Ein Schokotraum mit Aquafaba
[glutenfrei, vegan, ohne Nüsse, zuckerarm, zuckerfrei möglich]
Ich bin mir sicher, dass sich der ein oder andere von euch beim Kochen mit Kichererbsen bestimmt schon einmal gefragt hat, ob man mit dem abgegossenen Kichererbsenwasser eigentlich noch etwas anfangen kann. Einfach in den Ausguss damit, oder ist das Aquafaba doch noch zu etwas gut? Die Frage habe ich mir letztens selbst gestellt, als ich meinen Wirsing-Eintopf mit Kichererbsen gekocht und anstatt selbst eingeweichter Kichererbsen die aus der Dose verwendet habe.
Man soll es nicht meinen, aber mit dem so unscheinbaren Aquafaba kann man noch einiges zaubern! Wie heißt es so schön? Stille Wasser sind tief? 😊 Bei dem schnöden Kichererbsenwasser trifft das auf jeden Fall zu. Also meine ganz klare Antwort auf die Frage: Aquafaba nie wegschütten! 😊 Heute zaubern wir aus dem Kichererbseneischnee ein fluffiges, unheimlich schokoladiges, kein bisschen nach Kichererbsenwasser und kein bisschen nach veganem Ersatz schmeckendes Schokomousse aus nur 2 ½ Zutaten.
Was kann ich aus Aquafaba zaubern?
Wusstet ihr, dass man das Kichererbsenwasser (im Endeffekt ja nichts anderes als Bohnenwasser?!) genauso wie Eischnee aufschlagen kann? Was man nicht alles durch ein wenig Recherche in den Tiefen des Internets und neugierige Experimentierfreude herausfindet. Die leicht gelblich-beige Farbe verwandelt sich durch das Aufschlagen in ein strahlendes Weiß und die Konsistenz wird fast so wie bei herkömmlichem Eischnee. Das Aufschlagen dauert ein bisschen länger, als man es von Hühnereiweiß gewohnt ist, aber es funktioniert. Dafür würde ich euch nur eine Küchenmaschine oder ein Handrührgerät empfehlen – mit dem Schneebesen und reiner Körperkraft wird euch wahrscheinlich nach einiger Zeit der Arm einfach abfallen! 😊
Ernährst du dich jetzt vegan?
Nein, ich ernähre mich nicht komplett vegan. Ich finde es nur interessant, hier und da auf tierische Produkte zu verzichten und zu sehen, wie abwechslungsreich man sich auch pflanzenbasiert ernähren kann. Ich finde es auch immer wieder spannend, wie man altbekannte Rezepte abwandeln kann, ohne einen wirklichen Unterschied zu merken. Apfelmus oder „Chia-Ei“ anstatt von Hühnereiern im Kuchen, pflanzliche Cremes anstatt „normaler“ Sahne im Curry oder Eintopf oder auch Haferdrink anstatt laktosefreier Milch. Ich find es einfach super faszinierend – und wenn man so noch ein Stückchen mehr auf tierische Produkte verzichten kann, ohne das Gefühl zu haben wirklich auf etwas zu verzichten, ist es doch wie eine klassische Win-Win-Situation, oder?
Aber schmeckt veganes Schokomousse überhaupt?
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang etwas skeptisch war. Das reine aufgeschlagene Aquafaba hat natürlich noch einen etwas eigenartigen Geschmack. Ganz leicht, aber man schmeckt eben, dass es kein aufgeschlagenes Hühnerei ist. Durch die Zartbitterschokolade geht der Eigengeschmack jedoch völlig verloren. Und ja, da ich eine kleine Süßschnute bin, habe ich mich für den Puderzucker als ½ Zutat entschieden. Den könnt ihr jedoch auch weglassen, so dass ihr für das köstliche Mousse wirklich nur mit Aquafaba und Zartbitterschoki auskommt – oder ihr versucht es mit einer Zuckeralternative. Das habe ich bisher selbst noch nicht getestet. Falls ihr einen Versuch gestartet habt, berichtet mir gerne in den Kommentaren, ob es funktioniert hat!
Was sollte ich bei der Zubereitung beachten?
Viel zu beachten gibt es nicht. Das Aquafaba muss nicht unbedingt gekühlt sein, um aufgeschlagen zu werden. Es funktioniert wunderbar bei Zimmertemperatur. Nur bei der Schokolade solltet ihr etwas Acht geben – diese darf nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt bzw. fest sein. Sollte sie zu heiß unter das aufgeschlagene Aquafaba gehoben werden, kann es sein, dass es seine Fluffigkeit verliert. Sollte die geschmolzene Schokolade jedoch zu sehr abgekühlt sein, verbindet sie sich nicht mehr richtig mit dem aufgeschlagenen „Kichererbseneiweiß“ und wird grisselig.
Zutaten
Die angegebenen Mengen reichen für ca. 3-4 Portionen.
- 175 ml Aquafaba
- 100 g Zartbitterschokolade
- 20 g Puderzucker (wer mag)
Zubereitung
- Schokolade über dem Wasserbad schmelzen. Danach etwas abkühlen lassen.
- In der Zwischenzeit Aquafaba mit Hilfe des Handrührgerätes oder der Küchenmaschine zu einem steifen Schaum schlagen. Wer mag, kann währenddessen noch bis zu 20 g Puderzucker einrieseln lassen.
- Vorsichtig die abgekühlte, aber noch flüssige (leicht lauwarme) Schokolade unter das aufgeschlagene Aquafaba heben. Auf Dessertgläschen verteilen und im Kühlschrank (für mehrere Stunden oder über Nacht) fest werden lassen. Hinweis: Die Schokolade nicht mit dem Handrührgerät einarbeiten, da die Masse sonst zusammenfällt!
- Nach Geschmack mit Schokosplittern, Krokant oder auch gehackten Nüsse dekorieren und genießen.
P.S.: Die gepufften Quinoapops sehen zwar hübsch als Dekoration aus, jedoch passt die Konsistenz nicht so gut zu dem fluffigen Mousse – ich würde euch hier eher angeröstete Mandelsplitter empfehlen! 😊
Habt ihr das Schokomousse getestet oder habet noch weitere Tipps, was man mit Aquafaba noch machen kann? Erzählt mir gerne in den Kommentaren davon!
Eure Anna ♥