Q & A Zöliakie
Viele Betroffene haben bereits einen längeren, wenn nicht langen Leidensweg hinter sich, bis sie die Diagnose Zöliakie erhalten. Auch wenn die Diagnose zunächst einmal vor allen Dingen Verzicht bedeutet, ist es für viele eine unheimliche Erleichterung, endlich den Grund für die immer wiederkehrenden Beschwerden wie Bauchschmerzen, Magen- und Darmproblemen, Gewichtsverlust und so viele andere Begleiterscheinungen zu haben. Oftmals wird eine Zöliakie nur deswegen in Betracht gezogen, weil eben dieses „Vollbild“ einer Zöliakie vorliegt, wie man so schön sagt.
Aber wie ist das denn, wenn man gar keine Symptome hat oder solche, die nicht auf eine Zöliakie hindeuten? Kann das dann überhaupt eine Zöliakie sein? Wenn ich bereits so frage, könnt ihr es euch fast schon denken, oder? Ja, auch ganz ohne oder atypische Symptome ist es durchaus möglich eine Zöliakie zu haben!
In diesen Fällen spricht man von einer stillen, stummen oder subklinischen Zöliakie. Dabei sind Antikörper im Blut vorhanden und auch die histologische Untersuchung im Hinblick auf die Marsh-Kriterien ist positiv – dennoch sind die Betroffenen im Alltag jedoch weitgehend asymptomatisch und weisen somit nicht auf die typischen Beschwerden einer klassischen Zöliakie hin. Hier darf man nicht vergessen, dass nur bei 10 bis 20 % der Betroffenen das Vollbild der Zöliakie vorliegt. 80 bis 90 % haben untypische oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung.1
Wie kommt man dann auf eine Zöliakie?
Gott sei Dank wächst das Bewusstsein für Zöliakie immer mehr. So wird auch eine stille Zöliakie beispielsweise durch Screenings festgestellt, wenn nahe Familienangehörige bereits diagnostiziert wurden oder wenn beispielsweise weitere Autoimmunerkrankungen, Diabetes mellitus Typ 1 oder das Down-Syndrom vorliegen und aufgrund dessen zusätzlich auch auf Zöliakie getestet wird.
Wie wird eine stille Zöliakie festgestellt?
Eine stille Zöliakie wird genauso festgestellt, wie jede andere Form der Zöliakie – also durch einen Bluttest und eine Magenspiegelung. Mehr dazu erfahrt ihr hier.
Kann ich dann weiterhin glutenhaltig essen?
Ganz klar: Nein! Auch wenn zunächst einmal keine Symptome das Leben schwer machen, muss dennoch auf eine strikte glutenfreie Diät geachtet werden. Ohne Cheat Days, ohne Ausnahme. Auch wenn es vielleicht paradox klingen mag und möglicherweise super schwerfällt, sollte sich unbedingt an die glutenfreie Diät gehalten werden. Man darf hierbei nicht ausblenden, dass der Körper auch ohne die klassischen Beschwerden durch die Aufnahme von Gluten genauso wie bei der klassischen Zöliakie geschädigt wird. Nur weil man vielleicht keine Schmerzen haben sollte, heißt es ja nicht, dass das Problem nicht gegeben ist.:-) „Auch wenn Menschen mit stummer Zöliakie keine Beschwerden verspüren, kann sich ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nach Beginn einer glutenfreien Ernährung bessern.“2 „In vielen Fällen sind die Symptome nur scheinbar versteckt, in Wirklichkeit wird nach Beginn der glutenfreien Ernährung eine Besserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit beobachtet.“3
Ich freue mich unheimlich über euer Feedback und einen Austausch zu dem Thema! Habt ihr vielleicht sogar eine stille Zöliakie? Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon.
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Eure Anna ♥
Wichtiger Hinweis:
Dieser Beitrag enthält allgemeine Hinweise und ist zum Teil ein persönlicher Erfahrungsbericht. Er soll zur weiteren Aufklärung über Zöliakie dienen, kann jedoch keinen Arztbesuch ersetzen und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden.
Quellen:
1 Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) – Das Krankheitsbild
2 Pharmazeutische Zeitung – Das bisschen Gluten ist schon zu viel
3 Dr. Schär Institute – Symptome der Zöliakie