Was bedeutet die Abkürzung ppm?
Hattet ihr auch schon einmal ein Produkt in euren Händen, auf dem beispielsweise Gerste oder GERSTENMalzextrakt in der Zutatenliste aufgeführt, aber dennoch eine durchgestrichene Ähre aufgedruckt und das Produkt als „glutenfrei“ gekennzeichnet war?
In diesem Fall ist das Produkt glutenfrei, da der Glutengehalt unter der festgesetzten Grenze von 20 ppm liegt und somit auch für Zöliakiebetroffene unschädlich ist. Aber wofür steht diese Bezeichnung und was bedeutet sie?
Was bedeutet ppm?
ppm bedeutet parts per million, also Milligramm pro Kilo. Die Angabe „<20 ppm Gluten“ bedeutet, dass bis zu 20 mg Gluten in einem Kilogramm Produkt enthalten sein können. So weit so gut.
Sind Produkte dann trotzdem glutenfrei?
Ich muss ja zugeben, dass mich diese Auszeichnung damals kurz nach meiner Diagnose wirklich sehr verunsichert hat. Ich dachte bis dahin, dass alleine vom Wortlaut her glutenfrei = keinerlei Gluten bedeutet, also eine 0,0-Grenze herrscht.
Der Codex Alimentaruis regelt diesen Begriff jedoch europaweit, in den USA und Kanada dahingehend, dass der Grenzwert für glutenfreie Produkte bei den zuvor genannten 20 ppm liegt. Laut Deutscher Zöliakiegesellschaft (DZG) sei ein Glutengehalt von 0,0 einfach nicht realisierbar bzw. ist bisher keine analytische Methode bekannt, die 0 ppm Gluten in einem Lebensmittel tatsächlich nachweisen kann. Dazu kommt ein mögliches Kontaminationsrisiko, bei dem sogar von Natur aus glutenfreies Getreide, wie z.B. Reis oder Mais mit glutenhaltigem Getreide (Fremdbesatz) verunreinigt werden können. Der niedrigste bisher nachzuweisende Wert liegt bei 3 ppm.
Sind die Produkte dann nicht schädlich für mich, wenn ich Zöliakie habe?
Nein. Der Restglutengehalt von 20 ppm in einem glutenfreien Lebensmittel ist für Zöliakiebetroffene nachweislich untoxisch, so dass demnach Produkte mit weniger als 20 ppm bedenkenlos auch bei einer strikt glutenfreien Ernährung verzehrt werden können.
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Eure Anna ♥
