Passend zu St. Martin und zur Winterzeit

[glutenfrei, laktosefrei, optional ohne Nüsse]

Stutenkerl, Weckmann, Pitschmann, Pumann, Ditz – die Liste mit Namen für das leckere Hefeteigmännchen könnte ich wahrscheinlich ewig weiterführen. Bei uns ist es der klassische Stutenkerl, der traditionell immer zum Martinstag gegessen wird. Verrückt, wie viele Persönlichkeiten der gute alte Stutenkerl hat, oder?

Ich muss zugeben, dass ich als Kind den Stutenkerl an sich meist einfach zu trocken fand, so dass ich oft nur die Rosinenaugen und Knöpfe gegessen habe. Aber trotzdem gehörte der klassische Stutenkerl einfach zum Martinstag dazu. Ohne ihn fehlte da etwas!

Hach, der Martinstag weckt einfach so viele Kindheitserinnerungen. Wie ich es geliebt habe, schon einige Zeit vorher eine wunderschöne Laterne zu basteln und dann am Martinstag selbst mit meinen Eltern in der Dämmerung zum Umzug in der Gemeinde zu gehen. Als Kind ist es einfach etwas ganz Besonderes. Das absolute Highlight war natürlich immer, wenn der Sankt Martin in seinem Gewand auf seinem Pferd angeritten kam. Da strahlten Annas Kinderaugen! 😊

Rezept: glutenfreier Stutenkerl

Beim Zubereiten der glutenfreien Stutenkerle fühle ich mich irgendwie in die Kindheit zurückversetzt. Ich habe einen unheimlichen Spaß daran, meine kleinen Hefemännchen zu verzieren, ihnen Hagelzuckerhosen anzuziehen und Knöpfe aus Schokotropfen zu basteln. Bei der Kälte draußen müssen sie ja schließlich auch dick angezogen sein, oder? 😊 Ich muss schon etwas schmunzeln – die kleinen Männlein erinnern mich besonders nach dem Backen an eine Mischung aus Lord Voldemort (ohne Nase) und ein Michelinmännchen.

Für den perfekten Stutenkerl-Hefeteig habe ich länger herumexperimentiert. Den ersten Teig hatte ich versuchsweise (angelehnt an meine Hefeschneckenteige) ohne Ei gemacht – geschmacklich super, jedoch hat mir die Konsistenz des Teiges nicht zu 100 % gefallen, so dass ich es weiter probiert habe. Ihr wisst ja – da bin da sehr pingelig! Im Endeffekt habe ich zwei Teige, die mir beide super gut gefallen. Der einzige Unterschied ist die verwendete Wassermenge. Einmal mit 50 ml Wasser mehr, bzw. weniger. In beiden habe ich Ei verwendet, aber auf Nüsse verzichtet – die Deko-Mandeln können ja problemlos ersetzt werden.

Der Teig mit ein bisschen mehr Wasser ist in der Zubereitung zwar etwas klebriger, jedoch im Endergebnis ein kleines bisschen fluffiger. Der Teig mit weniger Wasser ist in der Verarbeitung ein bisschen leichter zu händeln, dafür im Endergebnis minimal kompakter als Variante 1. Versteht mich nicht falsch – beide Teige sind fluffig und super gut! Der Unterschied ist wirklich minimal, aber ich wollte es euch zumindest verraten haben. 😊

Passend zum Martinstag: glutenfreier Stutenkerl

Zutaten

Die angegebene Menge reicht für ca. 5 Stutenkerle.

Teig

  • 400 g glutenfreies Mehl (ich nutze eins für glutenfreies Brot & Hefeteige)
  • 1,5 gestr. TL Xanthan
  • 1 Pr. Salz
  • 30 g Butter (evtl. laktosefrei) oder Margarine
  • 70 g Zucker
  • 1 Pck. Trockenhefe
  • 150 ml Wasser (lauwarm) + evtl. 50 ml (s. Text oben)
  • 150 ml Milch (evtl. laktosefrei)
  • 1 EL Apfelessig
  • etw. zusätzliches Mehl zum Verarbeiten
  • 1 Ei + 1 Eiweiß

Verzierung

  • 1 Eigelb
  • etw. Milch (evtl. laktosefrei)
  • Korinthen, Schokodrops, Hagelzucker oder Mandelsplitter -> was das Herz begehrt!

Zubereitung

  1. Hefe entweder unter das Mehl mischen oder vorher in lauwarmem Wasser mit etwas von dem Zucker auflösen.
  2. Butter mit Milch erwärmen (nur lauwarm) und gemeinsam mit den anderen Zutaten für den Teig mit dem Knethaken für min. 5 Minuten zu einem glatten Teig verkneten.
  3. Mit Hilfe von etwas zusätzlichem Mehl den Teig zu einer (lockeren) Kugel formen und an einem warmen Ort ca. eine Stunde gehen lassen, bis sich der Teig deutlich vergrößert hat – keine Sorge, manchmal kann das auch länger dauern. Sollte der Teig nicht aufgehen wollen, kann manchmal ein warmes Körnerkissen helfen! 🙂
  4. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in 4-5 gleich große Stücke teilen. Kurz mit bemehlten Fingern kneten und zu einem breiten Kegel formen.
  5. Den Teigstrang etwas platt drücken und in die Länge ziehen. Das obere Teil des Kegels zum Kopf des Stutenkerls formen. Die Seiten jeweils einschneiden und daraus die Arme modelieren. Das untere Teil einmal einschneiden – das werden die Beine.
  6. Das mit den anderen Teigstücken wiederholen. Abgedeckt noch etwas an einem warmen Platz gehen lassen, bis der Backofen aufgeheizt ist.
  7. Den Backofen auf 180 ° C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  8. Das Eigelb mit etwas Milch verquirlen und die Stutenkerle damit bestreichen. Je nach Geschmack verzieren.
  9. Für ca. 25 Minuten bei 180 ° C Ober-/Unterhitze backen.
  10. Stutenkerle noch im Ofen auf dem Rost etwas auskühlen lassen, damit sie sich durch den starken Kälteunterschied nicht zusammenziehen. Evtl. mit Geschenkband verzieren und genießen. Besonders lecker sind die Stutenkerle mit etwas Butter!
Der glutenfreie Stutenkerl schmeckt super mit Butter!
Die glutenfreien Stutenkerle schmecken super mit ein wenig Butter oder Marmelade!

Wie nennt man die kleinen Hefemännchen bei euch in der Region? Werden sie bei euch zum Martinstag gegessen, oder eher in der Vorweihnachtszeit? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon!

Eure Anna ♥

4 Comments

  1. Wow, die sehen ja süß aus! Wir haben die als Kinder auch gerne gegessen…
    In glutenfrei habe ich sie noch nicht gebacken, da machst du es mir jetzt ja einfach 🙂

    • Anna Reply

      Liebe Stella,

      ohhh, das freut mich sehr, dass dir meine kleine Stutenkerle so gut gefallen! Ich muss auch immer noch schmunzeln, wenn ich sie sehe! 🙂 Ich habe mich auch früher immer gefreut, wenn es die zu St. Martin gab – damals konnte ich auch noch glutenhaltig essen! Ich hoffe, dass das Rezept bei dir auch so gut gelingt. Berichte mir hinterher gerne!

      Viele liebe Grüße und einen guten Start in das kommende Jahr!
      Anna

      • Vielen Dank, das Rezept hat ganz wunderbar funktioniert!!
        Ich würde nur beim nächsten Mal ein klein wenig mehr Zucker nehmen (das kommt bei mir selten vor, normalerweise reduziere ich eher die Zuckermenge in Rezepten ;D).
        In meiner Heimat (Baden) hießen die Dinger übrigens „Dambedei“ – woher auch immer dieser Name kommt…

        • Anna Reply

          Liebe Marie,

          es freut micht sehr, dass das Rezept so gut bei dir funktioniert hat! 😊 Den Begriff Dambedei habe ich schon einmal gehört – so knuffig!
          Oh, Danke für den Tipp mit dem Zucker. Ich esse die kleinen Kerle oft mit Marmelade – vielleicht ist es mir deswegen noch nicht so aufgefallen, dass sie etwas mehr Süße vertragen könnten! 🙃

          Viele liebe Grüße
          Anna

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