Glutenfrei durch… Südafrika

Tipps für deine glutenfreie Reiseplanung

Wenn ich früher an Südafrika gedacht habe, kamen mir direkt weite, weiße Sandstrände und eine einzigartige Natur in den Sinn. Safaris und wilde Tiere. Malerische Weingüter, der Tafelberg und eine fröhliche, offene Kultur. Ich musste an Maisbrei und Grillen denken – keine Ahnung warum, aber manchmal hat man einfach bestimmte Bilder im Kopf, bevor man ein Land überhaupt besucht und kennengelernt hat.

Südafrika kann nicht nur einzigartige Natur, sondern auch richtig gutes (glutenfreies) Essen!

Aber ganz so Unrecht hatte ich mit meiner Intuition gar nicht, was Südafrika angeht. Die Seite mit Top-Restaurants, stylischen Cafés und eine super Auswahl an glutenfreien Produkten in den Supermärkten hatte ich bislang zwar nicht auf dem Schirm – wie gut, dass ich jetzt 7 Wochen Zeit hatte, die Kapregion mit seiner Küche und Kultur kennenzulernen.

Wie auf allen Reisen bin ich im Nachhinein glücklich, dass ich mich in der meisten Zeit selbst versorgen konnte. Einerseits kann man auf die Weise auch die lokalen (glutenfreien) Produkte noch besser kennenlernen und die Supermarktregale leerräumen und ist nicht davon abhängig, jeden Tag aufs Neue auswärts eine Möglichkeit zum Essen zu finden. Auch wenn ich liebendgerne neue Restaurants teste, bin ich einfach immer beruhigter, wenn ich selbst die Möglichkeit habe, mir mein Essen im Notfall selbst zubereiten zu können. Als Plan B ist so eine eigene Kochmöglichkeit in der Hinterhand immer beruhigend.

Anders als sonst vor meinen Reisen hatte ich nun vorher kaum Zeit zur Planung und Vorbereitung – nichtsahnend habe ich also so lieber mehr als zu wenig Vorräte an Lebensmitteln eingepackt. Und ihr könnt mir glauben, dass das für sieben Wochen nicht gerade wenig war! Nudeln, Brote, Snacks für zwischendurch. Eine Menge an Snacks! Was soll ich sagen? Im Nachhinein ist man ja meistens schlauer! Die Hälfte, wenn nicht mehr hätte ich auf jeden Fall zu Hause lassen können. Die Super- und Drogeriemärkte in Südafrika sind gut ausgestattet und bieten einiges an glutenfreien Sachen – bei manchen können sich unsere Supermärkte in der Heimat noch eine Scheibe abschneiden.

Glutenfrei einkaufen – Wo finde ich die beste glutenfreie Auswahl?

Ein Hoch auf die Trends und die Firmen, die sich auf die entsprechende Nachfrage einstellen! Momentan ist Banting in Südafrika ein absoluter Trend. Bei dieser Art von Low Carb Diät wird meist auch auf Gluten verzichtet. Auch wenn solche Trends für Zöliakiebetroffene immer so eine Sache sind, freue ich mich jedoch meist über die große Auswahl, die dadurch in den Auslagen der Geschäfte liegt. So gibt es bei Checkers beispielsweise verschiedene frische Brote, Waffeln, Pizzaböden in der Kühlung und weitere glutenfreie Lebensmittel in den Regalen finden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in und um Kapstadt herum eine größere Auswahl in den Supermärkten an glutenfreien Lebensmitteln, als beispielsweise in den Filialen entlang der Gardenroute hat – oder ich habe einfach die Tage erwischt, an denen die Regale etwas leergefegt waren. Wie auch bei uns gibt es in manchen Geschäften eine „gesunde“ Abteilung, jedoch verstecken sich Cornflakes und Brot (besonders im PicknPay) auch manchmal zwischen den „normalen“ Sachen – hier lohnt es sich auf jeden Fall ein bisschen die Augen aufzuhalten.

Wo wir gerade bei den Supermärkten sind: Da kann ich euch direkt meine liebsten Supermärkte für den glutenfreien Einkauf in Südafrika vorstellen.

Das ist nur ein klitzekleiner Teil der glutenfreien Sachen, die ihr im DisChem (in Jeffrey’s Bay) bekommt!

DisChem

DisChem, warum habe ich dich nur so spät entdeckt? Aber wie heißt es so schön? Besser spät, als nie! Durch Zufall habe ich das kleine Paradies in Jeffreys Bay entdeckt – eigentlich wollten wir etwas ganz anderes kaufen. Und wie das so ist, wollte ich „nur mal eben schnell“ gucken, was es an glutenfreien Sachen gibt.

Um ehrlich zu sein, habe ich mit 2-3 Broten, etwas Mehl und einigen Crackern gerechnet – und dann stand ich in einem ganzen Gang voller glutenfreier Sachen. DisChem ist eine Kette, die auch mehrere Filialen in Kapstadt hat. Wenn ihr euch zu Beginn eurer Reise einen Vorrat anlegen möchtet, oder einfach lauter neue Produkte kennenlernen mögt, seid ihr hier gut aufgehoben!

Checkers

Neben frischen Sachen in der Kühlung (s.o.) findet ihr hier auch abgepackte Buchweizenbrote und je nach Filiale auch Kekse und kleine Leckereien – für den täglichen Einkauf war Checkers immer meine liebste Anlaufstelle. Besonders habe ich mich in das ganz dunkle Banting-Brot verliebt.

Aber Achtung: Auch wenn ihr es im Kühlschrank lagert, wird es recht schnell schlecht. Aber ich bin mir sicher, dass ihr es schnell aufesst, weil es so gut schmeckt!

PicknPay

PicknPay hat ein solides Angebot an glutenfreien Lebensmitteln – Pasta, Cracker und Brot findet ihr in den meisten Filialen. Wenn ihr Glück habt, gibt es manchmal auch mehr Auswahl!

Food Lover’s Market

Food Lovers gehört an sich zwar nicht zu meinen liebsten Supermarktketten in Südafrika für den täglichen Einkauf, aber zumindest die glutenfreie Auswahl war in der Filiale in Jeffrey’s Bay ganz gut!

Auch andere Supermärkte wie Woolworth, Shoprite, kleine Tante Emma Läden und Spar bieten z.B. glutenfreies Crackerbread und andere glutenfreie Lebensmittel an. Wenn ihr euch nach eurer Ankunft in Kapstadt direkt für die ersten Tage mit Lebensmitteln eindecken möchtet, lege ich euch den Woolworth direkt im Flughafen ans Herz. Hier gibt es verschiedene glutenfreie Brote und Muffins in der Brotabteilung! (Die habe ich leider erst am Tag meines Rückfluges entdeckt?!)  Zusätzlich findet man öfter noch Reformhäuser, die einige glutenfreie Produkte im Angebot haben.

Insgesamt ist die Kennzeichnung gut – die Allergene sind wie in Europa ausgewiesen. So wird auf den Etiketten auch darauf aufmerksam gemacht, wenn in der Fabrik z.B. Soja, Nüsse oder eben auch Gluten verarbeitet wird.

Wer neben Gluten auch noch auf Laktose verzichten muss, findet in den größeren Supermärkten (auf jeden Fall in den riesigen Hypermärkten) neben Soja-, Mandel– und laktosefreier Milch auch laktosefreien Joghurt.

Glutenfrei essen gehen

Man kann Glück haben. Man kann Pech haben. Eigentlich ist es genauso wie zu Hause! Manche Lokale haben explizit auf der Karte gekennzeichnet, dass sie glutenfreie Gerichte anbieten, für andere ist das Thema Neuland. Oft gibt es aber auch hier das Phänomen, dass glutenfreie Gerichte angeboten werden, man sich aber über die Thematik Kontamination und Spuren noch keine Gedanken gemacht hat. Aber ich kann euch beruhigen: Es gibt auch viele Restaurants, in denen die Themen Kontamination und Spuren sehr ernst genommen werden und sich selbst die Kellner perfekt auskennen – oder sich schnell in der Küche informieren!

Jedoch rate ich dazu, immer genau nachzufragen, wie alles zubereitet wird und genau darauf hinzuweisen, dass ihr eine Autoimmunerkrankung habt und euch nicht aus anderen Diätgründen glutenfrei ernährt. Vielleicht helfen euch hier meine Tipps weiter!

Generell muss ich aber zugeben, dass ich positiv überrascht war, wie oft man dann zwischendurch doch einen Hinweis auf glutenfreie Gerichte sieht oder einfach völlig überraschend auf der Karte auf einmal ein glutenfreier Brownie steht.

Typische Gerichte – Wie sieht es hier mit Gluten aus?

Potjiekos

Potjiekos ist neben Braai wohl das beliebteste Essen in Südafrika. Entweder in der vegetarischen Variante mit Gemüse oder fleischig werden die Lebensmittel auf dem Feuer in einem riesigen Topf zubereitet – die Bush Babys, wie die gusseisernen Töpfe zuckersüß heißen gibt es in verschiedenen Größen und man findet sie wahrscheinlich in jedem südafrikanischen Haushalt. Ich muss sagen, dass ich nicht nur einmal damit geliebäugelt habe, zumindest einen kleinen Topf mit nach Hause zu bringen – aber hier musste selbst ich dann einmal einsehen, dass sie zu schwer sind und wohl eher nicht als Handgepäck durchgehen.

Achtung! Bei Potjiekos muss aufgepasst werden, da zusätzlich zu Öl und Gewürzen auch oft eine spezielle Potjiekos-Bouillon verwendet wird. Diese ist oft glutenfrei, aber man sollte trotzdem immer sicher gehen und das noch einmal prüfen! Und wie immer sollten natürlich die Töpfe vorher gut geschrubbt worden sein.

Pap

Pap kann man meist unproblematisch essen, da es aus Maismehl mit Wasser und teilweile Milch und ein bisschen Butter hergestellt wird. Für mich ist es mit dem pappigen Ugali aus Kenia vergleichbar. In Südafrika wird es als Beilage besonders zu Braaifleisch oder generell als Beilage gegessen – ich muss ehrlich sagen, dass ich es nicht vermisst habe, wenn es nicht auf dem Speiseplan stand?!

Chakalaka

Chakalaka habt ihr in der vergangenen Woche schon hier auf dem Blog kennengelernt.

Braai – Nationalsport Nr. 1 in Südafrika.

Während in der Heimat das Grillen eher eine Sommerbeschäftigung ist und nur die ganz Harten auch im Winter den Grill anwerfen, wird in Südafrika das ganze Jahr durch das Grillfeuer angeheizt. So oft es geht!

Für gemütliche Braaiabende lohnt es sich auf jeden Fall, eine Rolle Alufolie in der Tasche zu haben. Auch wenn ich sonst immer versuche auf Alufolie zu verzichten, um nicht noch mehr unnötigen Müll zu produzieren, musste auch ich irgendwann einsehen, dass sich das Mitschleppen der Rolle in Südafrika doch lohnt! So muss man beim Braai nicht nur traurig zusehen, sondern kann seine Grillsachen einwickeln und auf den Gemeinschaftsgrill legen. So muss man auch keine Angst haben, dass der Grillrost kontaminiert ist oder doch aus Versehen die falsche Grillzange die glutenfreien Sachen berührt.

Biltong

Biltong ist das südafrikanische Trockenfleisch, das ihr in speziellen Läden, frisch an der Biltong-Supermarkttheke oder schon abgepackt in den Auslagen bekommt. Die Sorten sind völlig verschieden: Kudu, Springbock, Rindfleisch, Strauß oder Eland.

Was soll ich sagen? Biltong und ich werden keine Freunde! Und das noch nicht einmal, weil es sich um Fleisch handelt. Die herkömmliche Herstellung kommt eigentlich ohne Mehl aus, jedoch müsst ihr hier unbedingt die Zutatenliste ansehen – oft wird Weizenmehl in der industriellen Produktion verwendet! Leider habe ich das erst auf der Zutatenliste gesehen, nachdem ich schon auf einem zähen Stückchen rumgekaut habe (und ich es dazu noch nicht einmal so lecker fand!). Sehr ihr? Auch mir passieren solche Ausrutscher – zwar sehr, sehr selten, aber es kann passieren (auch wenn es das nicht sollte!). Ihr könnt mir glauben, was ich danach für einen großen Bogen um Biltong gemacht habe!

Melktert, Malva Pudding und Vetkoek – Finger weg! Auch wenn alle der Gerichte so lecker aussehen und die warme Melktert so verführerisch nach Zimt riecht, müssen wir leider die Finger davon lassen!

 

Ich hoffe, dass euch meine Tipps ein wenig bei der Reiseplanung helfen! Habt eine wundervolle Zeit in Südafrika und berichtet mir gerne von euren Erfahrungen in den Kommentaren!

 

Eure Anna ♥

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