Das muss man mit Zöliakie beachten
In der Weihnachtsbäckerei gibt’s so manche (K)Leckerei, zwischen Mehl und Milch… Gibt es auch ganz schön viele Gefahrenquellen, was das Thema Kontamination angeht. Besonders dann, wenn man kurz nach der Diagnose das erste Mal glutenfreie Weihnachtsplätzchen oder leckeres Wintergebäck zaubern möchte, fragt man sich oft, was es beim Backen zu beachten gilt! Kann ich all meine Küchengeräte und Utensilien weiter nutzen, die ich auch schon vor meiner Diagnose genutzt habe? Was gilt es beim Adventsbacken generell zu beachten? Was sind die größten Gefahrenquellen?
Lebensmittel
Starten wir mit den Hauptakteuren in der glutenfreien Küche! Selbstverständlich solltet ihr bei allen verwendeten Zutaten darauf achten, dass diese glutenfrei sind! Egal, ob es sich dabei um Mehl, bunte Zuckerperlen und andere Verzierung, Gewürze oder weitere Zutaten handelt. Hier sollte vorab jedes Lebensmittel genau unter die Lupe genommen werden. Worauf man bei Mehlen achten sollte, habe ich euch hier bereits schon einmal erklärt.
Arbeitsfläche
Ihr seid bei Freunden zum gemütlichen Plätzchenbacken eingeladen oder lebt in einer Mischküche? Hier sollte penibel auf Sauberkeit geachtet werden. Besonders beim Backen, sind herumfliegendes Mehl, Krümel & Co. die größten Gefahrenquellen. Am besten ist es, wenn ihr getrennte Arbeitsbereiche einrichten könnt. So kommt man sich nicht mit glutenhaltigen und glutenfreien Zutaten in die Quere. Ebenso sollte selbstverständlich dabei sein, dass separates Equipment genutzt wird!
Backutensilien
Wenn man seine Küche nach der Diagnose auf den Kopf stellt, sollte man sich die Zeit nehmen und wirklich jedes Teil hinterfragen. Kann sich hier Gluten abgesetzt haben oder verstecken? Gibt es Rillen, Ritzen, Fasern oder Einkerbungen, die man nicht richtig reinigen kann? Penible Sauberkeit bekommt auf einmal eine ganz neue Bedeutung. Insofern ihr Geräte oder Utensilien nicht komplett säubern könnt und die Möglichkeit besteht, dass kleinste Spuren an Gluten zurückbleiben, sollten diese Dinge nicht mehr genutzt, sondern ersetzt werden. Tipps für die glutenfreie Küche habe ich euch bereits in diesem Beitrag aufgeschrieben!
Insbesondere sollten Ausstech- und Backformen unter die Lupe genommen werden. Hier können sich am Material oder in Rillen, Schweißnähten und Einkerbungen Glutenrückstände befinden, die man auch trotz einer intensiven Reinigung kaum entfernen kann.
Solltet ihr noch Formen haben, die ihr zuvor bereits für glutenhaltiges Gebäck genutzt habt, empfiehlt es sich, diese im Zweifelsfall auszutauschen. Das gilt auch für Springformen und Mehlsiebe, bei denen man nicht ausschließen kann, dass noch glutenhaltige Spuren vorhanden sind. Auch Pinsel, mit denen Backformen oder Backwaren eingestrichen werden, sollten kritisch beäugt werden!
Ebenso sollten Utensilien aus Holz wie Brettchen, Nudelhölzer und Löffel ausgetauscht werden. In den feinen Rillen und Fasern kann sich immer Gluten festsetzen, das man nicht restlos beseitigen kann – egal, wie doll man schrubbt!
Das gleiche Spiel gilt natürlich auch für eure Backschürze, Putzlappen, Küchentücher & Co.. Auch dabei solltet ihr penibel darauf achten, dass diese nicht gleichzeitig für glutenhaltige Lebensmittel genutzt werden und es so zu einer Kontamination kommen kann.
Küchenmaschine
Habt ihr euch schon einmal die Frage gestellt, wie es mit eurer Küchenmaschine aussieht? Vor meiner Zöliakie-Diagnose habe ich lange Zeit ein klassisches Handrührgerät genutzt. So weit, so gut. Nachdem ich jedoch dann in einer glutenfreien Facebook-Gruppe das Innenleben eines solchen Gerätes gesehen habe, war ich allerspätestens davon überzeugt, dass mein Altgerät nicht mehr eingesetzt wird. Tatsächlich kann sich im Inneren solcher Maschinen so viel (glutenhaltiger) Mehlstaub absetzen, der wahrscheinlich bei jeder Nutzung an die verarbeiteten Lebensmittel abgegeben wird. Für mich eine viel zu große Gefahrenquelle!
Dementsprechend habe ich mich damals riesig gefreut, als Weihnachten eine neue Küchenmaschine unter dem Weihnachtsbaum lag, mit der seitdem nur glutenfreie Lebensmittel verarbeitet werden. Ebenso würde ich auch bei Freunden oder Verwandten nicht mehr auf deren Handrührgeräte zurückgreifen, um für mich einen glutenfreien Teig anzurühren! Better safe than sorry, oder wie heißt es so schön? 🙂
Backofen
Ich kenne persönlich niemanden, der sich nach der Zöliakiediagnose extra einen neuen Backofen zugelegt hat. Der Ofen sollte dennoch penibel gereinigt werden. Ebenso sollte ab nun nicht mit Umluft, sondern bei Ober-/Unterhitze gebacken werden – so wird kein glutenhaltiges Mehl aufgewirbelt (insbesondere, wenn gleichzeitig glutenfreie und glutenhaltige Backwaren gebacken werden). Bei Backblechen und Kuchenrosten muss im Einzelfall entschieden werden – diese sind natürlich auch komplett zu reinigen oder durch neue zu ersetzen.
Falls es sich nicht vermeiden lässt, und ihr gleichzeitig glutenfreie und glutenhaltige Backwaren im Backofen backen möchtet, sollte das glutenfreie Backblech immer oben stehen! So können nicht aus Versehen glutenhaltige Krümel auf die glutenfreien Backwaren bröseln. Und auch hierbei gilt die Regel bezüglich der Ober-/Unterhitze, auch wenn sich bei mehreren Blechen die Hitze nicht so gut verteilt! Sollte es die Möglichkeit geben, würde ich alleine für mein gutes Bauchgefühl glutenfreie und glutenhaltige Kekse immer separat backen! 🙂
Backpapier
Wenn ihr euch bei den Backblechen nicht sicher seid, kann ein frischer Bogen Backpapier vor einer möglichen Kontamination schützen. Solltet ihr Dauerbackmatten verwenden, würde ich mir hier für die glutenfreie Backstube eine neue zulegen!
Keksdose
Wenn die Kekse und anderen Leckereien fertig sind, müssen sie natürlich sicher verstaut werden. Hier sollte es klar sein, dass sie nicht gemeinsam mit glutenhaltigen Keksen in einer Keksdose aufbewahrt werden, oder?
Weihnachtsteller
Gibt es bei euch Zuhause auch immer einen bunt zusammengestellten Weihnachtsteller mit allerhand süßen Weihnachtsleckereien? Auch hierbei muss natürlich nicht nur darauf geachtet werden, dass die einzelnen Komponenten glutenfrei sind, sondern auch, dass hierbei nichts verwechselt wird und auf einmal glutenhaltige Backwaren wie Kekse, Spekulatius oder Lebkuchen auf dem glutenfreien Teller landen!
Habe ich noch etwas vergessen? Worauf achtet ihr am meisten in der glutenfreien Weihnachtsbäckerei? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon!
Folgt ihr mir eigentlich schon auf Instagram und Facebook? Ich freue mich, wenn wir uns auch da vernetzen!
Eure Anna ♥