Wissenswertes bei Zöliakie
Es gibt Lebensmittel, bei denen ich mir zu Beginn meiner glutenfreien Diät niemals Gedanken gemacht hätte, ob sie möglicherweise Gluten enthalten könnten. Auch noch längere Zeit nach meiner Diagnose habe ich mir beispielsweise an Hotelbuffets gedankenlos munter Saaten, Kerne und auch Leinsamen über den Joghurt oder geschnibbeltes Obst gegeben. Aber wie ist es denn nun mit Leinsamen? Sind diese glutenfrei und somit sorgenfrei bei Zöliakie zu essen?
Leinsamen
Grundsätzlich sind Leinsamen in ihrer Rohform wie auch Reis und Mais von Natur aus glutenfrei. Leinsamen sind die Samen des Flachses, der nicht mit glutenhaltigem Getreide verwandt ist. Wusstet ihr, dass es etliche Sorten Flachs gibt? In der Praxis wird jedoch nach der Hauptverwendung Faserlein und Öllein unterschieden. Für uns ist insbesondere der Öllein interessant – daraus werden Öl (welch ein Wunder bei dem Namen) und eben auch Leinsamen gewonnen.
Ganze Leinsamen
Das Gute vorweg: Leinsamen an sich sind grundsätzlich von Natur aus glutenfrei.
Wer jedoch schon einmal den Inhalt einer Leinsamenpackung unter die Lupe genommen hat, weiß, dass sich da teilweise auch Fremdkörper verstecken können. Unerwünschtes Beiwerk wie Körner, andere Saaten oder kleine Steinchen. Mal mehr, mal weniger. Dementsprechend sollten Leinsamen vor dem Verzehr genauso wie auch Linsen sorgfältig verlesen und aussortiert werden. Mögliche Fremdkörper werden so vorab entfernt, so dass man nicht Gefahr läuft aus Versehen auch glutenhaltige Samen mitzuessen, die sich zwischen den Leinsamen verstecken können. Die Verunreinigung der eigentlich glutenfreien Leinsamen kann bereits beim Feldeintrag oder im weiteren Verarbeitungsprozess passieren.
Verarbeitete Leinsamen
Wer anstatt auf ganze Leinsamen lieber auf bereits geschrotete oder gemahlene Leinsamen zurückgreift, sollte hierbei immer zu explizit glutenfrei deklarierten Leinsamen greifen. Bei geschroteten Leinsamen besteht sonst die Gefahr, dass eben das oben genannte, nicht gewünschte Beiwerk mit in die Mühlen gerät und hinterher unmöglich herausgelesen werden kann. Leinsamen werden zwar nicht in Getreidemühlen gemahlen, da diese durch den hohen Ölgehalt die Mahlsteine verschmieren würden, jedoch kann es durchaus sein, dass glutenhaltige Körner zwischen die Leinsamen geraten und diese so kontaminieren. Für Zöliakiebetroffene tatsächlich eine Gefahrenquelle, über die ich mir damals kurz nach meiner Diagnose auch noch keine Gedanken gemacht habe. Seitdem greife ich bei geschroteten Leinsamen lieber zur sicheren Option und wähle die mit dem Logo der durchgestrichenen Ähre oder der Aufschrift glutenfrei. Da sieht man wieder einmal, dass es durchaus kleine Besonderheiten in der glutenfreien Ernährung gibt, wenn es darum geht, sich wirklich spurenfrei zu ernähren!
Bedeutet: Bei einer Zöliakie sollten ganze Leinsamen vor dem Verzehr verlesen werden und geschrotete oder gemahlene Leinsamen nur die als glutenfrei deklariert sind verzehrt werden! Mein Tipp: Wer seine Leinsamen selbst schroten möchte, kann das in einer alten Kaffeemühle machen. Ich selbst nutze immer meinen Mixer dafür – Leinsamen rein und pulsweise zerkleinern, fertig!
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Achtet ihr beim Einkauf auf glutenfrei deklarierte Leinsamen oder sortiert eure auch immer aus? Schreibt mir gerne hier einen Kommentar oder meldet euch über Instagram oder Facebook!
Eure Anna ♥
