Die perfekte weihnachtliche Nascherei trotz Unverträglichkeiten
[glutenfrei, vegan, optional nussfrei, ohne raffinierten Zucker (im Teig)]
Hiermit wird nun offiziell auch auf dem Blog die diesjährige Vorweihnachtszeit eingeläutet. Obwohl ich gerade noch richtig im Herbstfieber bin, können wir sicher sein, dass Weihnachten auch in diesem Jahr wieder so mega überraschend vor der Tür stehen wird. Also lieber gut vorbereitet sein! Und ich finde, den ein oder anderen Dominostein kann man auch schon wunderbar im Herbst verdrücken, oder?
Ich muss gestehen, dass ich nie ein Fan von Dominosteinen war, als ich damals noch ganz normal essen konnte. Da habe ich lieber Lebkuchen vorgezogen – die konnte ich immer schon inhalieren! Während sich an meiner Lebkuchenliebe auch heute nichts geändert hat, habe ich mich in den vergangenen Jahren sogar mit glutenfreien Dominosteinen angefreundet. Ich meine, ich liebe Lebkuchen und Marzipan. Und ja, Schokolade mag ich auch. Eigentlich die perfekte Mischung, alles in eine kleine Portion zu packen! 😊
Um die Vorweihnachtszeit auch den Multiallergikern unter euch zu versüßen, habe ich bei diesem Rezept ein wenig mehr in die Trickkiste gegriffen und neben Gluten und Laktose auch generell auf tierische Produkte und bei dem Lebkuchenteig auf raffinierten Zucker verzichtet. Insofern man die Marzipanschicht beispielsweise durch entsprechendes Persipan austauscht, ist das Ganze auch noch nussfrei (Achtung mit den Spurenhinweisen!). Puh, was für eine Mammutaufgabe. Entstanden ist mein Rezept für glutenfreie Dominosteine im Rahmen einer Instagram-Weihnachtsbackaktion von verschiedenen „frei von“-Bloggern, die von der lieben Dr. Yvonne Braun ins Leben gerufen wurde.
Anstatt auf Ei habe ich bei meinem Rezept auf Apfelmus und gemahlene Flohsamenschalen gesetzt. Neben Backpulver ist noch etwas Natron in Verbindung mit Apfelessig zum Einsatz gekommen – zum einen geht der Teig so schön auf und der Apfelessig hat die tolle Eigenschaft, den Geschmack des Backpulvers auszugleichen. Hach, ich bin ganz entzückt!
Ihr solltet dem Teig Zeit geben und nicht direkt in Würfel schneiden, wenn die Aprikosenmasse hart geworden ist und ihr die Marzipandecke aufgelegt habt. Dann könnte es durchaus passieren, dass er bröckelt. Besser sollte man ihn luftdicht eingepackt über Nacht ziehen lassen – schön gekühlt und durchgezogen kann er geschnitten und mit Schokolade überzogen werden.
Zutaten
Die Mengenangaben reichen für ein Backblech von ca. 25 x 25 cm. Das ergibt ca. 100 Dominosteine!
Teig
- 150 g glutenfreies Mehl (ich habe eine Mischung für Kekse & Kuchen genommen)
- 1 gestr. TL Backpulver
- ½ TL Xanthan
- ½ TL Natron
- 2 TL Lebkuchengewürz
- 1 Pr. Salz
- 1 TL (5 g) gem. Flohsamenschalen
- 3 EL Wasser
- 40 g Margarine
- 50 g Zuckerrübensirup
- 40 g Zartbitterschokolade
- 30 g Kokosblütenzucker
- 50 ml pflanzliche Milch (oder laktosefreie Milch – dann nicht mehr vegan)
- 60 g Apfelmus
- 1 EL Apfelessig
Geleeschicht
- 15 g Agartine
- etw. Wasser
- 400 g Aprikosenkonfitüre
Marzipanschicht & Schokoüberzug
- 400 g Marzipanrohmasse (oder für Nussallergiker nussfreies Persipan)
- 400 g Zartbitterschokolade
- 20 g Öl (ich habe Kokosöl genommen)
Zubereitung
- Backofen auf 180 ° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Backblech mit Backpapier belegen.
- In einer Tasse die gemahlenen Flohsamenschalen mit dem Wasser vermischen und quellen lassen.
- Die trockenen Zutaten miteinander vermengen.
- Über dem Wasserbad die Margarine, den Zuckerrübensirup, Zartbitterschokolade und den Kokosblütenzucker erwärmen, bis es eine homogene Creme wird.
- Gemeinsam mit den anderen Zutaten für den Teig kurz verrühren. Der Teig sollte nur so lange wie nötig gerührt werden.
- Auf das vorbereitete Backblech streichen und gut verteilen. Die Schicht sollte möglichst gleichmäßig und dünn sein.
- Für ca. 13 – 15 Minuten bei 180 °C Ober-/Unterhitze backen.
- In der Zwischenzeit die Aprikosenkonfitüre in einen Topf geben, schon erwärmen und bereits kräftig glatt rühren, so dass die Masse im nächsten Schritt leichter verarbeitet werden kann.
- Parallel dazu in einem separaten Topf nach Packungsangabe Agartine vorbereiten und dann unter die Konfitüre rühren. Das Ganze unter Rühren kurz aufkochen lassen.
- Auf einem Tellerchen die Gelierprobe machen. Dafür einen TL der Aprikosenmasse darauf geben und den Teller für ca. 5 Minuten in den Kühlschrank stellen. Nun sollte das Gelee gut erhärtet sein. Wenn nicht, noch etwas Geliermittel anrühren und den Vorgang wiederholen.
- Den gebackenen Kuchenteig und die Aprikosenmasse etwas abkühlen lassen und noch warm die Aprikosenmasse auf den Teig geben. Gleichmäßig verteilen und im Kühlschrank erhärten lassen.
- Zwischen zwei Backpapierblättern die Marzipanrohmasse passend ausrollen. Die Marzipandecke auf die in der Zwischenzeit gehärtete Aprikosengeleeschicht geben, leicht andrücken. Am besten in Folie einwickeln, damit die zukünftigen Dominosteine nicht austrocknen. Für einige Zeit durchziehen lassen – am besten über Nacht.
- Über dem Wasserbad die Schokolade mit dem Öl schmelzen. Achtung – das Ganze darf nicht zu heiß werden, da sonst die Schokolade ausschlägt. (Kann zwar bedenkenlos gegessen werden, sieht aber nicht so hübsch aus!)
- Die Teigplatte in ca. 2,5 x 2,5 cm große Würfel schneiden, mit der flüssigen Schokolade überziehen und auf einem Gitter trocknen lassen.
Mögt ihr glutenfreie Dominosteine, oder habt ihr ein anderes Lieblings-Weihnachtsgebäck? Super eignen sich auch meine schwedischen Haferplätzchen für die Weihnachtsbäckerei! Erzählt gerne davon in den Kommentaren! Berichtet mir auch gerne, wenn ihr bestimmte Rezeptwünsche habt – vielleicht kann ich die ja in den kommenden Wochen umsetzen!
Eure Anna ♥
6 Comments
Hallo Anna,
ich habe in Vorbereitung deines Rezeptes auch ein glutenfreies Fertigmehl besorgt.
Meine Frage ist, ob dann trotzdem noch das Xantan dazu muss, wenn das Mehl bereits ein Verdickungsmittel, bei mir Tarakernmehl, enthält? Welches Mehl hast du verwendet?
Liebe Grüße,
Diana
Liebe Diana,
vielen lieben Dank für deine Nachricht! Ich freue mich sehr, dass du dich an die Dominosteine gibst! 🙂 Ich meine, ich habe dafür das Schär-Mehl für Kuchen & Kekse genutzt. Puh, ich kann mir schon vorstellen, dass es auch ohne zusätzliches Xanthan funktionieren kann, wenn bereits anderes Bindemittel im Mehl enthalten ist. Sonst könntest du einen kleinen Teil des Mehls zur Probe in einer kleinen Form backen und es so vorab testen?
Liebe Grüße
Anna
Hallo Anna,
da ich es nicht ausgehalten habe, habe ich auf mein Bauchgefühl vertraut und mit dem Schärmehl, aber ohne zusätzlich Xanthan dazuzugeben, gebacken. Das Ergebnis war und ist super.
Vielen Dank für deine Antwort und das tolle Rezept.
Liebe Diana,
ohhh, wie toll! Es freut mich, dass es so gut geklappt hat und dass das Ergebnis so gut geworden ist! Manchmal muss man da echt nur auf sein Bauchgefühl vertrauen! Perfekt! 🙂
Viele liebe Grüße
Anna
Hallo Anna,
Danke für dieses Rezept.
Nachdem mein Mann mir vorgestern vegane, glutenfreie Dominosteine mitgebracht hatte, war ich innerhalb kürzester Zeit richtig süchtig. Nun sind diese „Spezial-Dominosteine“ natürlich ganz schön teuer, daher dachte ich mir: Ha! Die mache ich einfach selbst! Und war sehr happy, als ich dein Rezept gefunden habe.
Ich bin noch nicht ganz fertig, aber bisher hat alles gut geklappt. Leider hat der Teig bei mir bei weitem nicht für ein normales Backblech gereicht, obwohl ich ihn sehr dünn ausgerollt habe. Da würde ich nächstes Mal einfach die doppelte Menge machen.
Eine wichtige Anmerkung habe ich noch: es ist ein wichtiger Unterschied, ob man Agartine (wie in der Zutatenliste) oder Agar agar (wie im Text) verwendet, da man sehr unterschiedliche Mengen braucht. Agar Agar ist Teil von Agartine, diese ist jedoch meist mit Maltrodexin gestreckt und enthält nur ca. 25% reines Agar Agar. Ich hatte nur das reine zur Hand und bin mit 6g gut gefahren – nur als Info 🙂
Danke für Dein Rezept, ich hoffe meine Leckerbissen werden bald fertig sein… 🙂
Liebe Grüße
Selina
Hallo Selina,
vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar und dein Feedback! Ich hoffe, die Dominosteine haben euch geschmeckt!
Ohhh ja, Danke für den Hinweis mit dem Agar Agar – das ist im Rezept tatsächlich verwirrend geschrieben! Wird gleich direkt geändert. Manchmal sieht man da selbst den Wald vor Bäumen nicht mehr! 🙂
Viele liebe Grüße und eine tolle Vorweihnachtszeit.
Anna