Tipps für die Neustadt
Nachdem ich euch in der vergangenen Woche meine Tipps zwischen Altona und Blankenese verraten habe, nehme ich euch heute mit in die Hamburger Neustadt. Von Sightseeing bis hin zu glutenfreien Stärkungen ist wieder alles dabei – perfekt, um euch bei eurer Städtetrip-Planung unter die Arme zu greifen!
Frühstück bei Isabella
Starten wir mit einem Frühstück bei Isabella. Besser kann wohl kein Tag starten, oder? Bei der Auswahl kann man sich meist gar nicht entscheiden – soll es herzhaft sein oder starten wir direkt mit einem der wunderhübschen Törtchen? Fündig wird hier jeder – selbst diejenigen, die nicht unbedingt auf Gluten verzichten müssen.
Isabella Glutenfreie Pâtisserie: Alte Oberpostdiretion – Stephanspl. 1-3 – 20354 Hamburg
Gut gestärkt machen wir uns auf unsere kleine Entdeckungstour durch die Neustadt. Ich habe mich bei der Tour für die praktischste Laufstrecke entschieden, so dass man nicht kreuz und quer durch die Neustadt jagt. Natürlich könnt ihr euch auch nach Belieben für eine andere Reihenfolge entscheiden – besonders dann, wenn ihr beispielsweise den Michel direkt zur Öffnung besuchen möchtet, um einem möglichen Besucheransturm zu entgehen.
Planten un Blomen
Nach dem ausgiebigen Isabella-Frühstück verschlägt es mich erst einmal in den Botanischen Garten. Was soll ich sagen? Ich liebe botanische Gärten und toll angelegte Parks! Einmal bei Isabella über die Straße gehüpft, stehen wir auch schon direkt im Grünen. Auch wenn Planten un Blomen offiziell zu St. Pauli und nicht zur Neustadt gehört, passt ein Besuch des Gartens jedoch von der Lage her perfekt für eine Neustadt-Entdeckungstour! Wenn man wollte, könnte man hier wahrscheinlich den ganzen Tag verbringen. Einen Besuch des Japanischen Gartens mit Teehaus solltet ihr auf jeden Fall bei der Tour einplanen. Einfach zwischendurch auf einer der Bänke Platz nehmen um zu verschnaufen und ein wenig vor sich hin zu träumen!
Unser Weg führt uns quasi einmal komplett durch den Garten und die angrenzende Parkanlage vom Dammtor bis hin zum Millerntor. Durch die Unterführungen muss man so den Park noch nicht einmal verlassen und kann dem Großstadtdschungel entgehen.
Mahnmal Untersuchungsgefängnis Holstenglacis
Direkt hinter dem heutigen Landgericht mit Strafjustizbehörde befindet sich bei den kleinen Wallanlagen ein Mahnmal zum damaligen Untersuchungsgefängnis Holstenglacis. Auf Gedenktafeln entlang der heutigen Gefängnismauer wird der Hingerichteten gedacht, die sich am Widerstand gegen die Deutsche Okkupation und Kriegsführung zwischen 1933-1945 beteiligt haben. Keine leichte Kost, aber in meinen Augen einen Besuch wert!
Nachdenklich geht es weiter, bis wir fast am Millerntor den Park verlassen. Hier könnt ihr entweder den Haupteingang nehmen, oder den Seitenausgang auf Höhe der Peterstraße, der direkt zu unserem nächsten Ziel führt – dem KomponistenQuartier.
Musikerviertel – KomponistenQuartier
Wusstet ihr, dass Johannes Brahms in Hamburg geboren wurde? Aber nicht nur Brahms, sondern mit ihm noch andere „große Namen“ unter den Komponisten haben eine enge Verbindung zu Hamburg. So wirkten im 18. Jahrhundert auch Georg Philipp Telemann und Carl Philipp Emanuel Bach als städtische Musikdirektoren in der Hansestadt. Und auch Fanny und Felix Mendelssohn haben in Hamburg das Licht der Welt entdeckt. Felix Mendelssohn kennt bestimmt jeder von euch auch ohne es zu wissen – er hat den Sommernachtstraum inklusive des bekannten Hochzeitsmarsches komponiert.
Selbst wenn man mit klassischer Musik oder dem Werk der Komponisten nicht viel anfangen kann, lohnt es sich einen kleinen Streifzug durch das Komponistenviertel zu unternehmen, um ein bisschen in Hamburgs Geschichte um 1800 einzutauchen. Kleine Gassen und Gänge, bei denen man locker beide Seiten der Mauern anfassen kann, lassen nur erahnen wie es hier einmal zugegangen sein muss. Besonders der Hinterhof der Komponisten-Museen lohnt einen Besuch – eine kleine Idylle, die mich an die Hofjes in Amsterdam erinnert. Und wer dann doch noch etwas tiefer in die Geschichte der Komponisten eintauchen möchte, ist in den Museen im KomponistenQuartier gut aufgehoben.
KomponistenQuartier: Peterstraße 29-39 – 20355 Hamburg
Michel – St. Michaelis
Nicht nur ein Besuch des Inneren der Kirche lohnt sich, sondern insbesondere auch eine Auffahrt auf die Aussichtsterrasse. Von hier oben hat man aus 106 m Höhe einen wunderbaren Rundumblick über die Hansestadt und kann sich einen Überblick vom Hafen bis hin zur Alster und noch vieeeel weiter bis zum Horizont verschaffen.
Wie sieht es bei Höhenangst aus?
Wenn ihr schon länger meinen Blog lest, wisst ihr ja, dass ich ganz schön mit Höhenangst zu kämpfen habe. Ich bin immer super glücklich, wenn es per Aufzug in luftige Höhen geht und ich mich dann quasi „nur“ beim Aussteigen überwinden muss. Die Auffahrt ist also relativ unproblematisch für mich – da dachte ich auch noch, dass es ein Scherz wäre, dass man nur in eine Richtung den Aufzug nutzen dürfte. Als aktuelle Corona-Schutzmaßnahme wurde für den Besuch des Turmes ein One-Way-System eingerichtet, das nur die Auffahrt per Auszug und den Abstieg über die Treppen zulässt. Ich muss sagen, dass ich da teilweise wirklich an meine Grenzen gekommen bin und glücklich war, mich zeitweise an meine Freundin krallen zu können, wenn es ganz schlimm wurde. Wackelige Knie, Schweißausbrüche und richtige Angst inklusive! Für Menschen mit Höhenangst in meinen Augen wirklich eine kleine Mutprobe!
Michel / St. Michaelis: Englische Planke 1 – 20459 Hamburg
Mittagessen im Capriccio
Nach den ersten Stationen auf unserer kleinen „Neustadt-Tour“ wird es doch langsam Zeit für eine Stärkung. Zum Mittagsessen geht es ins Capriccio, das ich euch auch schon in meinem glutenfreien Hamburg-Restaurantführer vorgestellt habe. Ich empfehle euch auf jeden Fall die glutenfreien Pasta!
Capriccio: Thielbek 12 – 20355 Hamburg
Flanieren oder Natur pur?
Mit neuer Energie (oder wahlweise auch mit dem weitverbreiteten Mittagstief 🙂 ) gibt es wieder zwei Optionen für euch: Entweder raus vor die Tore Hamburgs in die Natur oder weiter in Richtung Jungfernstieg & Binnenalster.
Was ihr fernab des Großstadttrubels unternehmen könnt, habe ich euch hier aufgeschrieben. Ich bin ja auf Anhieb ein Fan der Boberger Niederung und der Fischbeker Heide gewesen. Natur pur, durchatmen, Vogelgezwitscher – und das nur einen Katzensprung von Hamburg entfernt.
Für diejenigen, die lieber noch die Stadt entdecken möchten, bietet sich ein kleiner Spaziergang entlang der „typischen“ Sehenswürdigkeiten ja praktisch an. Rathaus, (window) Shopping rundum des Jungfernstiegs, Große Bleichen und Neuer Wall. Besonders zum Abend hin empfehle ich euch einen Spaziergang um die Binnenalster – bei gutem Wetter ist der Sonnenuntergang wirklich toll! Und obwohl wir im Herzen der Stadt sind, findet man hier immer ein Plätzchen, um der Sonne Gute Nacht zu sagen und den Tag zu verabschieden.
Habt ihr noch Tipps, was man in der Neustadt entdecken sollte und nicht verpassen darf? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon!
Eure Anna ♥