Pseudogetreide und Zöliakie
Erst einige Zeit nach der Zöliakie-Diagnose habe ich gemerkt, wie vielfältig der Speiseplan auch ohne Gluten sein kann, wenn man erst einmal über den glutenfreien Tellerrand schaut. Auch wenn man im ersten Moment denkt „On nein, ich kann ab jetzt gar nichts mehr essen!“, merkt man nach und nach, dass es ein unglaublich großes Angebot an Lebensmitteln gibt, die auch von Natur aus glutenfrei sind. So viele Leckereien, die ich früher nicht kannte und die sonst möglicherwiese auch nie auf meinem Teller oder im Topf gelandet wären.
Was ist Pseudogetreide überhaupt?
Während Weizen, Roggen, Hafer & Co. aus botanischer Sicht echte Getreidesorten sind und zur Familie der Süßgräser gehören, werden die Körner von Amaranth, Buchweizen, Quinoa, Chia & Co. als Pseudo- beziehungsweise exotische Getreide bezeichnet. Spätestens, wenn man sich etwas mit der (glutenfreien) Ernährung auseinandersetzt, wird man über die Kandidaten stolpern – ich meine, wer kennt ihn nicht, den guten alten Chia-Pudding? 😊
Ist Pseudogetreide glutenfrei?
Ähnlich wie bei echtem Getreide, sind auch die Samen von Pseudogetreide meist reich an Stärke, Eiweiß, Mineralstoffen und Fett. Der Vorteil für diejenigen, die sich glutenfrei ernähren: Pseudogetreide enthält kein Gluten. Während die exotischen Getreidesorten sich dadurch zwar nicht gleichwertig wie herkömmliches Getreide zum Backen eignen, sind sie zumindest eine tolle Abwechslung für Menschen mit Zöliakie oder diejenigen, die sich aus anderen Gründen glutenfrei ernähren. Das gilt zumindest für die unverarbeiteten Produkte.
Was ist bei Zöliakie zu beachten?
Wie immer bei der strikt glutenfreien Ernährung, muss bei Lebensmitteln natürlich dann aufgehorcht werden, wenn diese verarbeitet wurden. Mehl, Flocken, gepuffte Sachen – hier sollten bei Zöliakie nur solche Produkte konsumiert werden, die sicher glutenfrei sind, also durch das Zeichen der durchgestrichenen Ähre oder die Aufschrift „glutenfrei“ gekennzeichnet sind. Bei Pseudogetreide gelten da die gleichen Empfehlungen wie bei Mais und Reis.
Auch die Deutsche Zöliakie Gesellschaft hat dazu eine klare Haltung: „Bei Getreide, Getreideprodukten sowie Pseudogetreide, die nicht speziell für Menschen mit Zöliakie/ Glutenunverträglichkeit hergestellt werden, können durch Feldeintrag, durch die Verarbeitung (Mahlen/ Schroten/ Flocken) in herkömmlichen Mühlen sowie bei der Verpackung, Lagerung und Transport Kontaminationsrisiken bestehen.“1. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte (wozu ich immer raten würde), sollte bei verarbeiteten Produkten lieber auf sichere glutenfreie Produkte setzen oder sich beim Hersteller über eine mögliche Kontamination in der Produktion informieren – manchmal lassen diese ihre Produkte auf die Hauptallergene testen und geben gerne Auskunft darüber. Bedenkt dabei jedoch immer, dass dich solche Angaben von Charge zu Charge ändern können.
Habt ihr bisher bei verarbeiteten Produkten aus Buchweizen, Chia & Co. darauf geachtet, dass diese sicher glutenfrei sind? Habt ihr noch etwas zu ergänzen oder Fragen? Ich freue mich über euer Feedback und einen Austausch! Berichtet mir gerne in den Kommentaren davon!
Weitere Tipps für das glutenfreie Leben und Lebensmittel findet ihr hier:
- Ist Mais glutenfrei?
- Ist Gerstenmalzextrakt glutenfrei?
- Wie wird meine Küche glutenfrei?
- Ist Kaffee glutenfrei?
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Eure Anna ♥
Quellen:
1 Deutsche Zöliakie Gesellschaft: Tipps für den Alltag