Glutenfrei auf Mahé, Seychellen: Le Méridien Fisherman‘s Cove

Ein unvergesslicher Abend im Paris Seychelles Restaurant*

Wenn ich früher an die Seychellen gedacht habe, sind mir vor allem Bilder von endlos langen und strahlend weißen Puderzuckerstränden durch den Kopf gehuscht. Paradiesische Orte, wie im Bilderbuch: Sonne, Palmen, glasklares Wasser, strahlende Menschen, und dramatisch schöne Sonnenuntergänge, die einem die Sprache verschlagen. Als ich das erste Mal das Le Méridien Fisherman’s Cove betrete, kommt mir dieser Ort so bekannt vor: Genauso hat es in meinen Träumen immer ausgesehen!

Update 03/2022: Seit dem vergangenen Jahr wird das Fisherman’s Cove von einem neuen Betreiber geführt. Aus Le Méridien Fisherman’s Cove wurde Fisherman’s Cove Resort. Das Restaurant Paris Seychelles gibt es immer noch. Hier warte ich jedoch noch auf eine Rückmeldung, ob sich in der Küche etwas geändert hat! Falls ihr aktuelle Informationen habt oder das Restaurant in der letzten Zeit besucht und getestet habt, lasst es mich gerne (in den Kommentaren) wissen. In dem Beitrag erzähle ich euch von meinen Erfahrungen im Le Méridien – die Location ist aber bestimmt immer noch atemberaubend schön!

Das Hotel

Das Le Meridien Fisherman‘s Cove ist eins der ersten Hotels, das auf den Seychellen eröffnet wurde. Es liegt an der Nord-Westküste Mahés in Bel Ombre, am ruhigeren Rand von Beau Vallon. Der drei Kilometer lange Sandstrand beginnt hier direkt vor der Tür. Beau Vallon gilt als einer der bekanntesten Strände auf Mahé – natürlich ist hier immer etwas los. Hier in Bel Ombre bekommt man von all dem Trubel nichts mit.

Wenn man auf den Parkplatz fährt, scheint das Hotel so unscheinbar. Das erste Mal übersehe ich sogar die Einfahrt und muss ein wenig weiter umdrehen. Reetdächer bedecken die Häuser, die sich links und rechts neben der Lobby an die Bucht schmiegen. Sobald ich die offene und großräumige Eingangshalle betrete, bin ich zum ersten Mal sprachlos. Das soll aber wohl nicht das einzige Mal an diesem Nachmittag und Abend so sein. Der blaue Himmel spiegelt sich im hochglanzpolierten Holzboden. Der Blick fällt direkt durch die offene Gebäudeseite auf den Indischen Ozean.

Abendstimmung im Le Méridien Fisherman’s Cove

Insgesamt verfügt das Le Méridien über 68 Zimmer, einen Infinity Pool, zwei Bars und Restaurants, ein Zen Spa, Fitnesscenter, Tauchzentrum und einen Outdoor Tennisplatz. Soviel zu den Fakten. Die Zimmer haben entweder einen unbeschreiblichen Meer- oder Gartenblick. Eins steht fest: alle sind super chic und so gemütlich!

Auch wenn hier natürlich immer jemand um einen herum ist, kommt man sich vor, als wenn man weit und breit der einzige Gast wäre. Es gibt so viele Möglichkeiten, für sich zu sein. Es ist nicht dieses Einsamkeits-Gefühl, sondern eine ganz wunderbare Art von Freiheit. Hier hängt eine Hängematte und lädt zum Verweilen ein und dort wartet eine Schaukel am weißen Sandstrand.

Die Restaurants & das Angebot für Allergiker

Das Le Méridien Fisherman’s Cove bietet zwei Restaurants und Bars für seine Gäste, von denen man jeweils einen atemberaubenden Blick auf den Indischen Ozean hat und dem Rauschen der Wellen zuhören kann.

Eine der beiden Bars liegt direkt auf dem Steg im Meer!

Brandneu wurde in der vergangenen Woche das Paris Seychelles Restaurant eröffnet, das seinen Gästen ein unvergessliches (Geschmacks-)Erlebnis bietet. Hier wird die französische Haute Cuisine mit traditionellen kreolischen Elementen kombiniert, um so den Ursprung und die Geschichte der Insel in der Küche perfekt miteinander zu verschmelzen. Fangfrischer Fisch von den örtlichen Fischern, lokale Gewürze und der französische Küchen-Perfektionismus werden hier mit so viel Liebe fürs Detail miteinander verbunden. Jedes einzelne Gericht ist wie ein Kunstwerk auf dem Teller.

Neben dem Paris Seychelles Restaurant gibt es noch ein Buffetrestaurant, in dem die Themen zum Dinner täglich wechseln. Wie wäre es denn einmal mit einem typisch kreolischen Abend? Morgens wird hier auch das ausgiebige Frühstücksbuffet angeboten, bei dem man auch mit bestimmten Diäten, die man einhalten mag oder muss eine breite Auswahl hat.

Grundsätzlich reicht es aus, wenn man bei seiner Ankunft Bescheid gibt, dass man auf Gluten oder andere Allergene verzichten muss. Problemlos kümmert sich die Küche dann um die verschiedenen Wünsche und Bedürfnisse und passt die einzelnen Gerichte dementsprechend an. Sollte man aber gerne ausgiebig auch einmal vom Frühstück oder Abendessen in Buffetform hier essen wollen, empfiehlt es sich, seine Wünsche wenige Tage vorher anzumelden, so dass die Auswahl am entsprechenden Morgen oder Abend ausgeweitet werden kann. Generell ist immer glutenfreies Brot vorhanden, aber damit die Auswahl auch für Zöliakiebetroffene etwas größer ist, rate ich euch, euren Besuch im Hotel wenige Tage vorher anzukündigen und auf die Zöliakie hinzuweisen. So kann dann z.B. auch Müsli und verschiedene Sorten Gebäck bereitgestellt werden. Ich finde es wirklich beeindruckend, dass hier so viel Rücksicht auf Gäste mit speziellen Bedürfnissen genommen wird! Endlich einmal ein Platz, an dem man nicht komisch beäugt, sondern rundum verstanden wird!

Fast alles wird in den Küchen hier selbst und natürlich frisch produziert. So wird auch das Brot (auch das glutenfreie) im Haus selbst gebacken. Dabei wird auf eine mögliche Kontamination geachtet, so dass man ohne Sorgen nach Herzenslust zugreifen kann. Auch glutenfreie Pasta sind im Haus, so dass es auch für „glutenfreie“ Gäste auch eine gute Auswahl an verschiedenen Gerichten gibt und keine Langeweile auf dem Teller aufkommt!

Man muss nicht unbedingt als Übernachtungsgast im Le Méridien Fisherman’s Cove wohnen, um in den Restaurants essen zu können. Problemlos kann man online oder telefonisch einen Tisch in einem der Restaurants zu den verschiedenen Mahlzeiten reservieren.

Sonnenuntergang & Dinner im Paris Seychelles Restaurant

Wir sind auf der Pontonterrasse auf dem Wasser angekommen und suchen uns ein Plätzchen für den sich ankündigenden Sonnenuntergang. Während man in den Nachmittagsstunden hier die Seele mit Blick aufs Meer baumeln lassen kann, verwandelt sich die Lounge am Mittwochabend in eine Open Air Bar – der perfekte Ort für den Sonnenuntergang. Stylische weiße und türkisfarbene Holzsessel laden wie breite Kinosessel dazu ein, es sich zu dem Spektakel bequem zu machen.

Während den ganzen Tag lang die Sonne gestrahlt hat, verwandelt sich das Licht nun in einen knatschigen Orangeton. Die Wellen spritzen ab und zu etwas Wasser durch die Holzplanken. Da wird mir wieder bewusst, dass ich eigentlich einige Meter weit im, bzw. auf dem Indischen Ozean sitze! Weiße Vorhänge flattern im Wind und machen diese Szenerie gleichermaßen so kitschig und schön. Kaum jemand unterhält sich – die untergehende Sonne ist in diesen Minuten Entertainment genug. Neben meinem kühlen Getränk stehen selbstgemachte Bananenchips – natürlich glutenfrei!

Die untergegangene Sonne wird von Jean Ally abgelöst. Er ist ein waschechter Seychellois. Er liebt die Musik und seine Heimat. Diese beiden Lieben verbindet er mit seiner Gitarre, Mundharmonika und Gesang. Da merkt man, wie stolz und verliebt er in sein Land ist – das ist ganz schön ansteckend! „Feel at home, you are at the Seychelles […] it is not a dream, yes, you are in the Seychelles“.. Da realisiere ich erst einmal wieder, wo ich hier wirklich bin!

Nachdem die Sonne im Meer versunken ist und nur noch einen dunkelblauen bis schwarzen Himmel hinterlassen hat, wird es Zeit für das Dinner im Paris Seychelles. Offiziell wird es erst einen Tag später eröffnet – heute gibt es quasi ein Pre-Opening für uns!

Mit der Zöliakie ist es des Öfteren eine Überwindung für mich, Restaurants und ihren Köchen wirklich zu 100 % zu vertrauen. Im Nachhinein frage ich mich, ob dieses Misstrauen hier überhaupt dabei war? Wenn überhaupt, ist es nach wenigen Momenten verflogen.

Ich unterhalte mich mit Julien, dem Food-& Beverage-Manager. Natürlich habe ich meine typischen Fragen im Kopf, die ich immer abspule, wenn ich außerhalb essen gehe. Wie sieht es mit der Kontamination aus? Wie werden die glutenfreien von den glutenhaltigen getrennt? Wie wird das Brot zubereitet? Aber die Fragen brauche ich gar nicht zu stellen – Julien kann offenbar Gedanken lesen und weiß, was die jeweiligen Allergien ausmacht. Aufgewachsen in Frankreich, hat ihn seine Liebe für einzigartige und perfekte Gastronomie schon in die ganze Welt gezogen. Bora Bora, Neukaledonien und die Malediven waren bereits dabei. Ich merke schnell, dass er weiß wovon er spricht. Ich bin so unfassbar glücklich, blind verstanden zu werden. Endlich ein Ort, an dem man seine Krankheit nicht in kleinen Schritten erklären muss; an dem Gluten nicht mit Glutamat verwechselt wird oder man gesagt bekommt: „Nein, Milch ist da keine dran“! Wenn man „glutenfrei“ sagt, wird hier auch „glutenfrei“ verstanden. Ohne Wenn und Aber!

Wir werden zum Tisch geleitet – ich weiß gar nicht, wann mir zuletzt der Stuhl angeschoben und die Servierte gereicht wurde! Nach der Getränkebestellung werden Erfrischungstücher gereicht. Hier wird an alles gedacht – man muss nur noch selbst essen.

Julien geht gemeinsam mit mir die Speisekarte durch und guckt, was am besten glutenfrei angepasst werden kann oder generell glutenfrei ist. Grundsätzlich wird in der Küche des Paris Seychelles versucht so gut wie möglich bei allen Speisen im Grundrezept auf die Hauptallergene zu verzichten, so dass sie problemlos für die verschiedensten Bedürfnisse abgeändert werden können, ohne dass das Geschmackserlebnis verloren geht.

Da ich mich so schwer entscheiden kann, suche ich mir nur den Hauptgang aus und lasse mich bei den übrigen Gängen überraschen.

Bis der erste Gang serviert wird, werden zwei verschiedene Sorten glutenfreies Brot mit hausgemachten Buttersorten an den Tisch gebracht: Chili, Schoko und Trockenfrüchte! Obwohl ich sonst nie ein Fan von Trockenfrüchten bin und auch in Weihnachtsgebäck immer das Zitronat- und Orangeat herauspicke, kann ich hier nicht genug davon bekommen.

Jean Ally ist uns mit seinem Bandkollegen nachgezogen und macht diese Szenerie komplett. An der langen Seite kann das Restaurant bei gutem Wetter komplett geöffnet werden, so dass der Blick auf das Meer direkt vor dem Restaurant frei ist. Die Palmen spiegeln sich im Wasser. Ein kleines Fischerboot liegt in den Wellen und die Lieder erzählen von langen Traumstränden und der einzigartigen Natur der Seychellen. Ich habe etwas Gänsehaut. Aber bestimmt nicht, weil ich friere. Nein, es ist einfach so unbeschreiblich schön und ergreifend!

Ein kleiner Gruß aus der Küche überbrückt die Zeit bis zur Vorspeise: Garnele auf einer kreolischen Salsa. Darauf folgt eine weitere Überraschung, die wie ein Kunstwerk angerichtet ist: Thunfischtartar mit einer Schicht Avocadocreme und Cassava- bzw. Maniokchips und kleinen Tupfern Kaviar.

Die Fotos des Thunfisch-Tartars hat mir das Le Méridien zur Verfügung gestellt. Bei der glutenfreien Variante wird natürlich das Gebäck weggelassen!

Wahrscheinlich hätten die kleinen Häppchen schon gereicht, um mich bis zum nächsten Tag zu sättigen. Aber nach einer kleinen Verschnaufpause geht es mit dem Hauptgang weiter: Bouillabaisse mit Zutaten, die das Meer vor der Tür zu bieten hat – Red Snapper, Muscheln, Oktupus und Süßkartoffelbällchen (nicht aus dem Meer?)! Hierzu wird ein Schälchen mit Croutons gereicht. Ich erwische mich dabei, wie ich die exakt auf gleiches Maß geschnittenen Brotstängelchen kritisch beäuge. „Sind die wirklich glutenfrei? Das sieht doch viel zu perfekt aus!“ Es ist mit etwas unangenehm, deswegen extra die Kellnerin zu fragen. „Aber Anna, natürlich ist das glutenfrei.“

Alles ist einfach so perfekt aufeinander abgestimmt und passiert so selbstverständlich, ohne dass man wirklich Notiz davon nimmt. Ich bekomme gar nicht mit, wie pünktlich zum Nachtisch auch wie von Geisterhand die Salz- und Pfeffermühlen vom Tisch verschwinden. Jedes Mal bin ich erstaunt, aus welcher Höhe das Wasser eingegossen wird, ohne dass ein Tropfen daneben landet. Würde ich das ausprobieren, würde der Tisch gleich wahrscheinlich mit uns davon schwimmen. Es sind so viele einzelne Kleinigkeiten, die man kaum bemerkt, die den Abend aber von Beginn an bis zur Verabschiedung so unbeschreiblich und einzigartig machen.

Die Variationen an kleinen Desserts rundet diese kulinarische Reise durch die französische und kreolische Küche ab. Wie wäre es mit in Kokosmilch gekochten Maniokwürfeln, Banane in Karamellsoße oder Papaya in einer feinen Zimtreduktion? Oder doch lieber ein süßer Kokosschaum mit frischer Passionsfrucht?

In meinen bisherigen Blogbeiträgen habe ich euch schon an so wunderschöne Orte mitgenommen. In Gedanken waren wir gemeinsam auf St. Maarten, Mauritius, Thailand und anderen wundervollen Plätzen der Welt. Aber dieses Erlebnis hier auf den Seychellen war vollkommen anders. So etwas habe auch ich noch nicht erlebt. Es wird mir immer ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn ich in Zukunft daran denken werde. Teilweise saß ich einfach sprachlos da, habe den Moment genossen und hätte mich manchmal am liebsten selbst gekniffen, um mir klar zu machen „Anna, das ist echt. Das passiert gerade wirklich“!


Fisherman’s Cove ResortBel Ombre – P.O. Box 35 – Mahé – Seychellen


Paris Seychelles Restaurant

Öffnungszeiten: Di – So 19.00 Uhr – 22.30 Uhr

Reservierungen sind erforderlich.


 

* Offenlegung

Zu diesem einzigartigen Erlebnis wurde ich vom Le Méridien Fisherman‘s Cove eingeladen, um euch davon berichten zu können. Von ganzem Herzen möchte ich mich für den herzlichen Empfang und die Betreuung bei Roland Laljee und Julien Jacquin bedanken!

In meinem Text berichte ich euch von meinen ganz persönlichen Eindrücken und Erlebnissen und gebe meine eigene Meinung wieder. Es wurde mir freigestellt, ob und wie ich von diesem Erlebnis berichte. Ich würde kein Restaurant empfehlen, das in meinen Augen nicht für Zöliakiebetroffene geeignet ist: Das Essen und der gesamte Service haben mich so überzeugt und verzaubert, dass ich jedem, aber besonders Menschen, die bestimmte Diäten einhalten (müssen), einen Besuch ans Herz legen kann. Natürlich kann ich keine Haftung dafür übernehmen, wenn einmal nicht beabsichtigte Fehler im Ablauf oder der Küche passieren sollten.

Wenn ihr nach einem Ort für einen ganz besonderen Anlass auf den Seychellen sucht, oder einfach einen wunderschönen Abend erleben wollt, ist das Le Méridien Fisherman’s Cove perfekt dafür!

Wart ihr schon einmal auf den Seychellen oder sogar im Le Méridien Fisherman’s Cove? Habt ihr eure Flüge vielleicht schon gebucht oder stehen die Seychellen noch auf eurer Bucket-Liste? Erzählt mir gerne in den Kommentaren davon. Ich freue mich über eure Nachrichten!

Eure Anna

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