Tipps für eure Reise durch die Normandie & Bretagne
Ein Roadtrip durch die Normandie und Bretagne ist eine Reise voller Kontraste: raue Küsten, malerische Dörfer und eine reiche Geschichte erwarten euch. Von den beeindruckenden Klippen von Étretat über das mystische Mont-Saint-Michel bis hin zu den charmanten Hafenstädten der Bretagne – diese Regionen bieten ein einzigartiges Frankreich-Erlebnis. Damit euer Abenteuer perfekt wird, habe ich die besten Tipps für eure eigene Reise zusammengestellt. Soll ich lieber mit dem eigenen Fahrzeug anreisen oder vor Ort auf einen Mietwagen setzen? Welche Art von Unterkünften eignet sich am besten? Was sollte ich generell beachten, wenn ich mit Zöliakie eine solche Art von Reise plane? Und was sollte ich vorab alles erledigen? Lasst euch inspirieren und entdeckt den Zauber Nordwestfrankreichs!
- Planung der Unterkünfte: Appartment, Hotel oder B&B?
Auch wenn die Normandie und Bretagne wundervolle Hotels und B&Bs zu bieten haben, gehöre ich hier auf jeden Fall zu Team Airbnb oder Appartement mit eigener Kochmöglichkeit! Spätestens wenn ihr meinen Beitrag über meine Erfahrungen mit Zöliakie im Norden Frankreichs gelesen habt, werdet ihr merken, dass die Region nicht unbedingt als glutenfreies Mekka bezeichnet werden kann! Selbstversorger-Unterkünfte mit Küche bieten euch mehr Flexibilität, wenn es darum geht, selbst den Kochlöffel zu schwingen oder ein glutenfreies Frühstück zuzubereiten.
Solltet ihr euch doch für Hotels oder Bed & Breakfasts entscheiden, lohnt es sich, im Voraus zu fragen, ob glutenfreie Frühstücksoptionen angeboten werden. Ich selbst gehe hier immer lieber auf Nummer sicher und habe mein eigenes Brot inkl. Toastbags mit dabei! So kann man sich am Buffet noch am Käse oder Aufschnitt bedienen und mit vollem Bauch in den Tag starten. Aber Achtung: Ihr solltet vorab ebenfalls klären, ob es sich ggf. um ein typisch französisches Frühstück handelt. Dann kann die Auswahl durchaus etwas mager sein!
- Weniger ist mehr!
Auch wenn man zu Beginn der Reise am liebsten so viele Stationen wie nur möglich einplanen und möglichst viel sehen möchte, kann ich im Nachhinein mit gutem Gewissen sagen: Weniger ist mehr. Anstatt nur 1-2 Nächte an einem Ort zu bleiben, würden wir bei unserer nächsten Reise lieber mindestens drei, wenn nicht mehr Übernachtungen an einem Ort einplanen und dementsprechend in Kauf nehmen in der Summe weniger zu sehen. Ja, die Region ist spannend und es gibt unzählige wundervolle Orte, die besucht werden möchten. Dennoch kann es auf Dauer anstrengend werden, wenn Tag für Tag neue Eindrücke verarbeitet werden wollen und kaum Raum dafür bleibt, den Moment zu genießen.
- Auf vier Rädern: Alles rund ums Auto, Mietwagen, Maut & Co.
Lieber einen Mietwagen vor Ort mieten oder mit dem eigenen Auto anreisen? Die Frage aller Fragen, wenn es um die Fortbewegung geht. Beide Möglichkeiten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile! Der größte Vorteil am Reisen mit dem eigenen Fahrzeug ist, dass ihr von vorne herein so viel Gepäck mitnehmen könnt, wie ihr wollt (oder zumindest ins Auto passt). Ich habe den Luxus direkt genutzt und habe eine riesige „Küchentüte“ mitgenommen. Glutenfreier Toaster, Schneidebrettchen, Nudelsieb, Gemüsebrühe und und und. Natürlich kommt man auch mit weniger Utensilien zurecht, aber dennoch erleichtern einem diese Dinge die glutenfreie Reise enorm!
Der größte Minuspunkt für die Nutzung des eigenen Autos sind eindeutig die Fahrtstrecke. Je nachdem, von wo ihr aus Deutschland anreist, habt ihr nach wenigen Wochen einige tausend Kilometer mehr auf dem Tacho! Das muss man wollen und natürlich einplanen. Dazu kommt noch, dass sich die Anreise bis zu eurem Start-/Endpunkt bereits ganz schön ziehen kann und ihr hierfür jeweils einen ganzen Reisetag einplanen müsst.
Besonderheiten beim Tanken in Frankreich
Um das Tanken kommt ihr bei beiden Varianten nicht vorbei. Der durchschnittliche Spritpreis in Frankreich liegt leicht über dem in Deutschland. Aber spätestens an der Tanksäule werdet ihr feststellen, dass es „unser“ normales Super nur in Ausnahmefällen gibt. An den meisten Tankstellen wird Bleifrei Super (95 Oktan) mit einem Bioethanol-Anteil von bis zu 10 % angeboten (SP95-E10). Als Alternative ist Bleifrei Super Plus mit 98 Oktan erhältlich. Checkt also am besten vorab, ob euer Auto E10 verträgt. Wir waren darauf nicht vorbereitet und haben uns dann quasi zum allersten Mal an der Zapfsäule mit der Thematik beschäftigt! 🙂
Wissenswertes zu Mautstrecken & Umweltzonen
Ihr solltet beachten, dass in der Normandie auf Teilstrecken der Autobahn auch für KFZ Maut fällig wird – je nachdem, welche Strecke ihr wählt. Auch die Nutzung von Brücken und Tunneln kann gebührenpflichtig sein. Die spektakuläre Autobahnbrücke Pont de Normandie zwischen Le Havre und Honfleur kostet beispielweise bei der Überfahrt mit dem KFZ ebenfalls eine Gebühr!
Spart Zeit: Mautbox
Wer regelmäßig auf französischen Autobahnen unterwegs ist oder einfach nicht immer zum Bezahlen anhalten möchte, kann auf eine sogenannte Mautbox zurückgreifen. Wie das funktioniert? Hierfür wird vorab eine kleine Mautbox, auf Französisch „badge de télépéage“, an der Windschutzscheibe befestigt. Diese wird automatisch an allen französischen Mautstellen, und je nach Anbieter auch in weiteren europäischen Ländern, erkannt. Hiermit öffnet sich die Schranke automatisch, sobald man an sie heranfährt – regelmäßig gibt es hier auch spezielle Fahrspuren, an denen man mit bis zu 30 km/h durch die Mautstelle fahren kann. Diese sind mit einem „t“ gekennzeichnet). Die Informationen zur Autobahnnutzung werden im Nachgang automatisch zur Rechnungsstellung an den Anbieter der Mautbox übermittelt. Das Abonnement kann online abgeschlossen werden; ein Wohnsitz in Frankreich ist dafür nicht notwendig.
Bei dem Gerät zur elektronischen Mauterfassung bleibt der Preis für die zurückgelegten Autobahnkilometer gleich. Während man so kein Geld sparen kann, kann man jedoch zumindest etwas Zeit einsparen. Und ja, man sollte auch beachten, dass die Mautbox an ein kostenpflichtiges Abo geknüpft ist. Die drei Marktführer in Frankreich sind Ulys, Fulli und Bip & Go. Es gibt aber auch deutsche Anbieter, wie beispielsweise den ADAC.
Nicht vergessen: Umweltplakette
In den vergangenen Jahren wurde eine Umweltplakette, die Crit´Air-Vignette, an vielen Orten Frankreichs nur bei Feinstaubalarm benötigt. Doch mit der Einrichtung von festen Umweltzonen ist diese nun in 13 Ballungsräumen und Städten das ganze Jahr über Pflicht. Dies gilt auch für deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer, bzw. für deren Fahrzeuge. 🙂 Und falls ihr euch fragen solltet: Nein, die deutsche Umweltplakette ist in Frankreich nicht ausreichend.
Die Crit’Air-Vignette kann nur online bestellt werden und ist auch für nicht in Frankreich zugelassene Fahrzeuge für 4,76€ (Stand 09/2024) auf der offiziellen Homepage des französischen Umweltministeriums zu erwerben. Keine Sorge! Auf der Webseite könnt ihr die Spracheinstellungen auf Deutsch ändern. Der Versand erfolgt bequem per Post. Es gibt auch andere Anbieter bzw. Unternehmen, die diese Plaketten anbieten, jedoch ist hier mit höheren Gebühren zu rechnen.
- Gut versorgt unterwegs
Was ich auf keiner Reise missen möchte, sind eine Kühltasche + Kühlakkus für unterwegs. So könnt ihr praktisch eure Lebensmittel von A nach B transportieren oder auch Snacks für ein schönes Picknick oder euren Tagesausflug mitnehmen! Ich finde es immer echt entspannt, wenn man bei einem Ortswechsel nicht vorab alles unbedingt leer essen muss und die restlichen Sachen so bequem über Tag lang kühlen kann, bevor später in der nächsten Unterkunft wieder ein Kühlschrank wartet!
Dazu solltet ihr mit eurer glutenfreien Essensplanung quasi immer einen Schritt voraus sein und auch ggf. Öffnungszeiten von Supermärkten im Hinterkopf haben. Nichts ist ärgerlicher als beispielsweise an einem Sonntag die Unterkunft zu wechseln und am neuen Zielort keinen geöffneten Supermarkt mehr zu finden.
Und ja, auch Autofahrten können ganz schön lang sein. Um ein Loch im Bauch und miese Laune unterwegs zu vermeiden, solltet ihr immer genügend Snacks im Auto haben! Das gilt auch für Tagesausflüge. Hier ist es keineswegs garantiert, dass ihr unterwegs sicher glutenfreie Gerichte in Lokalen findet. Auch an Raststätten sieht das Angebot meist mau aus! Das Gute an der ganzen Sache: Französische Supermärkte haben ein breites Angebot an glutenfreien Lebensmitteln. Von Broten bis hin zu allen möglichen Snacks schlägt das glutenfreie Herz hier Purzelbäume (zumindest in den größeren Super- und Hypermärkten)! Dementsprechend müsst ihr nicht alle Lebensmittel von Zuhause mitbringen.
Plant ihr eine Reise nach Frankreich oder wart selbst schon einmal in der Normandie und Bretagne? Habt ihr noch weitere Tipps oder Fragen? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon! Hier habe ich euch bereits unsere Reiseroute vorgestellt.
Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!
Eure Anna ♥