr noch etwas der Zucker-Ei-Masse übrig haben, kann man wunderbar etwas Mehl und Backpulver dazu mischen und einen Minikuchen oder Muffin backen – so verkommen auch keine Lebensmittel! 😊
- Wenn der Kürbis gar ist, auskühlen lassen und bis zum Verzehr im Kühlschrank aufbewahren. Dort hält er sich auch einige Tage! Portionsweise servieren!
Habt ihr bestimmte Rezepte, die ihr von Reisen mitgebracht habt und Zuhause gerne zubereitet? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Wenn ich „Pudding! höre, muss ich auch immer an meine südafrikanische Melktert denken – die liebe ich ja auch nach wie vor!
Eure Anna ♥